Investing.com – An den europäischen Aktienbörsen gab es am Montag niedrige Kurse, als die Investoren die Banken im Auge behielten und Sorgen über den Brexit das Pfund einbrechen ließen, wobei es heute kaum weitere marktbewegende Ereignisse geben dürfte, da die US-Börsen am Martin Luther King Tag geschlossen bleiben.
Kurz vor Mittag verlor der Euro Stoxx 50 0,56%, der französische CAC 40 fiel um 0,56%, während der Dax 30 mit einem Verlust von 0,59% gehandelt wurde.
Die kanadische Ratingagentur DBRS hatte am Freitag nach Börsenschluss Italiens Kreditwürdigkeit von A auf BBB herabgestuft und gewarnt, dass der Banksektor des Landes schwach und die Wirtschaft fragil geblieben sind.
Die europäischen Banken wurden zusätzlich unter Druck gesetzt von den anhaltenden Spekulationen über einen harten Brexit, bevor die britische Premierministerin Theresa May am Dienstag eine Rede zu dem Thema halten wird.
Die Pläne für neue Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien könnten die britischen Banken ihre automatische Erlaubnis für Finanzdienstleistungen kosten.
Sorgen über den Brexit haben am Montag das Pfund weiter nach unten gehämmert, wobei das Pfund um mehr als 1% abstürzte und seinen niedrigsten Kurs seit dem Ausverkauf am 7. Oktober erreichte.
In den europäischen Unternehmensnachrichten liegt der Fokus auf der 46 Milliarden Euro schweren Fusion zwischen dem italienischen Billenkonzern Luxottica Group (MI:LUX) und dem französischen Kontaktlinsenhersteller Essilor (PA:ESSI). Deren Aktien schnellten um respektive 8% und 14% nach oben.
Weitere Nachrichten aus dem Einzelhandel: H & M (ST:HMb) verlor mehr als 2%, nachdem es das langsamste Umsatzwachstum seit vergangenen September berichten musste.
Unterdessen ist der Ölpreis am Montag leicht gestiegen, als der saudische und der iranische Ölminister sich zu Wort meldeten und darauf bestanden, dass die führenden Ölexporteure sich an ihre Vereinbarung zur Senkung der Förderung halten werden.
Energiewerte erlitten Verluste, so der französische Öl- und Gasriese Total SA (PA:TOTF), der 0,70% an Wert verlor und die italienische ENI (MI:ENI) SpA, die 0,96% nachgab, während es mit dem norwegischen Konkurrenten Statoil ASA (OL:STL) um 0,43% nach unten ging.
Finanzaktien erlitten ebenfalls auf breiter Front Verluste. Das französische Kreditinstitute BNP Paribas (PA:BNPP) fiel um 1,91% und Societé Generale (PA:SOGN) sank um 2,03%, während Anteile der Deutschen Bank (DE:DBKGn) und der Commerzbank (DE:CBKG) beide um 2,31% gefallen sind.
Unter den Kreditinstituten des Mittelmeerraums verlor Intesa Sanpaolo (MI:ISP) 1,30% und Unicredit (MI:CRDI) sank um 2,70% ab, während sich die spanische Bank BBVA (MC:BBVA) um 1,70% fiel und Banco Santander (MC:SAN) sich um 1,20% verbilligte.
In London hat der rohstofflastige FTSE 100 sich wieder einmal dem allgemeinen Trend in Europa widersetzt und 0,04% hinzugewonnen, da das Pfund weiterhin schwach ist. Ein schwaches Pfund erhöht die Bewertung der multinationalen Firmen im Index, da deren Erträge aus Übersee in Pfund gerechnet steigen.
Anteile an Glencore (LON:GLEN) gingen um 0,84% nach oben und die von Anglo American (LON:AAL) machten einen Kurssprung von 1,96%, während BHP Billiton (LON:BLT) und Rio Tinto (LON:RIO) jeweils um 0,86% und 0,75% hinzu gewannen.
Energieaktien gaben ein uneinheitliches Bild ab. BP (LON:BP) verlor 0,50%, aber Konkurrent Royal Dutch Shell (LON:RDSa) verteuerte sich um 0,12%.
Finanztitel waren ebenfalls billiger. HSBC Holdings (LON:HSBA) rutschte um 0,13% ab und Royal Bank of Scotland (LON:RBS) brach um 2,85% ein, während Barclays (LON:BARC) und Lloyds Banking (LON:LLOY) um respektive 2,04% bzw. 1,50% nachgaben.
Obwohl die US-Aktienbörsen erst am Dienstag wieder ihre Pforten öffnen werden, wurden die Futures mit Aufschlägen gehandelt. Der Dow Jones Industrial Average Futures deutet einen Verlust von 0,22% an, der S&P 500 Futures einen Rückgang von 0,26%, während der Nasdaq 100 Futures einen Abschlag von 0,17% nahelegt.