FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat sich am Mittwoch nur wenig von der Stelle bewegt. Damit knüpfte der deutsche Leitindex an seine zuletzt lustlose Entwicklung an. Die Anleger warteten auf das Protokoll zur letzten Sitzung der US-Notenbank Fed, von dem sie sich Hinweise auf die weitere Geldpolitik der amerikanischen Währungshüter erhoffen. Die Abstufung der Kreditwürdigkeit Chinas durch die US-Ratingagentur Moody's belastete die Aktienkurse nicht.
Gegen Mittag notierte der Dax 0,14 Prozent tiefer bei 12 641,37 Punkten. Eine nachhaltige Erholung vom Kursrutsch Mitte der vergangenen Woche, als Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump wegen der versuchten Einflussnahme auf die Justiz und ungeklärter Verbindungen zu Russland die Anleger verunsichert hatten, lässt somit weiter auf sich warten. Davor hatte das Börsenbarometer allerdings neue Rekordmarken aufgestellt.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) sank am Mittwoch um 0,08 Prozent auf 3592,18 Zähler. Besser entwickelten sich die deutschen Nebenwerte-Indizes: Für den MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,15 Prozent auf 25 056,04 Zähler hoch und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gewann 0,67 Prozent auf 2251,48 Punkte.
GUTES GFK-KONSUMKLIMA - VONOVIA MIT KRÄFTIGEM GEWINNPLUS
Bereits vor Handelsbeginn wurde der deutsche GfK-Konsumklimaindex für den Juni veröffentlicht, der entgegen der von Experten erwarteten Stagnation gestiegen war. Am Nachmittag folgen Immobilienmarktdaten aus den USA. Erst am Abend steht das Fed-Protokoll auf der Agenda.
Vonovia-Aktien (4:VNAn) entwickelten sich nach Quartalszahlen mit minus 0,25 Prozent zuletzt etwas schwächer als der Dax. Der Immobilienkonzern war vor allem dank der Übernahme des österreichischen Konkurrenten Conwert (VIE:CONW) mit einem kräftigen Gewinnplus ins Jahr gestartet. Ein Händler betonte die überraschend deutlich gestiegene operative Branchenkennziffer FFO I. Zudem rechnet Vonovia nun für das Jahr mit einem höheren operativen Ergebnisbeitrag von Conwert als zuvor und liegt damit dem Händler zufolge auch etwas über den Markterwartungen.
Für Beiersdorf (4:BEIG) ging es um 0,39 Prozent bergab, nachdem die DZ Bank ihre Kaufempfehlung für die Titel des Konsumgüterherstellers gestrichen hatte. Analyst Thomas Maul sieht aktuell keinen Spielraum für eine Anhebung seiner Gewinnschätzungen.
HELLA VON PLATZIERUNG UND ABSTUFUNG BELASTET
Im MDax büßten Hella (4:HLE) 1,68 Prozent auf 45,48 Euro ein. Börsianer verwiesen auf die Platzierung von rund 2,35 Millionen Aktien des Autoleuchten-Spezialisten. Der Preis soll bei 45,50 Euro je Aktie liegen. Zudem rät die US-Investmentbank Morgan Stanley (NYSE:MS) unter Verweis auf die zuletzt gute Kursentwicklung nicht mehr zum Kauf.
Die Titel des Veranstalters und Ticket-Verkäufers CTS Eventim (4:EVDG) verloren trotz guter Zahlen für das erste Quartal 0,62 Prozent. Derweil verteuerten sich Morphosys-Titel im TecDax um 2,45 Prozent. Der Lizenzpartner Janssen beantragte ein beschleunigtes Zulassungsverfahren für den laufenden US-Zulassungsantrag von Guselkumab bei mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte, wie das Biotech-Unternehmen mitteilte.
VERKAUFSEMPFEHLUNG BELASTET BERTRANDT
Zu den Verlierern im Kleinwerte-Index SDax (SDAX) gehörten Bertrandt (4:BDTG) mit minus 2,39 Prozent. Hier belastete eine neue Verkaufsempfehlung des Bankhauses Lampe. Er habe seine Schätzungen für den Ingenieurdienstleister nach der Gewinnwarnung überarbeitet, schrieb Analyst Malte Janek Schmidt.