LONDON (dpa-AFX) - Die Sünden der Vergangenheit und die Neubewertung eigener Schulden haben den Gewinn der britischen Großbank HSBC im vergangenen Jahr sinken lassen. Vor Steuern verdiente das Institut mit 20,65 Milliarden US-Dollar 6 Prozent weniger als 2011, wie es am Montag in London mitteilte. Der Nettogewinn sackte um 16 Prozent auf rund 14 Milliarden Dollar ab. Damit verfehlte Europas größte Bank die Erwartungen von Analysten. Trotzdem steigt die Dividende von 41 Cent je Aktie auf 45 Cent. HSBC-Aktien verloren am Vormittag gut 3 Prozent an Wert.
Allein die Beilegung des Geldwäsche-Skandals in den USA kostete HSBC 2012 die Rekordsumme von 1,92 Milliarden Dollar. Auf die Zahlung hatten sich die Briten im Dezember mit den US-Behörden verständigt. Zuvor hatte ein Untersuchungsbericht des US-Senats offengelegt, dass die Bank über Jahre hinweg Geldwäsche unterstützt hatte. Demnach transferierten HSBC-Filialen Milliarden aus Ländern wie Mexiko, Iran und Saudi-Arabien in die USA. Die Bank soll damit Drogenhändlern sowie Finanzierern des Terrorismus in die Hände gespielt haben.
HSBC-Chef Stuart Gulliver räumte erneut ein Fehlverhalten ein. Er betonte, dass die Bank nun weitere 500 Millionen Dollar pro Jahr dafür ausgibt, dass solche Skandale sich nicht wiederholen. Wie hoch die möglichen Belastungen aus dem Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze sein könnten, kann die HSBC nach eigenen Angaben noch nicht verlässlich beziffern.
Weitere 1,4 Milliarden Dollar legte die Bank für Schadenersatzforderungen von mit Kreditausfallversicherungen falsch beratenen britischen Kunden zurück. Größter Belastungsfaktor war aber die Neubewertung der eigenen Schulden, die mit 5,2 Milliarden Dollar zu Buche schlug. Dabei handelt es sich um einen Buchungseffekt, der sich in besseren Zeiten für Banken negativ auswirkt, in schlechten die Gewinneinbrüche aber mindert. Steigt der Wert der eigenen Verbindlichkeiten in guten Zeiten an, müssen Banken dafür Verluste verbuchen, da sie theoretisch für den Rückkauf der Schuldscheine aus dem Markt mehr bezahlen müssten. Dieser Effekt macht Bank-Bilanzen schwer zu vergleichen.
Jenseits der Sondereffekte lief das operative Geschäft bei HSBC gut. So steigerte das Investmentbanking seinen Vorsteuergewinn um 20 Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar. Das Firmenkundengeschäft legte um 7 Prozent auf ebenfalls 8,5 Milliarden Dollar zu. Im Privatkundengeschäft hat sich der Gewinn sogar auf 9,6 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Vor allem in Asien und Nordamerika machte HSBC gute Geschäfte, dagegen fuhr der Konzern in Europa einen Verlust von 3,4 Milliarden Dollar ein.
Zufrieden äußerte sich das Institut mit dem Fortschritt des umfangreichen Umbaus. Bis Ende 2013 wollte Vorstandschef Gulliver auch durch den Verkauf von Randsparten rund 30.000 oder rund zehn Prozent der Stellen streichen. Das hat er schon erreicht. Zuletzt beschäftigte die Bank noch rund 270.000 Menschen - 28.000 weniger als noch Ende 2011. Dadurch spart der Konzern nun 3,6 Milliarden Dollar pro Jahr. HSBC war weltweit eine der ersten Großbanken, die wegen der jüngsten Branchenkrise einen Stellenabbau im großen Stil angekündigt hatte.
Mit diesen Schritten will Gulliver die Rendite trotz der künftig strengeren Eigenkapitalregeln auf 12 bis 15 Prozent steigern. 2012 gab es aber zunächst einen Rückschlag - die Quote sackte angesichts des Gewinnrückgang von 10,9 auf 8,4 Prozent ab./enl/fn/kja
Allein die Beilegung des Geldwäsche-Skandals in den USA kostete HSBC 2012 die Rekordsumme von 1,92 Milliarden Dollar. Auf die Zahlung hatten sich die Briten im Dezember mit den US-Behörden verständigt. Zuvor hatte ein Untersuchungsbericht des US-Senats offengelegt, dass die Bank über Jahre hinweg Geldwäsche unterstützt hatte. Demnach transferierten HSBC-Filialen Milliarden aus Ländern wie Mexiko, Iran und Saudi-Arabien in die USA. Die Bank soll damit Drogenhändlern sowie Finanzierern des Terrorismus in die Hände gespielt haben.
HSBC-Chef Stuart Gulliver räumte erneut ein Fehlverhalten ein. Er betonte, dass die Bank nun weitere 500 Millionen Dollar pro Jahr dafür ausgibt, dass solche Skandale sich nicht wiederholen. Wie hoch die möglichen Belastungen aus dem Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze sein könnten, kann die HSBC nach eigenen Angaben noch nicht verlässlich beziffern.
Weitere 1,4 Milliarden Dollar legte die Bank für Schadenersatzforderungen von mit Kreditausfallversicherungen falsch beratenen britischen Kunden zurück. Größter Belastungsfaktor war aber die Neubewertung der eigenen Schulden, die mit 5,2 Milliarden Dollar zu Buche schlug. Dabei handelt es sich um einen Buchungseffekt, der sich in besseren Zeiten für Banken negativ auswirkt, in schlechten die Gewinneinbrüche aber mindert. Steigt der Wert der eigenen Verbindlichkeiten in guten Zeiten an, müssen Banken dafür Verluste verbuchen, da sie theoretisch für den Rückkauf der Schuldscheine aus dem Markt mehr bezahlen müssten. Dieser Effekt macht Bank-Bilanzen schwer zu vergleichen.
Jenseits der Sondereffekte lief das operative Geschäft bei HSBC gut. So steigerte das Investmentbanking seinen Vorsteuergewinn um 20 Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar. Das Firmenkundengeschäft legte um 7 Prozent auf ebenfalls 8,5 Milliarden Dollar zu. Im Privatkundengeschäft hat sich der Gewinn sogar auf 9,6 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Vor allem in Asien und Nordamerika machte HSBC gute Geschäfte, dagegen fuhr der Konzern in Europa einen Verlust von 3,4 Milliarden Dollar ein.
Zufrieden äußerte sich das Institut mit dem Fortschritt des umfangreichen Umbaus. Bis Ende 2013 wollte Vorstandschef Gulliver auch durch den Verkauf von Randsparten rund 30.000 oder rund zehn Prozent der Stellen streichen. Das hat er schon erreicht. Zuletzt beschäftigte die Bank noch rund 270.000 Menschen - 28.000 weniger als noch Ende 2011. Dadurch spart der Konzern nun 3,6 Milliarden Dollar pro Jahr. HSBC war weltweit eine der ersten Großbanken, die wegen der jüngsten Branchenkrise einen Stellenabbau im großen Stil angekündigt hatte.
Mit diesen Schritten will Gulliver die Rendite trotz der künftig strengeren Eigenkapitalregeln auf 12 bis 15 Prozent steigern. 2012 gab es aber zunächst einen Rückschlag - die Quote sackte angesichts des Gewinnrückgang von 10,9 auf 8,4 Prozent ab./enl/fn/kja