Investing.com - Das Pfund fiel am Dienstag gegenüber Euro und Dollar auf ein Sitzungstief, nachdem bekannt wurde, dass die Inflationsrate Großbritanniens im Mai auf ihren tiefsten Stand seit viereinhalb Jahren gefallen war.
Der GBP/USD Kurs gab um 0,22% auf 1,6945 nach, im Vergleich zu seinem Stand von 1,6981 vor Veröffentlichung der Zahlen. Der Kurs war am Montag noch auf ein Fünfjahreshoch von 1,7011 gestiegen.
Unterstützung wird er wahrscheinlich bei 1,6900 finden und Widerstand wird sich bei 1,6990 einstellen.
Das Pfund begann zu fallen, nachdem das Office for National Statistics mitteilte, dass die Jahresrate der Inflation im vergangenen Monat bei 1,5% gelegen habe, und damit auf dem niedrigsten Stand seit Oktober 2009, während im April noch 1,8% gemessen wurden.
Wirtschaftsforscher hatten mit einer Verlangsamung der Inflation auf 1,7% gerechnet.
Der Rückgang der Inflation war zum Großteil niedrigeren Preisen für Transportdienstleistungen geschuldet, teilte das ONS mit. Besonders Flugtickets haben im Jahresvergleich verbilligt. Niedrigere Preise für Lebensmittel, nicht-alkoholische Getränke und Bekleidung spielten gleichfalls eine Rolle.
Lebensmittelpreise gaben im Vergleich zum Vormonat als aufgrund der Preiskämpfe britischer Supermärkte um 0,6% nach, sagte das ONS.
Im Monatsvergleich ging der britische Verbraucherpreisindex im Mai um 0,1% zurück, anstelle wie vorhergesagt um 0,2% anzusteigen.
Die Kerninflation der Verbraucherpreise, welche Lebensmittelkosten nicht berücksichtigt, aber Transportkosten mit einschließt, stieg im Jahresvergleich um 1,6% und damit etwas langsamer als die vorhergesagten 1,7%.
Der Bericht zeigte jedoch außerdem, dass die Immobilienpreise im April um 9,9% zulegten. Das war ihr stärkster Jahresanstieg seit Juni 2010, was Befürchtungen über eine neue Immobilienblase Auftrieb verlieh.
Trotz der schnellen wirtschaftlichen Erholung in Großbritannien, hat die niedrige Inflation der Bank of England den Spielraum gegeben, die Zinsen auf einem Rekordtief von 0,5% halten.
Der BoE Vorsitzende Mark Carney hatte jedoch letzte Woche angedeutet, dass die Zinsen früher als von den Märkten erwartet ansteigen könnten.
Des weiteren erreichte der Euro Sitzungshöchststände gegenüber dem Pfund. Der EUR/GBP Kurs legte um 0,18% auf 0,8006 zu und stand damit nur knapp über dem Anderthalb-Jahrestief von 0,7958, auf das er am Montag gefallen war.
Der Euro schwächelt seit die Europäische Zentralbank Anfang des Monats Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft ankündigte, um die Gefahr der Deflation im Euroraum abzuwenden und das Wachstum anzukurbeln.