der türkische Staatspräsident Recep Erdogan hat das Land in den vergangenen Jahren erfolgreich zu einer Art Familienunternehmen umgebaut. Sein Schwiegersohn Berat Albayrak konnte vor kurzem zum Finanzminister aufsteigen, obwohl er bislang noch nicht dadurch aufgefallen ist, dass er über die für dieses Amt notwendige Expertise verfügt.
An der Börse und in der freien Wirtschaft agieren Familienunternehmen oftmals deutlich erfolgreicher als die von Managern geführten Konzerne, weil in ihnen eine langfristigere Perspektive den Blick bestimmt. Getan wird, was dem Unternehmen dauerhaft und nicht nur kurzfristig nutzt.
Auf die angespannte Lage im Land müsste die türkische Notenbank nun eigentlich mit Zinserhöhungen und anderen restriktiven Maßnahmen reagieren. Ein Blick auf die türkische Lira zeigt aber, dass der Markt daran zweifelt, dass derartige Schritte wirklich unternommen werden.
Will die türkische Regierung den internationalen Investoren ein Signal senden, so täte sie gut daran, kurzfristig die enormen Stimulierungsmaßnahmen auslaufen zu lassen, mit denen sie im Wahlkampf die Wirtschaft künstlich gepusht hat, um die Wähler für sich zu gewinnen.
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Ein Beitrag von Dr. Bernd Heim.