Investing.com - Goldfutures sind am Freitag auf ein Neunmonatstief abgesackt, da ein weithin festerer US-Dollar und die zunehmende Erwartung höherer Zinsen in den USA, den Ausblick für des Edelmetall eingetrübt haben.
An der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange ist Gold zur Lieferung im Dezember am Freitag auf ein Sitzungstief von 1.214,20 USD die Feinunze gefallen und damit auf ein Niveau, wie es seit dem 2. Januar nicht mehr gesehen wurde.
Der Preis hat sich später auf 1.216,60 USD erholt, aber immer noch einen Tagesverlust von 10,30 USD oder 0,84% erlitten. Mit über die Woche gesehen 14,90 USD oder 1,2% Wertverlust an der Comex hat Gold seinen dritten Wochenrückgang in Folge hinnehmen müssen.
Die Futures werden voraussichtlich bei ihrem Tief vom 2. Januar bei 1.204,30 USD Unterstützung finden und bei dem Hoch vom 17. September bei 1.240,10 USD auf Widerstand treffen.
Die Federal Reserve hat am 17. September ihre monatlichen Wertpapierkäufe um weitere 10 Milliarden USD im Anschluss an ihre zweitägige Sitzung reduziert und ist damit auf gutem Wege das Programm im nächsten Monat zu abzuwickeln.
Während die Fed wiederholte, dass sie nach dem Auslaufen ihres Programms der quantitativen Lockerung für eine "längere Zeit" gleichbleibende Zinssätze erwarte, sieht sie ein beschleunigtes Tempo für die Zinserhöhungen vor.
Für Ende 2015 liegt der Median der Prognosen jetzt bei 1,375%, während er noch im Juni bei 1,125% betragen hatten.
Aussichten auf höhere Kreditkosten sind schlecht für die Entwicklung des Goldpreises, da das Edelmetall Schwierigkeiten bekommt, sich gegenüber verzinsten Wertpapieren zu behaupten.
Auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Strategiekonferenz hob die Fed-Vorsitzende Janet Yellen hervor, dass die erste Zinserhöhung von den Konjunkturindikatoren abhinge.
Der US-Dollar ist auf sein höchstes Niveau seit sechs Jahren gegenüber dem Yen angestiegen, während der Eurokurs auf ein neues 14-Monatstief abgerutscht ist, da die Märkte die Aussagen der Fed als Hinwendung zu einer restriktiveren Geldpolitik interpretierten.
Ein stärkerer Dollar belastet gewöhnlich Gold, da er Attraktivität des Edelmetalls als alternative Anlageklasse verringert und für Anleger aus anderen Währungsräumen den Ankaufpreis erhöht.
In der kommenden Woche werden sich die Investoren auf die Umsätze mit neuen und alten Wohnimmobilien konzentrieren, sowie den Berichten zu den Auftragseingängen für haltbare Güter und den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld Aufmerksamkeit zukommen lassen.
Die zurückliegende Serie von guten Konjunkturdaten aus den USA hat den Optimismus über den Zustand der Wirtschaft weiter zunehmen lassen und Erwartungen geweckt, dass die Fed früher als zuvor angenommen die Zinsen anheben werde.
Am Freitag veröffentlichte Zahlen von der Commodities Futures Trading Commission zeigten, dass Hedge- und Geldmarktfondsmanager ihre Wetten auf Gold in der Woche zum 16. September zurückgefahren haben.
Ausstehende Käufe beliefen sich netto auf 55.716 Kontrakte, ein Minus von 21,9% gegenüber dem Stand von 71.376 in der Vorwoche.
Gleichfalls an der Comex ist am Freitag Silber zur Lieferung im Dezember um 67,3 US-Cent oder 3,63% eingebrochen und hat den Handel bei 17,84 USD die Feinunze beendet. Zuvor war der Preis auf ein Tagestief von 17,78 USD gefallen, was sein tiefstes Niveau August 2010 gewesen ist.
Über die Woche hat der Silberkontrakt für Dezember um 76,0 US-Cent oder 4,08% an Wert verloren. Dies ist sein neunter Wochenverlust innerhalb der letzten zehn Wochen.
Zahlen von der CTFC zeigten, dass die saldierten Shorts auf Silber sich in der vergangenen Woche auf 4.557 Kontrakte beliefen, verglichen mit 2.237 saldierten Kaufkontrakten in der Woche davor.
Des Weiteren nahm im Metallhandel der Preis von Kupfer zur Lieferung im Dezember um 0,08% oder 0,2 US-Cent ab und wurde am Freitag bei Handelsschluss zu einem Stand von 3,091 USD das Pfund fixiert.
Über die Woche ist der Kupferpreis an der Comex um 0,48% oder 1,5 US-Cent zurückgegangen, da spekuliert wird, dass ein rückläufiges Wirtschaftswachstum in China eine geringere Nachfrage nach dem Industriemetall nach sich ziehe.
Die asiatische Nation ist mit ein Marktanteil von fast 40% der weltgrößte Verbraucher von Kupfer.
Der CFTC zufolge, beliefen sich ausstehende Kupferkontrakte in der letzten Woche auf netto 805 Longs, während sie sich in der Vorwoche noch auf 2.077 Verkaufskontrakte saldierten.