Investing.com - Die Futures an der Wall Street deuten am Freitag einen leichten Abwärtstrend an und scheinen erneut eine Atempause bei ihren Rekordständen einlegen zu wollen. Nasdaq beendet seine zehntägige Gewinnstrecke und die Anleger bereiten sich auf große Kursbewegungen und die Datenflut in der kommenden Woche vor.
Bei Dow 30-Futures zeichnete sich um 10:58 Uhr GMT oder 06:58 Uhr ET ein Verlust von 29 Punkten oder 0,13 Prozent ab, S&P 500 verlor 1 Punkt oder 0,05 Prozent und Nasdaq 100 fiel um 8 Punkte oder 0,13 Prozent.
Am Freitag sind keine wichtigen Wirtschaftsberichte zu erwarten, deshalb konzentrieren sich die Anleger vor allem auf die Quartalsergebnisse, insbesondere von Dow Jones-Komponenten.
Visa Inc (NYSE:V) dürfte den Bluechip-Index hochtreiben. Die Aktie des Kreditkartenunternehmens stieg im vorbörslichen Handel am Freitag um fast zwei Prozent an. Gewinne übertrafen Prognosen und die Umsatzprognose wurde angehoben.
General Electric (NYSE:GE) befindet sich im vorbörslichen Handel knapp hinter Visa. Die globale Industriegruppe übertraf trotz eines 12-prozentigen Umsatzrückgangs sowohl bei Umsätzen als auch bei Gewinnen die Erwartungen.
Microsoft (NASDAQ:MSFT) übertraf zwar infolge des erfolgreichen Cloud-Geschäfts bei den Quartalsergebnissen die Erwartungen, dennoch musste die Aktie Gewinne abgeben und lag zuletzt um nur 0,08 Prozent höher.
eBay (NASDAQ:EBAY) auf der anderen Seite verbuchte im vorbörslichen Handel einen Verlust von vier Prozent. Die Ergebnisse entsprachen weitgehend den Erwartungen und die Prognose fiel enttäuschend aus.
Honeywell, Moody's (NYSE:MCO), Huntington Bancshares (NASDAQ:HBAN) und Fifth Third Bancorp (NASDAQ:FITB) weisen vor Börsenbeginn ihre Ergebnisse aus.
Abgesehen von den aktuellen Ergebnissen dürfte die kommende Woche der Höhepunkt der Berichtsaison werden.
Neben den Unternehmensnachrichten behalten die Anleger auch die politischen Entwicklungen in Washington im Auge. Berichten zufolge plant Sonderermittler Robert Mueller die Ausweitung seiner Untersuchung der angeblichen Manipulation der US-Präsidentschaftswahlen 2016 durch Russland.
Mehrere Nachrichtenagenturen melden, dass Mueller demnächst die privaten Geschäfte des US-Präsidenten Donald Trump unter die Lupe nehmen könnte. Für den Präsidenten selbst wäre damit eine Grenze überschritten.
Die aktuellen politischen Meldungen üben weiter Druck auf den US-Dollar aus. Die Marktteilnehmer sorgen sich darum, dass die Untersuchungen die Durchführung von Trumps politischen Plänen behindern würden.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutschte um 11:00 Uhr GMT oder 07:00 Uhr ET um 0,13 Prozent auf 93,96.
Der Euro setzt am Freitag gegenüber dem sowieso bereits durch die politischen Turbulenzen in den USA geschwächten Dollar seinen Aufstieg fort. Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi deutete am Donnerstag an, die Währungsbehörde der Eurozone könnte im Herbst Gespräche über eine Reduzierung des Konjunkturprogramms aufnehmen.
EUR/USD erreicht am Freitag mit 1,1677 den höchsten Stand seit August 2015. Die Märkte interpretieren Draghis Kommentare dahingehend, dass die EZB langsam in eine weniger dovishe Richtung umschwenkt und eine Straffung der Geldpolitik in Betracht zieht.
Entscheidungsträger der EZB betrachten Oktober als einen günstigen Zeitpunkt für die Entscheidung über die Zukunft der Wertpapierkäufe. Dezember wäre Quellenangaben zufolge bereits zu spät.