FRANKFURT (dpa-AFX) - Zwischen Hoffen und Bangen hat die Schuldenkrise dem deutschen Aktienmarkt auch am Dienstag wieder den Stempel aufgedrückt und für deutliche Schwankungen gesorgt. Nach einer Berg- und Talfahrt konnte sich der Dax mit 0,05 Prozent knapp im Plus behaupten bei 5.748,00 Punkten. Händlern zufolge ist das Auf und Ab vor allem ein Zeugnis für die Unsicherheit der Anleger, nachdem sich der Leitindex an den vergangenen beiden Handelstage kräftig erholt hatte. Seit seinem Tief am Freitag konnte der Dax um mehr als 7 Prozent zugelegen und damit einen Teil seiner jüngsten Verluste wieder wettmachen. Der TecDax stieg um 0,50 Prozent auf 678,26 Punkte, der MDax dagegen fiel um 0,79 Prozent auf 8.522,57 Punkte.
'Die Marktteilnehmer geben die Hoffnung auf einen Lösungsansatz für die Schuldenkrise nicht auf', sagte Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank im Hinblick auf die zwischenzeitlichen Gewinne des Dax von bis zu 1,41 Prozent. Mehr Klarheit könnte an diesem Dienstag das Treffen der EU-Finanzminister bringen. Italien war derweil mit einer Auktion von Staatsanleihen 'noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen', hieß es von Experten. Bei deutlich erhöhten Zinsen stieß diese zumindest auf eine robuste Nachfrage. Etwas belastend wirkte sich am Nachmittag jedoch die Meldung aus, die Europäische Zentralbank (EZB) habe nicht die gesamte Liquidität aus ihren Anleihekäufen aus dem Markt nehmen können. Die Zentralbank versucht mit Gegengeschäften, einem möglichen inflationären Effekt vorzubeugen.
FINANZWERTE UNTER DEN GEWINNERN
Aktien aus dem Finanzsektor litten zunächst unter Gewinnmitnahmen, drehten aber mit dem Markt in die Gewinnzone. Die Aktien der Commerzbank knüpften mit einem Aufschlag von 1,91 Prozent auf 1,335 Euro an ihre Erholungsbewegung der letzten vier Handelstage an. Allianz stiegen um 1,76 Prozent und die Papiere der Deutschen Bank lagen mit 0,47 Prozent im Plus.
Bester Dax-Wert waren indes die Papiere von K+S mit einem Plus von 2,19 Prozent auf 39,16 Euro. Der Düngemittelkonzern will in den kommenden Jahren rund 2,4 Milliarden Euro in die Erschließung einer Kalilagerstätte in Kanada investieren. Analysten sprachen zwar davon, dass der Kapitalaufwand höher als erwartet sei, Michael Schäfer von Equinet verwies jedoch auf überraschend hohe Abbaukapazitäten. Ulle Wörner von der Landesbank Baden-Württemberg sprach von einem 'eindeutig positiven Schritt'.
DAIMLER LEIDEN UNTER ANALYSTENKOMMENTAR
Nach einer erhöhten Prognose gehörten ferner die Aktien von BASF zu den größten Gewinnern. Die Papiere des weltgrößten Chemiekonzerns verteuerten sich um 1,84 Prozent auf 50,44 Euro. Der neue BASF-Chef Kurt Bock hat seinem Unternehmen ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2020 will er den Umsatz auf rund 115 Milliarden Euro steigern. Sein Vorgänger Jürgen Hambrecht hatte bislang 90 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Zudem denkt der Konzern über ein Aktienrückkaufprogramm nach.
Am Dax-Ende lagen dagegen die Daimler-Papiere, die vor allem nach einer Analystenstudie um 1,54 Prozent auf 31,645 Euro nachgaben. Allerdings waren sie tags zuvor als Dax-Spitzenwert auch um knapp acht Prozent gestiegen. Die Deutsche Bank hatte die Titel des Autobauers von 'Buy' auf 'Hold' abgestuft und das Kursziel von 48,00 auf 36,00 Euro gesenkt. Das Jahr 2012 dürfte für den Autobauer bestenfalls ein Übergangsjahr mit vermutlich sinkenden Gewinnen werden, schrieb Analyst Jochen Gehrke in einer Studie. Die Risiken seien wegen der zunehmenden konjunkturellen Ungewissheit deutlich gestiegen.
HEIDELDRUCK UND EADS ZEIGEN SCHWÄCHE IM MDAX
Im MDax knüpften die Aktien von Heidelberger Druckmaschinen mit minus 5,72 Prozent an ihre Vortagesverluste an. Laut Zeitungsberichten gibt es erste Interessenten für Anteile an dem insolventen Konkurrenten Manroland. Wie ein Börsianer betonte, könnte das die Sorgen um derzeitige Überkapazitäten in der Branche wieder anheizen. EADS fielen nach dem Insolvenzantrag von AMR um 2,88 Prozent. Ein Börsianer erinnerte daran, dass deren Tochter, die Fluggesellschaft American Airlines, im Sommer 260 Airbus A320 bestellt hatte./tih/ck
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
'Die Marktteilnehmer geben die Hoffnung auf einen Lösungsansatz für die Schuldenkrise nicht auf', sagte Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank im Hinblick auf die zwischenzeitlichen Gewinne des Dax von bis zu 1,41 Prozent. Mehr Klarheit könnte an diesem Dienstag das Treffen der EU-Finanzminister bringen. Italien war derweil mit einer Auktion von Staatsanleihen 'noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen', hieß es von Experten. Bei deutlich erhöhten Zinsen stieß diese zumindest auf eine robuste Nachfrage. Etwas belastend wirkte sich am Nachmittag jedoch die Meldung aus, die Europäische Zentralbank (EZB) habe nicht die gesamte Liquidität aus ihren Anleihekäufen aus dem Markt nehmen können. Die Zentralbank versucht mit Gegengeschäften, einem möglichen inflationären Effekt vorzubeugen.
FINANZWERTE UNTER DEN GEWINNERN
Aktien aus dem Finanzsektor litten zunächst unter Gewinnmitnahmen, drehten aber mit dem Markt in die Gewinnzone. Die Aktien der Commerzbank
Bester Dax-Wert waren indes die Papiere von K+S
DAIMLER LEIDEN UNTER ANALYSTENKOMMENTAR
Nach einer erhöhten Prognose gehörten ferner die Aktien von BASF
Am Dax-Ende lagen dagegen die Daimler-Papiere
HEIDELDRUCK UND EADS ZEIGEN SCHWÄCHE IM MDAX
Im MDax knüpften die Aktien von Heidelberger Druckmaschinen
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---