FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 6. März. Mit dem Kurssprung vom Dienstag hat sich das Chartbild an den Aktienmärkten deutlich verbessert. Nach dem Dow Jones dürfte auch der DAX Kurs auf sein Allzeithoch nehmen, erwarten technische Analysten.
Von Verschnaufpause kann keine Rede sein: Nach den kräftigen Kursgewinnen am gestrigen Dienstag geht es am deutschen Aktienmarkt auch zur Wochenmitte weiter aufwärts. Der Leitindex DAX kratzt an der wichtigen 8.000er Marke. Nach Einschätzung der WGZ Bank dürfte das Ende der Aufwärtsbewegung damit aber noch nicht erreicht sein. Und auch die HSBC rechnet mit weiteren Anschlusskäufen: 'Das aus der Handelsspanne ableitbare Kurspotential von rund 300 Punkten impliziert einen unmittelbaren Anlauf auf die historischen Hochstände bei gut 8.100 Punkten. Rückenwind kommt dabei vom US-Leitindex Dow Jones Industrial Average, der gestern ein neues Allzeithoch bei 14.286 Punkten verbucht hat', erklärt der technische Analyst Jörg Scherer.
Nach einem Kursgewinn von 2,3 Prozent am Vortag zieht der DAX am Mittwochmittag um ein weiteres Prozent auf knapp 7.950 Punkte an. Zum Vergleich: Am Montag notierte der Index noch gut 250 Zähler tiefer.
Ob der DAX auch genügend Kraft für ein neues Allzeithoch aufbringen kann, bleibt aus Sicht von Commerzbank-Analyst Christoph Geyer vorerst fraglich. 'Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der Index an der Widerstandslinie erneut abprallt und noch eine weitere Konsolidierungsbewegung vollzieht. Sollte der Ausbruch allerdings ohne eine vorherige Korrekturbewegung gelingen, ist ein Anstieg an die 8.000er-Marke und in der Folge an die alten Tops wahrscheinlich', prognostiziert der Charttechniker. Dieses Szenario sei zwar für die kommenden beiden Monate zu erwarten, zuvor sollte, wie Geyer meint, aber eine Korrekturbewegung einkalkuliert werden.
'Neustart' durchaus möglich
Laut Staud Research trennt den DAX nur noch 'eine Kleinigkeit davon, technisch den Beginn einer weiterführenden Aufwärtsetappe' ausrufen zu können. Und diese wäre nach Ansicht der technischen Analysten Wieland Staud und Markus Metz ein Schlusskurs über 7.880 Punkten. 'Das würde nicht nur den Weg in Richtung neuer Jahres- und Rekordhochs über 8.150 Punkten ebnen, sondern auch eine weitere Aufwärtsbewegung ermöglichen', konstatieren die Techniker und schätzen die Chancen dafür ganz gut ein. Immerhin sei der gestrige Ausbruch mit deutlich gestiegenen Umsätzen, einer 'beeindruckenden Marktbreite' und der für einen 'Neustart' erforderlichen Dynamik einhergegangen.
Allzeithoch vermutlich kein Problem mehr
Aber nicht nur hierzulande, auch jenseits des Atlantiks habe sich das Chartbild mit dem Kurssprung vom Dienstag deutlich erhellt, meint Stephen Schneider von der WGZ Bank. 'Mit dem gestrigen Ausbruch nach oben hat sich das Bild nochmals gebessert. Als nächstes, kurzfristiges Ziel peilen wir nun das Niveau von etwa 14.800 Punkten an', fasst der technische Analyst zusammen. Mit dem Dow Jones als Zugpferd dürfte auch der DAX anziehen, wenngleich das heimische Börsenbarometer aktuell eine eher unterdurchschnittliche Entwicklung aufweise. 'Ohne die Unterstützung der US-amerikanischen und vermutlich nicht zuletzt der japanischen Börse hätte sich der hiesige Index vermutlich nicht derart bravourös geschlagen, doch nun stellen die fehlenden 200 Punkte bis zu den historischen Höchstkursen vermutlich kein Problem für die Bullen mehr dar', zeigt sich Schneider zuversichtlich.
Sentiment macht Sprung nach oben
Nach dem Stimmungstief in der Vorwoche hat sich die Anlegerlaune wieder deutlich verbessert. Das zeigt die jüngste Befragung der Börse Frankfurt von aktiven Investoren.
Satte 17 Prozent der befragten institutionellen Anleger sind seit vergangenem Mittwoch wieder in DAX-Aktien eingestiegen, 4 Prozent davon waren in der Vorwoche noch short positioniert. Der Bull/Bear-Index steigt damit von unter 58 auf knapp 70 Punkte.
Die von uns seit Jahresbeginn ebenfalls befragten privaten Anleger waren schon länger in der optimistischen Gemütsverfassung, der Bull/Bear-Index für diese Gruppe hat sich nur leicht nach oben bewegt auf ebenfalls kanpp 70 Punkte.
Der Index misst den absoluten Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger.
Wie gefährlich diese gute Stimmung für den Markt sein könnte, lesen Sie ab 17 Uhr auf boerse-frankfurt.de/sentiment.
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© 6. März 2013 / Karoline Kopp
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Von Verschnaufpause kann keine Rede sein: Nach den kräftigen Kursgewinnen am gestrigen Dienstag geht es am deutschen Aktienmarkt auch zur Wochenmitte weiter aufwärts. Der Leitindex DAX kratzt an der wichtigen 8.000er Marke. Nach Einschätzung der WGZ Bank dürfte das Ende der Aufwärtsbewegung damit aber noch nicht erreicht sein. Und auch die HSBC rechnet mit weiteren Anschlusskäufen: 'Das aus der Handelsspanne ableitbare Kurspotential von rund 300 Punkten impliziert einen unmittelbaren Anlauf auf die historischen Hochstände bei gut 8.100 Punkten. Rückenwind kommt dabei vom US-Leitindex Dow Jones Industrial Average, der gestern ein neues Allzeithoch bei 14.286 Punkten verbucht hat', erklärt der technische Analyst Jörg Scherer.
Nach einem Kursgewinn von 2,3 Prozent am Vortag zieht der DAX am Mittwochmittag um ein weiteres Prozent auf knapp 7.950 Punkte an. Zum Vergleich: Am Montag notierte der Index noch gut 250 Zähler tiefer.
Ob der DAX auch genügend Kraft für ein neues Allzeithoch aufbringen kann, bleibt aus Sicht von Commerzbank-Analyst Christoph Geyer vorerst fraglich. 'Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der Index an der Widerstandslinie erneut abprallt und noch eine weitere Konsolidierungsbewegung vollzieht. Sollte der Ausbruch allerdings ohne eine vorherige Korrekturbewegung gelingen, ist ein Anstieg an die 8.000er-Marke und in der Folge an die alten Tops wahrscheinlich', prognostiziert der Charttechniker. Dieses Szenario sei zwar für die kommenden beiden Monate zu erwarten, zuvor sollte, wie Geyer meint, aber eine Korrekturbewegung einkalkuliert werden.
'Neustart' durchaus möglich
Laut Staud Research trennt den DAX nur noch 'eine Kleinigkeit davon, technisch den Beginn einer weiterführenden Aufwärtsetappe' ausrufen zu können. Und diese wäre nach Ansicht der technischen Analysten Wieland Staud und Markus Metz ein Schlusskurs über 7.880 Punkten. 'Das würde nicht nur den Weg in Richtung neuer Jahres- und Rekordhochs über 8.150 Punkten ebnen, sondern auch eine weitere Aufwärtsbewegung ermöglichen', konstatieren die Techniker und schätzen die Chancen dafür ganz gut ein. Immerhin sei der gestrige Ausbruch mit deutlich gestiegenen Umsätzen, einer 'beeindruckenden Marktbreite' und der für einen 'Neustart' erforderlichen Dynamik einhergegangen.
Allzeithoch vermutlich kein Problem mehr
Aber nicht nur hierzulande, auch jenseits des Atlantiks habe sich das Chartbild mit dem Kurssprung vom Dienstag deutlich erhellt, meint Stephen Schneider von der WGZ Bank. 'Mit dem gestrigen Ausbruch nach oben hat sich das Bild nochmals gebessert. Als nächstes, kurzfristiges Ziel peilen wir nun das Niveau von etwa 14.800 Punkten an', fasst der technische Analyst zusammen. Mit dem Dow Jones als Zugpferd dürfte auch der DAX anziehen, wenngleich das heimische Börsenbarometer aktuell eine eher unterdurchschnittliche Entwicklung aufweise. 'Ohne die Unterstützung der US-amerikanischen und vermutlich nicht zuletzt der japanischen Börse hätte sich der hiesige Index vermutlich nicht derart bravourös geschlagen, doch nun stellen die fehlenden 200 Punkte bis zu den historischen Höchstkursen vermutlich kein Problem für die Bullen mehr dar', zeigt sich Schneider zuversichtlich.
Sentiment macht Sprung nach oben
Nach dem Stimmungstief in der Vorwoche hat sich die Anlegerlaune wieder deutlich verbessert. Das zeigt die jüngste Befragung der Börse Frankfurt von aktiven Investoren.
Satte 17 Prozent der befragten institutionellen Anleger sind seit vergangenem Mittwoch wieder in DAX-Aktien eingestiegen, 4 Prozent davon waren in der Vorwoche noch short positioniert. Der Bull/Bear-Index steigt damit von unter 58 auf knapp 70 Punkte.
Die von uns seit Jahresbeginn ebenfalls befragten privaten Anleger waren schon länger in der optimistischen Gemütsverfassung, der Bull/Bear-Index für diese Gruppe hat sich nur leicht nach oben bewegt auf ebenfalls kanpp 70 Punkte.
Der Index misst den absoluten Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger.
Wie gefährlich diese gute Stimmung für den Markt sein könnte, lesen Sie ab 17 Uhr auf boerse-frankfurt.de/sentiment.
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© 6. März 2013 / Karoline Kopp
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