Investing.com - Der Ölpreis hat den Handel am Freitag im Plus beendet, nach oben geschoben von Anzeichen auf eine mögliche Verlangsamung des Anstiegs der US-Schieferölförderung, verbuchte aber zum Ausgang der Handelswoche immer noch einen kleineren Verlust, da neue Sorgen über die Einhaltung des Opec-Deals zur Senkung der Ölproduktion aufgekommen sind.
Der Septemberkontrakt auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate legte am Freitag bis zu Handelsschluss um 55 US-Cent oder rund 1,1% auf 49,58 USD das Fass zu.
Ansonsten verteuerte sich Öl der Sorte Brent zur Lieferung im Oktober an der Warenterminbörse ICE in London um 41 US-Cent oder rund 0,8% und ging bei einem Stand von 52,42 USD das Fass aus dem Handel.
Die Zugewinne am Freitag setzten ein, nachdem die wöchentlichen Daten vom Energiedienstleister Baker Hughes hereingekommen waren, welche gezeigt hatten, dass die Anzahl der sich in Betrieb befindenden Bohrplattformen in den USA zum Ende der letzten Woche um eine auf 765 gefallen ist. Es handelt sich um den zweiten Rückgang in den letzten drei Wochen, was als Frühindikator für eine Abflachung des Wachstums der US-Ölförderung interpretiert werden könnte.
Trotz der guten Entwicklung am Freitag war WTI über die Woche 13 US-Cent oder rund 0,3% billiger, während Brent 10 US-Cent oder etwa 0,2% abgegeben hat, da es Anzeichen gibt, dass die Exporte aus der Opec auf ihr höchsten Niveau in diesem Jahr gestiegen sind, trotz des Paktes zur Verminderung der Förderung.
Die Opec und einige Förderländer außerhalb des Kartells haben vereinbart, vom Beginn des Jahres an die Ölförderung bis März 2018 um 1,8 Mio. Fass am Tag zu senken. Bisher hat das Abkommen kaum auf die globalen Lagerbestände durchgeschlagen, da die US-Schieferölförderung unablässig steigt und auch in Ländern wie Libyen und Nigeria, die nicht an den Förderquoten teilnehmen, die Ölproduktion zugenommen hat.
Ansonsten sind an der Nymex am Freitag die Benzinfutures zur Lieferung im September um 1,4 US-Cent oder etwa 0,9% auf zu Handelsschluss 1,646 USD die Gallone geklettert. Über die Woche kam dennoch ein Verlust von rund 1,8% heraus.
Heizöl zum September beendete den Handel 0,9 US-Cent oder 0,6% teurer zu 1,648 USD die Gallone und lag damit rund 0,6% höher als zu Beginn der Woche.
Erdgasfutures mit Fälligkeit im September sanken um 2,6 US-Cent oder 0,9% auf zu Handelsschluss 2,774 USD pro MBTU (Millionen British Thermal Units), was zu einem Wochenverlust von fast 5,7% führte. Es handelt sich um den nunmehr dritten Rückgang in Folge.
In der kommenden Woche werden die Marktteilnehmer die Monatsberichte der Organisation Erdölexportierender Länder und der Internationalen Energieagentur im Auge behalten, um das globale Angebot und die Nachfrage abschätzen zu können.
Die Daten dürften den Händlern ein genaueres Bild verschaffen, ob der Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht kommt.
Die Ölhändler werden auch ein Treffen einiger Ölminister aus der Opec und anderer Ölexporteure verfolgen, auf dem diese am Montag und Dienstag in Abu Dhabi die Einhaltung der vereinbarten globalen Produktionsgrenzen diskutieren werden, die bis März 2018 in Kraft bleiben sollen.
Unterdessen wartet der Markt auch auf neue Daten zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage in dem größten Verbraucherland der Welt besser einschätzen zu können.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 7. August
Vertreter einiger Opec-Staaten und von anderen Ölexporteuren beginnen ihr zweitägiges Treffen in Abu Dhabi, auf dem sie die Einhaltung der globalen Produktionssenkungen diskutieren werden.
Dienstag, den 8. August
Das American Petroleum Institute, ein Branchenverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch, den 9. August
Das US-Energieinformationsministerium veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Donnerstag, den 10. August
Die Organisation Erdölexportierender Länder gibt ihren Monatsbericht zu den globalen Ölmärkten heraus.
Von der US-Regierung gibt es einen Wochenbericht über die Erdgaslagerbestände.
Freitag, den 11. August
Die Internationale Energieagentur veröffentlicht ihren Monatsbericht zum globalen Ölmarkt.
Baker Hughes veröffentlicht seine wöchentlichen Daten zu den sich in den USA in Betrieb befindlichen Bohrplattformen.