FRANKFURT (dpa-AFX) - Kurz vor Beginn der Saison der Quartalsberichte haben sich Anleger am Freitag vorsichtig optimistisch gezeigt. Der Dax (DAX) ging mit einem Plus von 0,38 Prozent auf 12 540,73 Punkte ins Wochenende. Damit steht im Verlauf der Woche ein Gewinn von 0,35 Prozent zu Buche. "Die Aktienmärkte konnten sich trotz der Handelskriegsrisiken gut behaupten, die Unsicherheit bleibt aber", resümierte Chris-Oliver Schickentanz, Chefstratege der Commerzbank (DE:CBKG).
Die neue Börsenwoche könnte wegweisend für Sommer und Herbst werden. Die Welle der Quartalsberichte kommt ins Rollen, wie immer ausgehend von den USA. Im zweiten Quartal dürfte der weltweite Handelskonflikt, das alles beherrschende Börsenthema, in den Bilanzen noch kaum Spuren hinterlassen haben. Darin sind sich die meisten Experten einig. Doch die Prognosen der Unternehmen für den Rest des Jahres könnten Risiken bergen.
Der MDax (MDAX) rückte am Freitag um 0,37 Prozent auf 26 413,57 Punkte vor. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gab dagegen um 0,12 Prozent auf 2823,66 Punkte nach.
Größter Verlierer im Dax waren die Papiere des Medizinkonzerns Fresenius (4:FREG), sie büßten 3,08 Prozent ein. Im Streit um die abgesagte Übernahme von Akorn (2:AKRX) fürchten Anleger im Falle einer Niederlage hohe Kosten. Denn sollte Fresenius den US-Generikahersteller am Ende doch übernehmen müssen, würden alle zuvor von Unregelmäßigkeiten betroffenen Produkte von Akorn zurückgerufen und dessen Betriebsprozesse überarbeitet, sagte ein Fresenius-Manager vor Gericht aus. Dies werde Jahre dauern und hohe Kosten verursachen.
Aktien der Deutsche Bank (4:DBKGn) legten um 0,49 Prozent zu. Sie trotzten damit der Kursschwäche der US-Banken Citigroup (112:TRVC) und Wells Fargo (112:NOB), die an der Wall Street nach Quartalszahlen unter Druck gerieten. Papiere von JPMorgan (112:JPM) konnten nach Zahlen dagegen zulegen.
Daneben bewegten vor allem Analysten die Kurse: Im TecDax litten die Aktien von Siemens (DE:SIEGn) Healthineers (4:SHLG) unter einer Abstufung von Buy auf Hold durch die Deutsche Bank. Die Aktien der Medizintechniktochter von Siemens verloren 2,19 Prozent. Die Deutsche Bank nannte zudem die Papiere des Halbleiterausrüsters Aixtron (4:AIXGn) historisch günstig, was den Kurs um 6,47 Prozent nach oben trieb.
Ein negativer Kommentar von Morgan Stanley (NYSE:MS) ließ die Aktien der Software AG (4:SOWGn) um 2,11 Prozent nachgeben. Eine Kaufempfehlung der Metzler Bank für die Papiere des Autozulieferers Dürr (4:DUEG) bescherte diesen ein Plus von 1,05 Prozent.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stieg um 0,26 Prozent auf 3454,54 Punkte. An den Börsen in Paris und London ging es mit den Leitindizes vor dem Wochenende leicht aufwärts. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) zeigte sich zum europäischen Börsenschluss etwas fester.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,18 Prozent am Vortag auf 0,15 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) legte um 0,18 Prozent auf 141,63 Punkte zu. Der Bund-Future (DE0009652644) stieg um 0,15 Prozent auf 162,92 Punkte. Der Kurs des Euro trat am Freitagabend auf der Stelle, die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,1669 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1643 (Mittwoch: 1,1658) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8589 (0,8578) Euro.