Investing.com – Der DAXstartete heute leicht freundlich in den neuen Handelstag. In den ersten Minuten legte der deutsche Leitindex um 0,08% auf 9.666,80 Punkte zu. Die Anleger zeigten sich im Frühhandel eher zurückhaltend. Nichtsdestotrotz hält er sich über der 9.600 Punkte-Marke.
Zwar gehen viele davon aus, dass die EZB bereits nächsten Monat neue expansive geldpolitische Maßnahmen einleiten wird, doch steht nach wie vor nicht fest, ob sich die Notenbank eventuell auch für unkonventionelle Instrumente, wie massive Anleihekäufe, entscheiden wird um deflationäre Risiken abzuwenden.
In der zweiten Reihe schwächelte der MDAX zuerst. Der Index, der mittlere Firmen umfasst, rutschte anfangs leicht ins Minus, konnte im Nachhinein allerdings um 0,18% auf 16.343,97 Zähler zulegen. Der TecDAX notierte gleich zum Börsenstart fester bei einem Plus von 0,49% auf 1.230,53 Punkte.
Der EUR/USD schwächte sich am Morgen deutlich ab. Ein Tagestief markierte der Kurs bei 1,3693 Dollar, konnte sich allerdings im Nachhinein wieder etwas auf 1,3699 Dollar vorarbeiten. Momentan bleibt das Paar jedoch unter der Marke von 1,370.
Die Vorgaben aus den USA fielen moderat positiv aus. Der Dow Jones hatte am Vortag mit einem dünnen Plus von 0,12% auf 16.511,86 Punkte. Der S&P 500 schloss um 0,38% fester bei 1.885,08 Zählern und der Nasdaq 100 rückte um 0,79% auf 3.615,62 Punkte vor.
Im Vorfeld der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der Federal Reserve Bank am Mittwochabend gehen auch die US-Anleger in Deckung.
In Asien schlossen die meisten Börsen mit leichten Gewinnen. Der japanische Nikkei legte um 0,49% zu. Der TOPIX stieg um 0,29%. Für Gewinne sorgten Kursanstiege von Energieproduzentenwerten. Nichtsdestotrotz hielt sich der Yen weiter fest. Zuletzt lag USD/JPY bei 101,41 Yen. Die Stärke des Yen wurde Spekulationen über die Gleichbelassung der Geldpolitik der Bank of Japan, die am das Ergebnis ihrer monatlichen Ratssitzung bekanntgeben wird, zugeschrieben.
In China schlossen die Börsen ebenfalls mit moderaten Gewinnen. Der Shanghai Composite legte leicht um 0,15% zu. Der CSI 300 schloss praktisch unverändert bei einem dünnen Plus von 0,02%. Der in Hong Kong gehandelte Hang Seng stieg um 0,41%.
Die asiatischen Anleger blickten heute zudem auf Thailand, nachdem das Militär nach monatelangen Protesten den Ausnahmezustand verhängt hatte. Vorübergehend wertete sich der Baht stark ab. Die Talfahrt stoppte allerdings. Zuletzt notierte der USD/THB bei 32,525 Baht. Die Eindämmung der Abwertung ließ Anleger eine Intervention der thailändischen Zentralbank vermuten.
Andererseits hat der russische Präsident Wladimir Putin versichert, er habe einen Truppenrückzug aus den Grenzgebieten angeordnet, was positiv aufgenommen wurde. Allerdings haben weder die USA noch die NATO bis jetzt keine Anzeichnen eines Rückzugs beobachtet.
Von Konjunkturseite ist im ersten Quartal vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) zufolge die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland im Vorjahresvergleich um 344.000 Personen oder 0,8% gestiegen. Im Vergleich zum vierten Quartal 2013 verminderte sich die Zahl der Erwerbstätigen allerdings um 476.000 Personen oder 1,1%. Kalenderbereinigt ergab sich allerdings ein Zuwachs von 127.000 Personen.
Zudem haben sich die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im April gegenüber dem Vorjahresmonat aufgrund weiter fallender Energiepreise um 0,9% verringert, teilte das Destatis in einer separaten Meldung mit. Gegenüber März 2014 gingen die Erzeugerpreise um 0,1% zurück. Die Preise für Energie, die den größten Einfluss auf die Entwicklung des Erzeugerpreisindexes haben, fielen gegenüber dem Vorjahresmonat um 3%.
Weitere Wirtschaftsdaten kommen heute aus dem Vereinigten Königreich, wo Zahlen zu den Verbraucher- und Erzeugerpreisen für April vorgelegt werden. Zudem findet heute in Spanien eine Anleiheauktion von 3- und 9-Monate-Bonds statt.
Am Frankfurter Parkett führt unterdessen Continental die Gewinnerliste im Dax bei einem Plus von 1,34% an. Topwerte im MDax und TecDax sind momentan Wacker Chemie und United Internet AG NA (XETRA:UTDI) bei Anstiegen von jeweils 1,33% und 6,25%. Die Aktie des Internetdienstleisters profitierte von starken Geschäftszahlen im ersten Quartal. Neue Kunden und geringere Ausgaben für Werbung bescherten dem Unternehmen einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 112 Millionen Euro, was einem Zuwachs von fast einem Viertel entspricht.
Zu den Flops zählen derzeit Lanxess, Südzucker (XETRA:SZUG) und STRATEC bei Abschlägen von jeweils 1,64%, 4,03% und 1,01%.