FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte am Montag zunächst seinen jüngsten Schlingerkurs fortsetzen. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart 0,18 Prozent im Plus bei 12 756 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird zum Auftakt ebenfalls etwas höher erwartet.
In den vergangenen sechs Wochen hatte der Dax zwar immer wieder knapp einen neuen Rekordstand erreicht. Insgesamt fehlte ihm allerdings die Dynamik und er tritt per saldo auf der Stelle. Auch jetzt fehlen von den Überseebörsen eindeutige Impulse. Für Bewegung könnten allerdings die Daten zum Ifo-Geschäftsklima am Vormittag sorgen.
Optimistisch bleiben derweil die Autoren des Börsenstatistik-Magazins Index-Radar: Nach wie vor befinde sich der Deutsche Aktienindex in einem Aufwärtstrend - sowohl auf einer kurzfristigen, als auch auf einer langfristigen Zeitebene.
AIR BERLIN UNTER DRUCK
Hierzulande stehen Luftfahrtwerte im Blick. Lufthansa-Chef (4:LHAG) Carsten Spohr hatte der schwer angeschlagenen Fluggesellschaft Air Berlin (4:AB1) weitere Unterstützung in Aussicht gestellt, eine Übernahme des Rivalen zieht der Manager aber momentan nicht in Betracht. "Wir unterstützen Air Berlin bereits, indem wir 38 Flugzeuge geleast haben und auf unseren Strecken einsetzen", sagte Spohr der "Bild am Sonntag". Die Aktien von Air Berlin sackten auf Tradegate um mehr als 7 Prozent ab, während sich die Papiere der Lufthansa kaum vom Fleck bewegten.
Die italienische Regierung steht mit weiteren Milliarden für die Abwicklung zweier Krisenbanken ein, die die Europäische Zentralbank für nicht überlebensfähig hält. Für den Teilverkauf der beiden regionalen Banken Banca Popolare di Vicenza und die Banca Veneto an das zweitgrößte italienische Bankhaus Intesa Sanpaolo (6:ISP) stellt die Regierung 5,2 Milliarden Euro bereit. An den Finanzmärkten schlug die Nachricht bislang keine großen Wellen.
TAG IMMOBILIEN PROFITIEREN VON HOCHSTUFUNG
Die im TecDax gelisteten Papiere von SLM Solutions (4:AM3D) gewannen auf Tradegate gut 2,5 Prozent. Der 3D-Drucker-Hersteller erhielt einen Millionen-Auftrag aus China. Es geht dabei um zehn SLM 500-Multilasermaschinen. Dies sei bislang der größte Einzelauftrag für diesen Maschinen-Typ, hieß es vom Unternehmen.
Darüber hinaus dürften zwei Kaufempfehlungen für Bewegung sorgen. So hatte die Deutsche Bank (DE:DBKGn) die Papiere von TAG Immobilien (4:TEGG) hochgestuft, was den Aktien auf Tradegate ein Plus von 1,58 Prozent gegenüber dem Xetra-Schluss bescherte. Die derzeit angespannte Angebotslage in großstädtischen Räumen sollte sich zunehmend in jenen Regionen auswirken, in denen TAG tätig sei, und die dortigen Mieten und Kaufpreise steigen lassen, schrieb Analystin Paola Sabbione. Zudem hatte sich das Bankhaus Lampe positiv zu den Papieren des Baumaschinenherstellers Wacker Neuson (4:WACGn) geäußert.
WARTEN AUF STADA
Bis zuletzt spannend bleibt schließlich das Rennen um den Arzneimittelkonzern Stada (4:STAGn). Inzwischen ist die Annahmefrist für die Offerte der Finanzinvestoren Bain und Cinven abgelaufen. Nun warten die Anleger auf die Veröffentlichung der endgültigen Annahmequote. 67,5 Prozent der Aktionäre müssen der Übernahme zustimmen, sonst scheitert der Deal. In diesem Fall drohen größere Kursverluste.