* Negativer "Monitor"-Bericht lastet auf Gagfah
* Citigroup-Verkaufsempfehlung drückt Aixtron
(neu: Adidas, Medion, Q-Cells)
Frankfurt, 18. Feb (Reuters) - Zum kleinen Verfall an den
europäischen Terminmärkten am Freitag hat der Dax<.GDAXI> leicht
zugelegt. Der deutsche Leitindex gewann 0,1 Prozent auf 7415
Zähler, nachdem der Settlement-Kurs für Dax-Optionen mit 7417,72
Zählern festgesetzt worden war. Zum Verfallstermin versuchen
Investoren, die Kurse derjenigen Aktien oder Indizes, auf die
sie Derivate halten, in die für sie günstige Richtung zu
bewegen. Am Freitagmittag verfielen Optionen auf Indizes, zum
Xetra-Schluss waren Optionen auf einzelne Aktien an der Reihe.
Nur geringen Einfluss auf die Aktienkurse hatte die erneute
Anhebung der chinesischen Mindestreserve-Sätze um 50 Basispunkte
sowie Äußerungen von EZB-Direktoriumsmitglied Lorenzo Bini
Smaghi zu möglichen Zinserhöhungen in der Euro-Zone.
COMMERZBANK WEITER GEFRAGT - FMC IM MINUS
Spitzenreiter im Dax waren erneut Commerzbank,
deren Titel sich um 2,1 Prozent auf 6,07 Euro verteuerten. "Sie
profitiert immer noch von der sich aufhellenden
Branchenstimmung", sagte ein Börsianer. "Außerdem hat die Aktie
im Vergleich etwa zur Deutschen Bank noch
Nachhol-Potenzial." Deren Papiere haben in den vergangenen
Wochen mit einem Plus von gut 18 Prozent rund ein Drittel mehr
zugelegt als die Titel der Commerzbank. Deutsche Bank notierten
am Freitag 0,1 Prozent im Minus bei 47,79 Euro. Die Commerzbank
legt am kommenden Mittwoch ihre Jahresergebnisse vor.
Schlusslicht der ersten deutschen Börsenliga waren am
Nachmittag Adidas, die 1,8 Prozent auf 47,43 Euro
nachgaben. Händlern zufolge äußerte sich eine große
US-Investmentbank skeptisch zu den Titeln des
Sportartikelherstellers. Fresenius Medical Care (FMC).
verbuchte nach einer Herunterstufung durch das Analyse-Haus
Jefferies ein Kursminus von 1,5 Prozent auf 46,93 Euro. Der
aktuelle Kurs spiegele bereits den positiven Effekt der
Gesundheitsreform in den USA ab 2012, schrieb Analyst Stephan
Gasteyger in einer Studie. Außerdem sei der Kauf von Papieren
der Mutter-Gesellschaft Fresenius der günstigere Weg,
von den guten FMC-Geschäftsaussichten zu profitieren.
Fresenius-Aktien notierten 0,4 Prozent schwächer bei 62,21 Euro.
GAGFAH UND AIXTRON UNTER VERKAUFSDRUCK
Im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI> stachen Gagfah mit
einem Minus von 9,3 Prozent auf 8,12 Euro heraus. Börsianer
machten einen Bericht des TV-Magazins "Monitor" für die Verkäufe
verantwortlich. Darin hieß es, die einst bundeseigene
Immobilienfirma habe seit dem Verkauf an den US-Finanzinvestor
Fortress ihre Ausgaben für die Instandhaltung der Gebäude in
etwa halbiert. Dringend notwendige Sanierungen würden auf die
lange Bank geschoben. Gagfah wies die Anschuldigungen in dem
TV-Bericht zurück.
Bei Aixtron folgten einige Investoren einer
Verkaufsempfehlung der Citigroup und schickten die Titel 5,7
Prozent ins Minus. Die aktuellen Markterwartungen an die
Ergebnisse des Spezialmaschinenbauers spiegelten einen drohenden
Nachfrage-Rückgang aus China nicht wider, schrieb Analyst
Timothy Arcuri. Denn die dortigen Subventionen seien faktisch
ausgelaufen. Außerdem sei die Aixtron-Aktie im Vergleich zum
Konkurrenten Veco teuer. Q-Cells legten dagegen
um 3,6 Prozent auf 3,25 Euro zu. Analysten rechnen damit, dass
der Solarkonzern bei der Vorlage der Zahlen für 2010 am Dienstag
die Rückkehr in die Gewinnzone vermelden wird.
Medion legten mit 5,8 Prozent auf 11,85 Euro von
allen SDax<.SDAXI>-Werten am deutlichsten zu. Die Kursabschläge
nach Vorlage der Jahresergebnisse böten eine gute Gelegenheit
zum Einstieg, erläuterten die WestLB-Analysten. Die Analysten
verwiesen zudem auf die enge Bindung von Medion zur
Supermarktkette Aldi und den bevorstehenden Start des MPad im
zweiten Quartal 2011, das dem erfolgreichen Tablet-Computer iPad
von Apple Konkurrenz machen soll.
(Reporter: Hakan Ersen und Tom Körkemeier; redigiert von
Stefanie Huber)