08. Mrz (Reuters) - Das neuartige Coronavirus breitet sich weiter aus. Es folgen aktuelle Entwicklungen:
18.41 Uhr - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert eine sofortige Absage aller Großveranstaltungen in Deutschland. "Jeder, der jetzt nicht solche Veranstaltungen verbietet, muss sich in ein paar Wochen fragen lassen, ob er nicht für eine neue Welle an Infektionen und Todesfälle verantwortlich ist", sagt er der "Bild". Zudem müsse es dringend an allen Schulen regelmäßige und massenhafte Stichproben-Tests geben, um zu erfahren, wie viele Kinder infiziert seien. Schließlich breche bei jüngeren Infizierten die Krankheit nicht aus, sie seien aber ansteckend.
18.37 Uhr - Der SPD-Landeschef von Nordrhein-Westfalen, Sebastian Hartmann, fordert Bund, Länder und Gemeinden zu einer besseren Abstimmung darüber auf, wie mit dem Virus umgegangen wird. "Es muss mehr Koordination zwischen den einzelnen föderalen Ebenen geben", sagt Hartmann der "Rheinischen Post".
17.51 Uhr - Die Zahl der Virus-Toten in der besonders betroffenen italienischen Region Lombardei ist binnen Tagesfrist deutlich angestiegen. Es gebe inzwischen 257 Verstorbene, 103 mehr als am Samstag, sagt ein Vertreter der lokalen Behörden.
17.48 Uhr - Im Zusammenhang mit der Epidemie ist erstmals ein deutscher Staatsbürger gestorben. Das ägyptische Gesundheitsministerium erklärt, ein 60 Jahre alter Tourist aus Deutschland sei dem Virus erlegen. Er sei am 6. März in eine Klinik eingewiesen und intensivmedizinisch versorgt worden, nachdem er aus der Stadt Luxor am Küstenort Hurghada angekommen sei. In Deutschland selbst ist offenbar noch kein deutscher Staatsbürger an dem Virus gestorben. Das Robert-Koch-Institut hat bislang lediglich von Erkrankten hierzulande gesprochen.
17.32 Uhr - Alitalia streicht vom 9. März an alle Flüge vom und zum Flughafen Mailand Malpensa. Über den kleineren Mailänder Flughafen Linate werde es nur noch Inlandsflüge geben, teilt die Fluggesellschaft mit. Internationale Flüge sollen von Rom Fiumicino aus bedient werden.
17.05 Uhr - Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml rät dazu, größere Veranstaltungen zu streichen. "Wir unterstützen den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern vorerst abzusagen. Deshalb empfehlen wir den Veranstaltern und den zuständigen lokalen Behörden ein solches Vorgehen auch für Bayern."
16.56 Uhr - In Deutschland ist die Zahl der Infektionen auf 902 gestiegen. Allein in Nordrhein-Westfalen seien 398 Fälle bestätigt worden, teilt das Robert-Koch-Institut mit. In Baden-Württemberg seien 182 Ansteckungsfälle bekannt, in Bayern 172. Das sei der Stand von 15.00 Uhr. Sachsen-Anhalt bleibt demnach das einzige Bundesland ohne einen bestätigten Infektionsfall.
16.36 Uhr - Die CDU hält am 25. April als Termin für den Bundesparteitag fest, hieß es am Sonntag in Parteikreisen. Man werde allerdings möglicherweise keine internationalen Gäste einladen. Beschlossen sei das aber noch nicht. Man stehe in enger Abstimmung mit den Berliner Gesundheitsbehörden.
16.24 Uhr - Die Fußballspiele der Bundesliga sollen wie geplant stattfinden. Es stehe "außerfrage, dass die Saison wie vorgesehen bis Mitte Mai zu Ende gespielt werden muss, um Auf- und Absteiger sowie die Teilnehmer für die internationalen Wettbewerbe zu ermitteln", teilt die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit. Nur so erhielten Vereine und DFL für die kommende Spielzeit Planungssicherheit. Die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga würden sich mit den zuständigen Behörden an den jeweiligen Standorten weiter eng hinsichtlich des Ablaufs weiterer Spieltage abstimmen.
15.36 Uhr - Nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn müssen weitere Großveranstaltungen abgesagt werden. "Sicherheit geht vor", schreibt er auf Twitter. "Daher werden noch mehr Großveranstaltungen abgesagt werden müssen. Das hat insbesondere für kleinere Betriebe, für Handwerker, Gastronomen oder Dienstleister, große wirtschaftliche Folgen. Daher sollten wir hier über eine gezielte und zügige Hilfe nachdenken."
15.15 Uhr - Die Zahl der Infektionen in Großbritannien ist auf 273 gestiegen. Am Samstag seien es noch 209 Fälle gewesen, teilen die Gesundheitsbehörden per Twitter mit. Mehr als 23.500 Menschen seien bislang getestet worden. Zwei Menschen sind in Großbritannien infolge der Virusinfektion gestorben.
15.08 Uhr - Bei BASF BASFn.DE ist ein Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Mann aus Neustadt an der Weinstraße sei im Werk in Ludwigshafen beschäftigt, teilt der Chemiekonzern mit. Das Gesundheitsamt in Neustadt und BASF nähmen zu den im unmittelbaren Arbeitsumfeld tätigen Mitarbeitern Kontakt auf. Sie sollen wie der Infizierte selbst zu Hause in Quarantäne bleiben.
14.50 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sichert den vom Coronavirus betroffenen Unternehmen Hilfe zu, will ein Konjunkturprogramm aber erst "zu gegebener Zeit" in Angriff nehmen. "Die Botschaft an all die vielen mittelständischen Unternehmen im Messe- und Gastronomiebereich ist: Wir lassen Euch nicht im Stich. Wir werden Euch helfen, diese schwere Zeit zu überbrücken", sagt er im ZDF und verweist auf Kreditlinien und Instrumente bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Ein Konjunkturprogramm sehe die dritte Stufe seines Drei-Stufen-Plans vor. Man sei darauf vorbereitet, die Wirtschaft insgesamt zu unterstützen, wenn dies im weiteren Verlauf notwendig werde. "Die Frage ist, wann der Zeitpunkt für diese dritte Stufe gekommen ist."
14.41 Uhr - El Salvador verwehrt jetzt auch Besuchern aus Deutschland und Frankreich wegen des Coronavirus die Einreise. Salvadorianische Staatbürger und Diplomaten, die aus den beiden Ländern kommen, dürfen zwar einreisen, werden aber für 30 Tage unter Quarantäne gestellt. Das teilt Präsident Nayib Bukele per Twitter mit. El Salvador hat bereits einen Einreisestopp für Besuchern aus Italien, Iran und Südkorea erlassen. In dem mittelamerikanischen Land gibt es bislang keinen bestätigten Infektionsfall.
14.20 Uhr - Bayern meldet weiter steigende Fallzahlen. Mittlerweile seien 157 Fälle bekannt, sagt der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf, vor der Presse. "Es werden am Nachmittag sicherlich noch weitere hinzukommen." Laut der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml sind neben vielen mild verlaufenden Fällen auch "zwei bis drei Patienten" schwerer erkrankt.
14.15 Uhr - In den Niederlanden ist die Zahl der Infektionsfälle auf 265 gestiegen. Das teilen die Gesundheitsbehörden mit.
14.11 Uhr - In der Schweiz gibt es den zweiten Todesfall infolge einer Infektion mit dem Coronavirus. Der Kanton Basel-Landschaft teilt mit, eine Person sei in einem Krankenhaus in Liestal an der Erkrankung gestorben. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden sind in der Schweiz bis zum Sonntagmittag 281 Infektionsfälle bestätigt.
13.50 Uhr - Nach Einschätzung von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch andere europäische Staaten im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus ähnlich drastische Schritte unternehmen wie Italien. Auch in Österreich könnten notfalls für eine oder zwei Wochen Schulen, Kindergärten und Universitäten geschlossen und Veranstaltungen abgesagt werden, sagt Kurz dem ORF. Das werde auch in anderen europäischen Ländern geschehen. Die entscheidende Frage sei, wann. In Österreich sind derzeit 104 Infektionsfälle bestätigt.
12.55 Uhr - Die Stadt Moskau droht ihren Bürgern mit bis zu fünf Jahren Haft, wenn sie sich nach einem Besuch in besonders von der Epidemie betroffenen Ländern nicht wie angeordnet selbst unter Quarantäne stellen. Das teilt die Verwaltung der russischen Hauptstadt mit. Wer aus China, Südkorea, dem Iran, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und anderen Ländern zurückkehre, müsse zwei Wochen lang zu Hause bleiben und sich selbst isolieren. Wer dagegen verstoße, riskiere schwere Strafen. In Russland gibt es bislang 15 bestätigte Infektionsfälle.
12.45 Uhr - In Hongkong ist der dritte Mensch infolge einer Ansteckung mit dem Coronavirus gestorben. Es handele sich um eine 76 Jahre alte Frau, teilt die Krankenhausbehörde mit. Hongkong ist eine chinesische Sonderverwaltungszone. Insgesamt sind dort nach offiziellen Angaben 114 Menschen infiziert.
12.03 Uhr - Im Iran ist die Zahl der Infektionen auf insgesamt 6566 gestiegen. Bislang seien 194 Menschen infolge einer Ansteckung mit dem Coronavirus gestorben, teilt das Gesundheitsministerium dem staatlichen Fernsehen zufolge mit. Der Iran ist neben China, Südkorea und Italien am stärksten von der Epidemie betroffen.
11.40 Uhr - Der Präsident der norditalienischen Region Piemont, Alberto Cirio, hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Das berichtet der staatliche Rundfunksender RAI. Cirio ist der zweite Regionalpräsident, der binnen 24 Stunden positiv auf das Virus getestet wurde. Am Samstag teilte Nicola Zingaretti, Präsident der Region Latium und Vorsitzender der in Rom mit regierenden Sozialdemokraten mit, er habe sich infiziert.
11.15 Uhr - Die iranische Fluggesellschaft IranAir setzt alle Flüge nach Europa aus. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna zitiert aus einer Stellungnahme der zivilen Luftfahrtbehörde, wonach dies eine Reaktion auf europäische Restriktionen sei. Diese IranAir betreffenden Einschränkungen seien "aus ungeklärten Gründen" getroffen worden.
10.18 Uhr - Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis fordert Italien auf, seinen Bürgern Reisen durch Europa zu untersagen. "Italien sollte allen seinen Bürgern verbieten, nach Europa zu reisen", sagt Babis im tschechischen Fernsehen. In der Tschechischen Republik gibt es bislang 26 bestätigte Virus-Fälle. Die meisten davon betreffen Personen, die entweder aus Italien kommen oder mit jemandem in Kontakt stehen, der dort gewesen ist.
09.48 Uhr - In Deutschland ist die Zahl der mit dem Virus infizierten Personen von 795 auf 847 angestiegen. Die 847 sei die Zahl der offiziell gemeldeten Erkrankten bis Sonntag, 08.00 Uhr, teilt das Robert-Koch-Institut am Vormittag mit. Am Samstagnachmittag (15.00 Uhr) lag die Zahl der Infizierten bei 795. Die meisten Erkrankungen wurden demnach in Nordrhein-Westfalen mit 392 Fällen registriert, gefolgt von Baden-Württemberg (182) und Bayern (148).
09.40 Uhr - Bulgarien meldet die ersten vier bestätigten Virus-Fälle. Zwei Männer aus der nördlichen Stadt Pleven und zwei Frauen aus der Stadt Gabrovo in Zentralbulgarien seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, sagte Todor Kantardzhiev, Leiter des Nationalen Zentrums für Infektionskrankheiten.
09.22 Uhr - In Südkorea ist die Zahl der neu mit dem Virus infizierten Personen in den vergangenen 24 Stunden um 272 angestiegen. Das teilte die Gesundheitsbehörde mit. Damit geht die Zahl der Neuinfizierten zurück. Am Tag davor waren insgesamt 448 neue Virus-Erkrankungen gemeldet worden. Insgesamt komme Südkorea nun auf 7.313 Virus-Erkrankungen, die größte Zahl aller Länder außerhalb Chinas.
09.07 Uhr - Die Virus-Epidemie erreicht Moldawien. Das südeuropäische Land bestätigte den ersten Coronavirus-Fall. Eine 48-jährige Frau sei am Samstag nach ihrer Ankunft aus Italien ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte das moldawische Gesundheitsministerium mit.
07.25 Uhr - Italien riegelt im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus Regionen und Städte im Norden des Landes ab. Die bis zum 3. April geltenden Maßnahmen sehen vor, dass die am schwersten betroffene Region Lombardei, inklusive der Finanzmetropole Mailand, weder betreten noch verlassen werden darf, wie Premierminister Giuseppe Conte mitteilte. Dies gelte ebenfalls für 14 Provinzen in vier weiteren Regionen, darunter die Städte Venedig, Modena, Parma, Piacenza, Reggio Emilia und Rimini. "Es wird keine Bewegung in oder aus diesen Gebieten oder innerhalb dieser Gebiete geben, es sei denn aus nachgewiesenen, arbeitsbedingten Gründen, in Notfällen oder aus gesundheitlichen Gründen", sagte Conte auf einer Pressekonferenz. Museen, Kulturzentren, Skigebiete und Schwimmbäder werden geschlossen. Mitarbeiter aus dem Gesundheitssystem dürfen keinen Urlaub nehmen.
03.35 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will eine Meldepflicht für alle Coronavirus-Tests einführen. "Bislang müssen nur Tests gemeldet werden, bei denen das Coronavirus gefunden wird", sagt er der "Bild am Sonntag" einem Vorabbericht zufolge. "Künftig sollen auch Tests gemeldet werden, bei denen keine Infektion gefunden wird." Damit könne die Lage besser eingeschätzt werden.
02.40 Uhr - Das argentinische Gesundheitsministerium meldet den ersten Todesfall des Landes im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Er ist gleichzeitig der erste bekannte Todesfall in Lateinamerika.
02.03 Uhr - Japans Ministerpräsident Shinzo Abe kündigt zinslose Kredite für Firmen an, die von der Coronavirus-Epidemie betroffen sind. Zudem sollen Angestellte unterstützt werden, die wegen der Schließung der Schulen zu Hause bei ihren Kindern bleiben müssen. Die Schritte gehören zu einem neuen Maßnahmenpaket, das die Regierung am Dienstag vorstellen will.
01.36 Uhr - In China ist die Zahl der bekannten Neuerkrankungen nach Angaben der Behörden am Samstag auf 44 gefallen nach 99 am Tag zuvor. Die Zahl der neuen Todesfälle liegt demnach mit 27 etwa auf dem Niveau des Vortages mit 28.
00.51 Uhr - Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände rechnet wegen der Epidemie mit Lieferengpässen bei Medikamenten. "Wir werden sicherlich im Laufe des Jahres die Folgen der ausgefallenen Lieferungen aus China zu spüren bekommen", sagt Friedemann Schmidt der "Bild am Sonntag" laut Vorabbericht. Der Engpass bei Desinfektionsmitteln werde dagegen bald behoben sein: "In wenigen Tagen ist Händedesinfektionsmittel wieder in den meisten Apotheken verfügbar."
00.06 Uhr - In den USA ist ein Teilnehmer einer konservativen Politik-Konferenz positiv getestet worden, an der auch Präsident Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence teilgenommen haben. Die betroffene Person habe jedoch während der Conservative Political Action Conference (CPAC) im vergangenen Monat mit den beiden Männern "nicht interagiert", teilt der Veranstalter American Conservative Union mit. Zudem habe die Person nicht an den Veranstaltungen in der Haupthalle der Konferenz teilgenommen.
00.02 Uhr - In der US-Hauptstadt Washington ist offenbar der erste Infektionsfall nachgewiesen worden. Bürgermeisterin Muriel Bowser schreibt auf Twitter, es gebe einen "vermutlich positiven Test". Einzelheit zur betroffenen Person nennt sie nicht. Im Bundesstaat Washington an der Pazifik-Küste sind bereits mehr als 100 Fälle bekannt. (Zusammengestellt vom Reuters-Büro Berlin. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 30 2888 5168 oder +49 69 7565 1236)