Berlin (Reuters) - Zur Entlastung der Pflegefachkräfte bei der ambulanten Versorgung Bedürftiger will die Bundesregierung nach den Worten von Gesundheitsminister Jens Spahn auch Fachkräfte aus anderen Bereichen zur Betreuung zulassen.
"Wir wollen die Pflege auch für reine Betreuungsdienste öffnen", sagte Spahn der "Passauer Neuen Presse" vom Mittwoch. So könnten mehr Menschen länger und besser zu Hause versorgt werden. Durch die Reform solle vor allem die Betreuung Pflegebedürftiger in ländlichen Regionen verbessert werden. Eine entsprechende Initiative werde er noch im Juli auf den Weg bringen.
"Pflegebedürftige brauchen Zeit und Zuwendung – auch jemanden, der vorliest oder Hilfe im Haushalt", sagte Spahn. Diese von der Pflegeversicherung bezahlten Leistungen könnten aber häufig von Pflegediensten nicht noch zusätzlich geleistet werden. Reine Betreuungsdienste könnten vor allem dort, wo Pflegedienste vorrangig mit körperbezogenen Pflegeleistungen ausgelastet seien, eine wertvolle Unterstützung sein. Künftig dürften daher auch andere Fachkräfte mit entsprechender Berufserfahrung, vorzugsweise aus dem Gesundheits- und Sozialbereich die Leitungsverantwortung für diese Dienste übernehmen. Reine Betreuungsdienste, die sich ausschließlich auf häusliche Betreuung und Haushaltshilfe konzentrieren, würden als Leistungserbringer in der sozialen Pflegeversicherung zugelassen.