Südwest Presse: KOMMENTAR zu BANKER-BONI Ausgabe vom 01.03.2013
Ulm (ots) - KOMMENTAR zu BANKER-BONI
Ausgabe vom 01.03.2013 Zunächst gilt festzuhalten: Die Begrenzung
der Banker-Boni betrifft nur ganz wenige Banker und Deutschland fast
gar nicht. Die teilweise irrwitzigen Millionen-Summen haben nur
Investmentbanker in New York und London kassiert und bekommen sie
immer noch. Im Vergleich dazu verdienen die Chefs der Deutschen Bank
wenig und ein Sparkassendirektor nur die berühmten Peanuts. Der Plan
der EU trifft London und seine Investmentbanker-Kaste, also die
'taffen Jungs', die mit Milliarden handeln und mitverantwortlich
waren, dass das Spiel mit dem großen Geld ein schreckliches Ende nahm
und nur der Staat noch rettend eingreifen konnte. Die Finanzkrise hat
viele Väter, die alle Maßstäbe sprengenden Verdienstchancen bei
riskanten Bankgeschäften ist einer davon. Dies zu ändern, verlangt
jede Vernunft. Deswegen hat der ordnungspolitische Einwand, die
Politik könne nicht Lohngrenzen in der Privatwirtschaft diktieren,
keine Kraft. Auch und gerade der Kapitalismus ist auf seine
Glaubwürdigkeit bei den Menschen angewiesen. Zigfache
Millionenbeträge als Lohn für Gemeinwohl gefährdendes Kasino
untergraben diese Glaubwürdigkeit. Das ist das Signal, das die
EU-Parlamentarier zurecht gesetzt haben. Die City of London wird
deshalb nicht einstürzen. Ob das Ganze viel bringen wird, ist
allerdings fraglich. Denn Ausweichreaktionen sind nicht
ausgeschlossen. Für die Stabilität des Finanzsystems sind jedoch
andere Dinge viel wichtiger - etwa die Erhöhung der
Eigenkapitalpuffer, die ebenfalls auf dem Weg ist. Die
Boni-Beschneidung ist nicht viel mehr als ein symbolischer Akt - und
gerade deshalb jetzt so ungemein wichtig.
Originaltext: Südwest Presse
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Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
Ulm (ots) - KOMMENTAR zu BANKER-BONI
Ausgabe vom 01.03.2013 Zunächst gilt festzuhalten: Die Begrenzung
der Banker-Boni betrifft nur ganz wenige Banker und Deutschland fast
gar nicht. Die teilweise irrwitzigen Millionen-Summen haben nur
Investmentbanker in New York und London kassiert und bekommen sie
immer noch. Im Vergleich dazu verdienen die Chefs der Deutschen Bank
wenig und ein Sparkassendirektor nur die berühmten Peanuts. Der Plan
der EU trifft London und seine Investmentbanker-Kaste, also die
'taffen Jungs', die mit Milliarden handeln und mitverantwortlich
waren, dass das Spiel mit dem großen Geld ein schreckliches Ende nahm
und nur der Staat noch rettend eingreifen konnte. Die Finanzkrise hat
viele Väter, die alle Maßstäbe sprengenden Verdienstchancen bei
riskanten Bankgeschäften ist einer davon. Dies zu ändern, verlangt
jede Vernunft. Deswegen hat der ordnungspolitische Einwand, die
Politik könne nicht Lohngrenzen in der Privatwirtschaft diktieren,
keine Kraft. Auch und gerade der Kapitalismus ist auf seine
Glaubwürdigkeit bei den Menschen angewiesen. Zigfache
Millionenbeträge als Lohn für Gemeinwohl gefährdendes Kasino
untergraben diese Glaubwürdigkeit. Das ist das Signal, das die
EU-Parlamentarier zurecht gesetzt haben. Die City of London wird
deshalb nicht einstürzen. Ob das Ganze viel bringen wird, ist
allerdings fraglich. Denn Ausweichreaktionen sind nicht
ausgeschlossen. Für die Stabilität des Finanzsystems sind jedoch
andere Dinge viel wichtiger - etwa die Erhöhung der
Eigenkapitalpuffer, die ebenfalls auf dem Weg ist. Die
Boni-Beschneidung ist nicht viel mehr als ein symbolischer Akt - und
gerade deshalb jetzt so ungemein wichtig.
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