FRANKFURT (dpa-AFX)- Vor dem Arbeitsmarktbericht aus den USA hat sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag abwartend gezeigt. Nach dem erneuten Rekordhoch vom Vortag gab der Dax bis zum Mittag 0,09 Prozent auf 8.859,46 Punkte ab. Der MDax lag 0,32 Prozent Im Minus bei 15.749,78 Punkten, der TecDax notierte kaum verändert bei 1.118,97 Punkten. Beide hatten am Montagabend ebenfalls neue Hochs markiert: Der Index für mittelgroße Werte einen neuen Rekordwert, der Technologie-Index den höchsten Stand seit Februar 2002. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor bis Dienstagmittag 0,10 Prozent auf 3.025,58 Punkte.
Die Spannbreite im Handel bleibt vor allem im Dax weiter schmal. Die Anleger gingen vor dem US-Arbeitsmarktbericht auf Nummer sicher, schrieb Marktstratege Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital. Die langerwarteten Daten vom Arbeitsmarkt der größten Volkswirtschaft der Welt sollten nun etwas Licht in die Unsicherheit um die weitere US-Geldpolitik bringen. Marktexperte Chris Westion von IG sagte, mit den womöglich negativen Auswirkungen des Schuldenstreits im US-Kongress scheine die Wahrscheinlichkeit gering, dass die US-Notenbank Fed bereits im Dezember die Zügel strafft. Die Veröffentlichung der wichtigen Daten war durch die mittlerweile beendete Haushaltssperre um einige Wochen verzögert worden.
LUFTHANSA NACH ECKDATEN UNTER DRUCK
Aktien der Lufthansa gerieten nach Eckdaten zum dritten Quartal unter Druck und gaben mehr zweieinhalb Prozent ab. Angesichts hoher Kosten für ihr Sparprogramm gewinnt Europas größte Fluggesellschaft nicht so schnell an Fahrt wie geplant - im laufenden Jahr soll der operative Gewinn rund 600 bis 700 Millionen Euro betragen. Das ist zwar deutlich mehr als im Vorjahr - aber auch deutlich weniger als von Analysten erwartet. Diese hatten mit fast 900 Millionen gerechnet. An der Dax-Spitze fanden sich die Deutsche Post mit plus zwei Prozent und die Munich Re mit anderthalb Prozent Gewinn.
Die Papiere von LEG verloren im MDax mehr als vier Prozent auf 41,65 Euro - die beiden größten Anteilseigner trennten sich Händlern zufolge von insgesamt 7 Millionen Aktien der Immobiliengesellschaft zu je 41,25 Euro. Berichte dazu hatten die Aktien bereits am Vorabend nach Börsenschluss belastet. Noch schwächer bei den mittelgroßen Werten waren nur Wacker Chemie mit mehr als fünf Prozent Verlust. Analysten zeigten sich vor den Zahlen des Polysiliziumherstellers skeptisch. Auf der anderen Seite erklommen die Anteilsscheine von ElringKlinger mit fast vier Prozent Plus ein neues Rekordhoch.
STAHLWERTE BELASTET - UBS SIEHT SEKTOR SKEPTISCHER
Eine negative Einschätzung des europäischen Stahlmarktes durch die UBS belastete die Aktien deutscher Stahlkonzerne. Salzgitter büßten nach einer Abstufung von 'Neutral' auf 'Sell' mehr als drei Prozent ein. ThyssenKrupp verloren nach einer Kurszielsenkung anderthalb Prozent. Die von vielen Investoren empfundene Erholung der europäischen Stahlnachfrage beruhe in erster Linie auf einem Wiederaufbau der Lagerbestände und verliere langsam an Kraft, schrieb UBS-Analyst Carsten Riek in seiner aktuellen Branchenstudie. Nach der jüngsten Kursrally vieler Stahlwerte schätzt er sie nun vorsichtiger ein.
Papiere von Infineon gaben anderthalb Prozent ab. US-Rivale Texas Instruments hatte vor allem mit seinem Ausblick auf das Jahresschlussviertel die Erwartung von Analysten enttäuscht. Auch für die Aktien der Amerikaner war es nach Börsenschluss in New York bereits um mehr als drei Prozent nach unten gegangen. An der Spitze im Technologieindex setzten SMA Solar und Nordex mit mehr als elf beziehungsweise fünf Prozent ihren starken Aufwärtstrend fort./men/zb
Die Spannbreite im Handel bleibt vor allem im Dax weiter schmal. Die Anleger gingen vor dem US-Arbeitsmarktbericht auf Nummer sicher, schrieb Marktstratege Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital. Die langerwarteten Daten vom Arbeitsmarkt der größten Volkswirtschaft der Welt sollten nun etwas Licht in die Unsicherheit um die weitere US-Geldpolitik bringen. Marktexperte Chris Westion von IG sagte, mit den womöglich negativen Auswirkungen des Schuldenstreits im US-Kongress scheine die Wahrscheinlichkeit gering, dass die US-Notenbank Fed bereits im Dezember die Zügel strafft. Die Veröffentlichung der wichtigen Daten war durch die mittlerweile beendete Haushaltssperre um einige Wochen verzögert worden.
LUFTHANSA NACH ECKDATEN UNTER DRUCK
Aktien der Lufthansa
Die Papiere von LEG
STAHLWERTE BELASTET - UBS SIEHT SEKTOR SKEPTISCHER
Eine negative Einschätzung des europäischen Stahlmarktes durch die UBS
Papiere von Infineon