Die Aktie von Dialog Semiconductor (DE:DLGS) befindet sich seit Ende letzten Jahres auf dem Weg nach unten. Nachdem erste Meldungen über eine eigene Chipproduktion des Hauptkunden Apple (NASDAQ:AAPL) die Runde machten, brach der Kurs des britisch-schwäbischen Halbleiterherstellers massiv ein. Zwar gelang auf dem Niveau von rund 22 Euro zunächst eine Stabilisierung, doch seit Mitte März orientiert sich die Aktie wieder eindeutig in südlichere Regionen. Inzwischen ist die Aktie weit unter die 20-Euro-Marke zurückgefallen und notiert mit aktuell 17,49 Euro auf einem neuen 3-Jahres-Tief.
Zwar befindet sich der Kurs nun wieder am unteren Ende des Bollinger Bandes und auch der Relative Stärke Index bewegt sich im überverkauften Bereich, doch ob dies zu einer nachhaltigen Kurserholung führen wird, darf stark bezweifelt werden. Zu eng ist die Kursentwicklung mit den Vorgängen bei Apple verknüpft. Und wenn der wichtigste Kunde, der für mehr als 50 Prozent der Umsätze und knapp 75 % der Gewinne steht, in Zukunft auf eine eigene Chipproduktion setzt und die entsprechenden Teile nicht mehr von Dialog ordert, an welchen Strohhalm sollten sich Anleger dann noch klammern?
Im Visier der Chinesen?
Am wahrscheinlichsten erscheint daher – speziell auf dem nun erreichten Kursniveau – noch eine Übernahme zu sein. Im vergangenen Jahr hatte die Tsinghua University aus China einen Kursrückgang für einen Einstieg bei Dialog Semiconductor genutzt – seinerzeit noch zu deutlich höheren Preisen. Der Anteil beläuft sich aktuell auf 9 Prozent. Für weitere Investmentaktivitäten stehen für die nächsten Jahre weitere Milliardenbeträge zur Verfügung, sodass auch eine Komplettübernahme nicht überraschen würde. Anleger, die auf ein solches Szenario spekulieren, könnten über einen Einstieg bei Dialog Semiconductor nachdenken, alle anderen sollten besser die Finger von der Aktie lassen, solange das Unternehmen seine Abhängigkeit von Apple nicht deutlich zurückschraubt.
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Ein Beitrag von Alexander Hirschler.