Berlin (Reuters) - Vor dem Treffen mit seinen Kollegen aus den G20-Staaten in Buenos Aires hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz vor einem gegenseitigen Hochschaukeln des Handelskonflikts gewarnt.
"Wir erleben gerade eine Eskalation", sagte Scholz der "Stuttgarter Zeitung" (Samstagausgabe) laut Vorabbericht. Die EU müsse jetzt "dafür werben, dass wir international nicht in eine Art Schutzzoll-Ping-Pong geraten". Das würde am Ende allen schaden. In der kommenden Woche reist EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker für Verhandlungen nach Washington.
Grund zur Panik sehe er aber nicht, sagte Scholz. "Die Wirtschaft in Europa ist robust, sie könnte die zweifelsohne schädlichen Auswirkungen verkraften." Beim Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) in Buenos Aires am Wochenende erwartet Scholz keine großen Fortschritte. Aber man müsse jede Gelegenheit nutzen, um die Lage zu besprechen.
Scholz warb für eine stärkere Zusammenarbeit in Europa, "damit wir in der Welt nicht herumgeschubst werden können". Man könne sich die US-Präsidenten nicht aussuchen, sagte der SPD-Politiker mit Blick auf die Politik von Donald Trump: "Getanzt wird mit denen, die im Saal sind – das gilt in der Dorfdisco wie in der Weltpolitik."