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FOKUS 1-Hoher Ölpreis lastet weiter auf der Wall Street

Veröffentlicht am 02.03.2011, 18:43
Aktualisiert 09.03.2011, 09:16
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* Ölpreis steigt nach Gegenangriffen von Gaddafi-Truppen

* Privatwirtschaft schafft mehr Stellen als erwartet

* Chipbranche profitiert von JPMorgan-Einstufung

(neu: aktuelle Kurse, weiterer Analyst, Details)

New York, 02. Mär (Reuters) - Der im Zuge Libyen-Krise steigende Ölpreis hat die US-Börsen auch am Mittwoch belastet. Positive Daten vom Arbeitsmarkt konnten die Furcht der Anleger vor einem Dämpfer für die Konjunktur nicht zerstreuen. Die Unsicherheit wegen der Unruhen in Libyen und über die Entwicklung in anderen arabischen Ölexportländern drückte weiter auf die Stimmung, nachdem die Kurse am Vortag bereits kräftig in die Knie gegangen waren.Stützend wirkte sich aus, dass die Investmentbank JP Morgan ihre Prognose für die Halbleiterbranche anhob.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte fiel bis zum Mittag um 0,1 Prozent auf 12.066 Punkte und damit weiter an die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten heran. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gab ebenfalls 0,1 Prozent auf 1307 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gewann dagegen 0,5 Prozent auf 2749 Punkte.

Auch erfreuliche Zahlen vom Arbeitsmarkt konnten die Stimmung nicht deutlich aufhellen. Die US-Privatwirtschaft schuf im Februar mehr neue Stellen als erwartet. Die Zahl der Jobs stieg um 217.000. Von Reuters befragte Analysten hatten mit nur 175.000 gerechnet. Die Krise am Arbeitsmarkt verhinderte zuletzt eine stärkere Erholung der US-Wirtschaft.

"Der Arbeitsmarkt erholt sich zwar, aber der Ölpreis bleibt im Fokus", sagte Analyst Andrew Wilkinson von der Interactive Brokers Group. Auch die starken Arbeitsmarkt-Zahlen könnten den Anlegern die Sorgen wegen der Lage in Nahost nicht nehmen. Marktstratege Nicholas Colas von ConvergEx sprach von einer Atempause. Der Markt warte darauf, welches Ölexportland als nächstes von den Unruhen in der arabischen Welt betroffen sein könnte.

Die Truppen von Libyens Machthaber Muammar Gaddafi starteten Gegenangriffe in dem von Rebellen kontrollierten Osten des Landes. Gaddafi warnte das Ausland vor einer Einmischung in die vor zwei Wochen ausgebrochenen Kämpfe. An den Rohstoffmärkten sorgte die Angst vor einem langen Bürgerkrieg in dem ölreichen Land für weiter steigende Ölpreise. Nordsee-Öl der Marke Brent verteuerte sich um mehr als zwei Dollar auf 117 Dollar je Fass.

Die Aktien des Internet-Konzerns Yahoo gehörten mit einem Aufschlag von rund vier Prozent zu den größten Gewinnern am Markt. Kreisen zufolge versucht der unter Druck geratene Ex-Branchenprimus, seine Geschäfte in Asien neu zu ordnen. Demnach könnte Yahoo bald sein Japan-Geschäft für rund acht Milliarden Dollar abstoßen und sich damit finanziellen Spielraum für dringend benötigte Neuerungen verschaffen.

Ebenfalls im Blickpunkt stand der Energiekonzern PPL, der das britische Stromnetz des deutschen Rivalen E.ON für 4,7 Milliarden Euro übernahm. Die PPL-Aktien legten 2,8 Prozent zu.

Die Papiere des Chipkonzerns Texas Instruments gewannen 3,4 Prozent. Die Investmentbank JP Morgan schätzt die Aussichten für die Halbleiterbranche inzwischen optimistischer ein.

(Reporter: Ryan Vlastelica; bearbeitet von Christian Götz; redigiert von Ralf Bode)

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