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Chinas Clinch mit USA - "Größter Handelskrieg der Geschichte"

Veröffentlicht am 06.07.2018, 15:52
Aktualisiert 06.07.2018, 15:52
© Reuters. FILE PHOTO: Illustration photo of U.S. Dollar and China Yuan notes

- von Michael Martina und Reinhard Becker und Gernot Heller

Peking/Berlin (Reuters) - Der Handelsstreit zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten USA und China schaukelt sich mit Zöllen und Gegenschlägen hoch.

Kurz nachdem US-Zölle auf chinesische Warenimporte im Volumen von 34 Milliarden Dollar am Freitag erhoben wurden, begann China mit Vergeltungsmaßnahmen imselben Umfang. Chinas Regierung wirft den USA vor, den "größten Handelskrieg der Wirtschaftsgeschichte" vom Zaun gebrochen zu haben. Regierungschef Li Jinping, aber auch die deutsche Regierung warnten, solche Konflikte schadeten am Ende allen. US-Präsident Donald Trump ist bereit, mit Zöllen gegen China noch nachzulegen: Letztlich könnten die USA dafür Waren im Wert von über 500 Milliarden Dollar ins Visier nehmen.

Das entspricht praktisch der Summe der gesamten Einfuhren aus China in die USA im vorigen Jahr. Zu den Leidtragenden des Handelsstreits zwischen den beiden führenden Wirtschaftsmächten zählen auch deutsche Firmen. Bei den deutschen Exporteuren geht nun die Furcht um, dass die Weltwirtschaft durch den Konflikt der Handelsgiganten Schaden nimmt. "Diesmal gilt: Wenn zwei sich streiten, freut sich kein Dritter", sagte Außenhandelspräsident Holger Bingmann und sprach von großer Sorge. Der DIHK verwies auf Multimilliarden-Investitionen deutscher Firmen in den USA wie in China. "Viele der Unternehmen vor Ort sind direkt von den Zöllen betroffen", sagte Außenwirtschaftschef Volker Treier.

Die von China verhängten Gegenzölle haben denselben Umfang wie die von den USA verhängten Schutzzölle. Die Palette der betroffenen US-Produkte reicht dabei von Autos über Sojabohnen und Baumwolle bis hin zu Schweinefleisch. Insbesondere die Zölle auf landwirtschaftliche Produkte gelten als bewusst gesetzte Nadelstiche, die potenzielle Wähler der Republikaner vor den Kongresswahlen im November im agrarisch geprägten Mittleren Westen der USA treffen dürften. Angedroht ist zudem eine zweite Welle von Zöllen beider Seiten auf einen Handelsumfang von jeweils 16 Milliarden Dollar.

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Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang forderte im Vorfeld der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen am Montag die deutsche Regierung in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" auf, gemeinsam mit seinem Land "die auf Regeln beruhende multilaterale Ordnung" zu verteidigen. Bei dem Treffen wird die Handelspolitik eine wichtige Rolle spielen. Der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert unterstrich, Deutschland sei sowohl an funktionierenden Wirtschaftsbeziehungen zu den USA, wie zu China interessiert.

Die früher als Verfechter des Freihandels auftretenden USA waren unter Trump auf einen protektionistischen Kurs umgeschwenkt und hatten bereits höhere Import-Zölle auf Waschmaschinen und Solarmodule erhoben. Später folgten unter anderem Schutzzölle auf Stahl und Aluminium - Maßnahmen, die auch die EU, Kanada und andere Staaten trafen. Russland kündigte am Freitag an, Extrazölle auf US-Produkte als Antwort auf US-Stahl- und Aluminiumzölle zu verhängen.

TON VERSCHÄRFT SICH

Die US-Regierung benehme sich wie eine Ganovenbande, hieß es in einem englischsprachigen Kommentar der staatlichen Zeitung "China Daily". Tags zuvor warf China den USA vor, die Weltwirtschaft zu gefährden. US-Präsident Trump ist das US-Defizit im Handel mit China ein Dorn im Auge, das 335 Milliarden Dollar beträgt. Er wirft China Dumpingpreise und andere unfaire Handelspraktiken sowie den Diebstahl geistigen Eigentums vor. Trump hat schon frühzeitig klargemacht, dass er vor einer Konfrontation nicht zurückschrecken werde und Handelskriege für leicht zu gewinnen halte.

In der Auseinandersetzung mit der EU über drohende Abgaben auf Autos aus Europa hat Trump über seinen Botschafter in Berlin eine Streichung von Auto-Zöllen auf beiden Seiten ins Spiel gebracht. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will noch diesen Monat in Washington über Auswege aus dem Zollstreit verhandeln. Bundeskanzlerin Angela Merkel bekräftigte über ihren Sprecher, dass sie bereit sei, über einen Abbau von Autozöllen zu sprechen. An solchen Gespräche müssten aber neben den USA und Europa noch andere Länder beteiligt sein, denn nur so wäre eine Vereinbarung eines umfassenden Zollabbaus WTO-konform.

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Aus Sorge vor den Folgen eines globalen Handelskriegs für die Wirtschaft hielten sich Börsianer zurück. Dax und EuroStoxx50 notierten kaum verändert bei 12.467 und 3446 Punkten. "Übergeordnet bleibt die Richtung im Dax weiter abwärts gerichtet", prognostizierte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Brokerhaus CMC Markets.

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