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Bundesbank-Vorstand sieht superschnellen Computerhandel kritisch

Veröffentlicht am 26.08.2012, 15:15
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Bundesbank-Vorstand Joachim Nagel sieht den superschnellen Computerhandel an den Börsen kritisch. Er bezweifele, dass 'das technologische Wettrüsten am Kapitalmarkt gesamtwirtschaftlich wirklich sinnvoll ist', sagte Nagel der 'Wirtschaftswoche'. Heute sei 'die Länge der Kabelverbindung zum Börsenserver für den Erfolg eines Investors oft entscheidender als seine Fähigkeit in der Unternehmensbewertung', so Nagel, der im Bundesbankvorstand die Ressorts Informationstechnologie und Märkte verantwortet.

Rund 40 Prozent des Handelsumsatzes der Deutschen Börse hängen Schätzungen zufolge inzwischen von solchen algorithmischen Strategien ab, wie das Magazin weiter schreibt. Besonders benachteiligt sieht Nagel dabei Anteilseigner von Aktienfonds. Anleger könnten 'finanzielle Einbußen erleiden', weil Fonds durch Hochfrequenzhändler Nachteile hätten - etwa dann, wenn diese teurer kaufen, weil Algorithmen ihre Orders entdeckt und vor ihnen gekauft hätten. Zudem häufen sich unerklärliche Börsenabstürze, bei denen als Ursache Hochfrequenz-Algorithmen unter Verdacht stehen: Laut Nagel hat die US-Aufsicht SEC in den USA seit Mitte 2010 mehr als 100 solcher Fälle registriert. Auch in Deutschland gebe es Fälle von plötzlichen heftigen Kursschwankungen, die ohne offensichtliche fundamentale Gründe erfolgten, so Nagel.

'Während Hochfrequenzhändler bereits die Schwelle vom Millisekunden- zum Mikrosekundenbereich unterschritten, diskutierten Behörden und Kommissionen noch um eine juristische Definition', kritisierte er. Inzwischen hat die Bundesregierung reagiert und will den 'besonderen Risiken' entgegenwirken. Das Finanzministerium hat einen Gesetzentwurf 'zur Vermeidung von Gefahren und Missbräuchen im Hochfrequenzhandel' vorgelegt. Laut 'Wirtschaftswoche' soll er voraussichtlich am Mittwoch kommender Woche vom Bundeskabinett verabschiedet werden./rad/DP/he

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