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ROUNDUP: Yahoo mit weniger Umsatz und Gewinn

Veröffentlicht am 19.10.2011, 13:28
SUNNYVALE (dpa-AFX) - Der kriselnde Internet-Pionier Yahoo findet weiter keine Antwort auf seine Probleme. Im dritten Quartal schrumpften erneut Umsatz und Gewinn. Die Erlöse sanken im Jahresvergleich um 24 Prozent auf knapp 1,22 Milliarden Dollar. Das Unternehmen erklärte dies am Dienstag nach US-Börsenschluss aber vor allem mit einer Änderung der Bilanzierung angesichts der Partnerschaft mit Microsoft im Suchmaschinengeschäft. Der Gewinn fiel um 26 Prozent auf 293,3 Millionen Dollar. Da die Zahlen damit noch besser als von Analysten erwartet ausfielen, kletterte die Aktie nachbörslich um 2,7 Prozent.

Yahoo sucht gerade einen neuen Konzernlenker, nachdem die bisherige Chefin Carol Bartz gefeuert worden war. Ihr wurde vorgeworfen, die Geschäftsentwicklung nicht schnell genug zu verbessern. Ein Blick in die jüngsten Zahlen macht die Probleme deutlich. So sanken die Erlöse im Geschäft mit Bannerwerbung - einst eine Yahoo-Domäne - um zwei Prozent auf 502 Millionen Dollar. Das 'Wall Street Journal' berichtete, Yahoo gewährte bereits Rabatte von 5 bis 15 Prozent, um Werbekunden zu halten.

Der Grund für die Probleme: Yahoo machen die Wettbewerber zu schaffen. Der Suchmaschinen-Primus Google stößt beschleunigt auch in das Geschäft mit Banner-Werbung vor. Und auch das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook zieht mit seinen rund 800 Millionen Nutzern immer mehr Werbe-Dollar an. Die Strategie der geschassten Chefin Bartz war, Yahoo zu einem großen Inhalte-Anbieter auszubauen, um damit ein Umfeld für Werbekunden zu schaffen. Dafür gab sie auch die eigene Suchtechnologie auf und sattelte auf Microsofts Suchmaschine Bing um.

Die Quartalszahlen, die nicht gerade von Stärke zeugen, kommen für Yahoo ungünstig: Der Verwaltungsrat prüft gerade alle Optionen, darunter auch einen Verkauf des Unternehmens. Der Konzern hat für seine Dienste wie Yahoo Mail zwar hunderte Millionen Nutzer, schafft es aber nicht, von diesen hohen Zahlen entsprechend zu profitieren.

Finanzchef Tim Morse, der kommissarisch den Konzern führt, wich in der Telefonkonferenz nach Vorlage der Zahlen der Frage aus, wie lange der Verwaltungsrat über den Verkauf nachdenken wolle. Er räumte ein, dass die Beteiligung am Betreiber der größten chinesischen Handelsplattform Alibaba inzwischen das Wertvollste an Yahoo sei. Bei einem Konzern-Börsenwert von weniger als 20 Milliarden Dollar wird der 40-prozentige Alibaba-Anteil inzwischen mit 14 Milliarden bewertet./so/DP/dct

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