STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Euwax Trends vom 30.07.2013
GfK-Konsumklima auf Sechsjahreshoch
K+S-Aktie bricht um mehr als 20 Prozent ein
Die Kauflaune der Deutschen ist so gut wie seit fast sechs Jahren nicht mehr. Der GfK-Konsumklimaindex stieg für den Monat August auf 7,0 Punkte und damit den höchsten Wert seit September 2007.
Der DAX kletterte am Morgen bis auf 8.333 Punkte, gab im weiteren Verlauf aber wieder etwas nach und notierte am frühen Nachmittag bei 8.282 Zählern mit 0,3 Prozent im Plus. Die Börsianer haben heute zahlreiche Unternehmensberichte zu verarbeiten, die natürlich auch den Trend am Gesamtmarkt mitbestimmen.
Am Nachmittag, um 15 Uhr (MESZ), wird zudem in den USA der Case-Shiller-Hauspreisindex für den Monat Mai veröffentlicht. Weitere Impulse könnten aber auch durch die Bekanntgabe des Verbrauchervertrauens des Conference Board für den Monat Juli entstehen.
Der Euwax Sentiment Index lag am frühen Nachmittag bei plus zwanzig Punkten. Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Marktteilnehmer setzte nun also vorsichtig wieder auf steigende Kurse des DAX. Es waren vor allem Call-Optionsscheine und Knock-out-Calls gesucht. Bis dahin hatten die Marktteilnehmer heute ein gutes Timing bewiesen, weil sie mit ihren Entscheidungen die Bewegungen des DAX richtig vorausahnten.
Stärkster Verlierer im DAX ist heute die K+S-Aktie, die um mehr als zwanzig Prozent auf 19,40 Euro einbrach. Der russische Mitbewerber Uralkali will offenbar aus dem Handelskonsortium BPC austreten. Es wird nun ein Fall des Kalipreises von derzeit etwa 400 US-Dollar auf 300 US-Dollar pro Tonne befürchtet. Analysten rechneten vor, dass ein Rückgang des Weltkalipreises um ein Prozent den operativen Gewinn von K+S um zwei Prozent belasten würde. Demnach würde K+S ein operativer Gewinneinbruch von 50 Prozent drohen. An der Euwax waren auf dem deutlich niedrigeren Niveau zahlreiche Call-Optionsscheine und Knock-out-Calls auf die K+S-Aktie gesucht. Offenbar setzen die Anleger hiermit auf eine baldige technische Erholung des Aktienkurses.
Der Nettogewinn der Deutschen Bank ist im abgelaufenen Quartal um die Hälfte gesunken. Die Rücklagen für laufende Gerichtsprozesse sind deutlich erhöht worden und belaufen sich inzwischen auf rund drei Milliarden Euro. Die enttäuschte Reaktion der Marktteilnehmer drückte die Aktie um 4,5 Prozent auf 34,29 Euro.
Fresenius und die Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) konnten die Erwartungen der Analysten auch nicht erfüllen. Die Aktien gaben jeweils deutlich nach. Dies führte an der Euwax vor allem zu Gewinnmitnahmen bei Put-Optionsscheinen.
Infineon konnte im abgelaufenen Quartal sowohl Umsatz als auch Gewinn steigern. Deshalb wurde nun auch die eigene Jahresprognose ein weiteres Mal angehoben. Die Aktie setzte sich zu Beginn des Handels zunächst mit einem Aufschlag von mehr als vier Prozent an die Spitze der DAX-Gewinner, gab im weiteren Verlauf aber wieder nach. Am frühen Nachmittag lag der Kurs sogar bei 6,75 Euro mit 3,4 Prozent im Minus. Offenbar waren einige Teilnehmer einer Investorenkonferenz mit den Aussagen weniger zufrieden.
Die Zwischen bilanz des Edelgaseherstellers Linde kam hingegen nachhaltig gut an, so dass die Aktie am Nachmittag bei 145,40 Euro mit 1,7 Prozent im Plus notierte.
Einige Derivateanleger folgten heute auch den Empfehlungen von Börsenbriefen für Knock-out-Puts auf den schweizer Leitindex SMI sowie Knock-out-Calls auf den EuroSTOXX 50.
Börse Stuttgart TV
Die konjunkturellen Aussichten für Europa - vor allem in der Peripherie - könnten durchaus besser sein. Auch das weltweite Wachstum fällt mit etwa drei Prozent etwas geringer aus als ursprünglich erwartet. Wird es spätestens 2014 wieder besser? Und was würde dies für die Aktienmärkte bedeuten? Prof. Hendrik Wolff, von der Wolff & Häcker Finanzconsulting AG, sprach darüber bei Börse Stuttgart TV.
Quelle: Boerse Stuttgart AG
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