Investing.com - Gold war zu Handelsschluss am Freitag billiger und hat seinen ersten Wochenverlust seit März verbucht, da ein weltweiter Anstieg der Anleiherenditen zu einer sinken Nachfrage nach dem Edelmetall geführt hat
Gold zur Lieferung im August hat an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange den Handel mit einem Minus von 0,21% zu 1.242,48 USD die Feinunze beendet, was den Wochenverlust auf 1,27% steigen ließ.
Das Edelmetall hat dennoch die erste Jahreshälfte 8% teurer beendet, angeschoben vom Kursverfall des Dollars auf neue Jahrestiefststände.
Der Goldpreis kam unter Druck, da es Anzeichen gibt, dass mehrere wichtige Notenbanken aus aller Welt bereit sind, sich der Federal Reserve bei der Straffung der Geldpolitik anzuschließen.
Die Erwartungen der Investoren auf eine Straffung der Geldpolitik sind in aller Welt gestiegen, nachdem die Chefs der Europäischen Zentralbank, der Bank von England und der Bank von Kanada auf eine härtere Linie in der Geldpolitik eingeschwenkt hatten.
Diese Signale stehen im Kontrast mit Zweifel darüber, ob die Federal Reserve die Zinsen in diesem Jahr ein weiteres Mal wird anheben können, angesichts einer Serie schwacher Konjunkturdaten aus der jüngsten Zeit und wachsender Skepsis, ob die Trump-Administration ihre Wachstumsagenda wird umsetzen können.
Die Renditen von US-Staatsanleihen und deutschen 10-jährigen Bundesanleihen erreichten ihre höchsten Stände in fünf Wochen, während der Euro auf ein 14-Monatshoch gestiegen ist, da die Investoren schätzen, dass die EZB schon in Kürze mit der Abwicklung ihres Programms zur quantitativen Lockerung beginnen könnte.
Gold reagiert sensibel steigende Zinsen, die die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht. Gleichzeit kann aber eine Schwäche des Dollars, in welchem Gold ausgepreist ist, den Einfluss höherer Zinssätze wieder ausgleichen.
Höhere Renditen erhöhen die Opportunitätskosten für Rohstoffe, die keine Zinsen abwerfen.
Ansonsten wurde Silber im Edelmetallhandel am Freitagabend kaum verändert zu 16,58 USD die Feinunze gehandelt.
Unterdessen sind die Kupferfutures auf ein Viermonatshoch gestiegen und lagen um 0,46% höher auf 2,708 USD das Pfund, womit sie den Monat mit einem Preisanstieg von 5,33% beendet haben.
Platin hat sich bis zum Freitagabend um 0,5% auf 927,70 USD verteuert, während Palladium um 0,79% auf 839,42 USD gefallen ist.
In der kommenden Woche werden die Investoren vor allem das am Mittwoch erscheinende Protokoll von der letzten geldpolitischen Sitzung der Fed im Auge haben, von dem sie sich neue Aufschlüsse auf den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung erhoffen, bevor dann am Freitag der monatliche Beschäftigungsreport vom Juni in den Mittelpunkt rückt.
Beschäftigungsdaten aus Kanada dürften ebenfalls von Interesse sein, da spekuliert wird, dass die kanadische Notenbank die Zinsen schon in diesem Monat anheben könnte.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 3. Juli
Japan publiziert seine Tankanindizes zum produzierenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor.
Aus China gibt es den Caixin-Einkaufsmanagerindex zum produzierenden Gewerbe.
Großbritannien legt Zahlen zur Entwicklung in der erzeugenden Industrie vor.
Die Finanzmärkte in Kanada bleiben wegen eines Feiertages geschlossen.
Der Vorsitzende der Bank of England Mark Carney hält in Frankfurt eine Rede.
Später gibt das Institute for Supply Management seinen Index zum produzierenden Gewerbe heraus.
Dienstag, den 4. Juli
Australien veröffentlicht Zahlen zum Einzelhandel.
Die australische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflussten, erläutert.
Großbritannien legt Zahlen zur Lage in der Bauindustrie vor.
Die Märkte in den USA bleiben wegen des Unabhängigkeitsfeiertags geschlossen.
Mittwoch, den 5. Juli
Großbritannien legt Zahlen zur Entwicklung im Dienstleistungssektor vor.
Die USA veröffentlichen Zahlen zu den Auftragseingängen.
Später gibt die Fed dann noch das Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses heraus.
Donnerstag, den 6. Juli
Australien veröffentlicht einen Report zur Handelsbilanz.
Aus der Schweiz gibt es die neuesten Inflationsdaten.
Aus den USA kommen Daten zur Lohnbeschäftigung im Juni herein. Später veröffentlicht das ISM seinen Einkaufsmanagerindex im Dienstleistungsgewerbe.
Kanada veröffentlicht ebenfalls Daten zum Außenhandel, zusammen mit den Baugenehmigungen.
Freitag, den 7. Juli
In Großbritannien erscheinen Branchendaten zur Immobilienpreisinflation als auch ein Report zur Industrieproduktion.
Die Regierungschefs der G20-Staaten treffen am ersten Tag ihres Gipfel in Hamburg zusammen.
Kanada veröffentlicht seinen monatlichen Arbeitsmarktbericht.
Die USA lassen die Woche mit dem Regierungsbericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft für Juni ausklingen und die Fed veröffentlicht noch ihren halbjährlichen Bericht zur Geldpolitik.