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Aufatmen bei Opel - PSA-Chef gibt Merkel Garantien

Veröffentlicht am 22.02.2017, 00:01
Aktualisiert 22.02.2017, 00:01
© Reuters. The logos of French car maker Peugeot and German car maker Opel are seen at a dealership in Villepinte

- von Andreas Rinke und Jan Schwartz

Berlin/Hamburg (Reuters) - Die Opel-Beschäftigten in Deutschland müssen bei einer Übernahme ihres Unternehmens durch den französischen Konkurrenten PSA Peugeot Citroen vorerst keinen Personalabbau fürchten.

Peugeot-Chef Carlos Tavares gab Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Angaben eines Regierungssprechers weitreichende Garantien für den Rüsselsheimer Autobauer. "Er bekräftigte gegenüber der Bundeskanzlerin, dass PSA die Eigenständigkeit von Opel im Konzernverbund erhalten und die Standort-, Investitions- und Beschäftigungsgarantien übernehmen werde", teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag in Berlin nach einem Telefonat von Merkel mit Tavares mit.

Der Peugeot-Chef habe dabei betont, dass sich beide Unternehmen gut ergänzten. Der französische Autobauer teilte seinerseits mit, Merkel sei in dem Gespräch "sehr offen" für eine Übernahme von Opel durch Peugeot gewesen. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles sagte, beide Unternehmen könnten von einem Zusammenschluss profitieren. "Die Kooperation auf deutsch-französischer Basis kann wirklich ein Champion-Unternehmen hervorbringen. Deswegen sind wir über die Entwicklung heute sehr erfreut", sagte Nahles bei einem Besuch ihrer französischen Kollegin Myriam El Khomri in Berlin.

"PASST WIE ANGEGOSSEN"

Peugeot bekräftigte zudem sein Versprechen, bestehende Tarifverträge bei Opel einzuhalten. Tavares warb bei den Arbeitnehmern der GM-Tochter um Vertrauen. Der von Peugeot mit den französischen Gewerkschaften gepflegte Dialog passe "wie angegossen zu der deutschen Mitbestimmung". Der konstruktive Dialog mit den Betriebsparteien solle fortgesetzt werden. Opel-Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug erklärte, die Zusagen bildeten eine Grundlage.

Im Rahmen der Gespräche über einen Kauf von Opel und dessen britischer Schwestermarke Vauxhall durch PSA hatten sich Tavares und PSA-Personalvorstand Xavier Chereau mit IG-Metall-Chef Jörg Hofmann und Schäfer-Klug am Montag getroffen. Dabei habe Tavares glaubhaft vermittelt, dass er an einer nachhaltigen Entwicklung von Opel und der britischen Schwester Vauxhall als eigenständigem Unternehmen interessiert sei, sagte Schäfer-Klug. Der für Opel zuständige IG-Metall-Bezirk Mitte bezeichnete die Zusagen von Peugeot als wichtiges Signal. Dies sei eine Grundlage, um einen Zusammenschluss konstruktiv für die Arbeitnehmer zu gestalten.

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Bereits zuvor hatte es Signale von Peugeot gegeben, die deutschen Produktionsstandorte in Rüsselsheim, Kaiserslautern, Eisenach sowie das Ersatzteilzentrum in Bochum zu erhalten und bis Ende 2018 keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen. Die bei der Opel-Sanierung vor einigen Jahren vereinbarten Produktionszusagen für die einzelnen Standorte reichen nach Gewerkschaftsangaben teilweise bis Ende 2020. Zudem sei die Auslastung des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim für mehrere Jahre zugesichert worden. Für einen Zusammenschluss bräuchten beide Unternehmen ohnehin eine Übergangszeit. Nach Meinung von Experten dürften mögliche Standortschließungen und Einschnitte beim Personal erst in einigen Jahren auf dem Plan stehen. Fraglich ist, ob die heute von Peugeot gemachten Garantien so lange gelten.

GESCHÄFTSZAHLEN AM DONNERSTAG

Eine Gelegenheit, sich zu den Plänen für den Bund mit Opel zu äußern hat Peugeot-Chef Tavares am Donnerstag bei der Präsentation der Geschäftszahlen des französischen Autobauers für das abgelaufene Geschäftsjahr. Der US-Autobauer General Motors (NYSE:GM) verhandelt bereits seit einiger Zeit mit PSA über den Verkauf von Opel, um sich aus dem verlustreichen Europa-Geschäft zurückzuziehen. Während in Deutschland die Furcht vor einem Personalabbau nach den Beschäftigungszusagen durch PSA geringer wird, gibt es in Großbritannien nach wie vor große Sorgen.

Die Gewerkschaft Unite befürchtet, dass eine der beiden Fabriken in Ellesmere Port und Luton dichtgemacht werden könnte. Gewerkschaftschef Len McCluskey und PSA-Chef Tavares werden sich wohl am Freitag in London treffen. Bei Opel in Deutschland arbeiten gut 19.000 Menschen, bei Vauxhall sind es rund 4500 Mitarbeiter.

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