Frankfurt (Reuters) - Ein US-Bezirksgericht hat eine Milliardenklage gegen die Deutsche Bank im Zusammenhang mit dem Erbe einer jüdischen Unternehmerfamilie abgewiesen.
Wie aus Unterlagen des Gerichts hervorgeht, die Reuters vorliegen, wurde die Klage bereits am 6. Dezember abgewiesen. Geklagt hatte der Wertheim Jewish Education Trust, der von der größten deutschen Bank und der Schweizer Credit Suisse (SIX:CSGN) die Rückerstattung von drei Milliarden Dollar aus dem Erbe der Familie fordert. Deutsche Bank und Credit Suisse wollte den Fall nicht kommentieren. Die Kläger waren zunächst nicht zu erreichen. Zuerst hatte der "Spiegel" über den Fall berichtet.
Der Wertheim Jewish Education Trust, hinter dem jüdische Wohltätigkeitsorganisationen stehen, behauptet, das nach heutiger Rechnung gut drei Milliarden Dollar große Vermögen sei in den 1990er-Jahren von Konten der Credit Suisse zur Deutschen Bank (DE:DBKGn) verschoben worden. Anschließend hätten Mitarbeiter beider Institute das Geld veruntreut. Die Banken streiten die Vorwürfe ab, der Trust scheiterte in den vergangenen Jahren bereits vor mehreren Gerichten in den USA. Die Familie Wertheim, die in Frankfurt Nähmaschinen produzierte, siedelte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 nach Spanien über.