(Neu: Schlusskurs und Kommentar der NordLB)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Das vom Spezialchemiekonzern Lanxess (4:LXSG) nur leicht angehobene Jahresergebnisziel hat die Investoren am Mittwoch verstimmt. Zugleich wurde aber auch die Qualität der Ergebnisse bemängelt. Die Aktien büßten nach der Vorstellung des Berichts zum dritten Quartal und der angepassten Prognose 3,11 Prozent auf 64,70 Euro ein. Am Markt sei mehr erwartet worden, hieß es von Börsianern.
Nachdem die meisten Unternehmen in dieser Berichtssaison die Erwartungen übertroffen hätten, habe die von Lanxess leicht erhöhte Gewinnprognose nicht ausgereicht, um begeistern zu können. Die Kölner hatten am Morgen das Minimum der angegebenen Spanne beim operativen Gewinn (Ebitda) von bislang 1,225 auf 1,25 Milliarden Euro angehoben. Gewinnmitnahmen seien daher nicht verwunderlich, hieß es im Aktienhandel, zumal sich die Papiere nahe an ihrem im Juni erreichten Rekordhoch befänden.
So sah es auch Analyst Heiko Feber vom Bankhaus Lampe: "Lanxess hat zwar über ein besser als erwartetes Ebitda berichtet und die Ebitda-Prognosespanne für das Gesamtjahr marginal angehoben, aber die Qualität dieses Anstiegs ist gering", monierte er. Beim genaueren Hinschauen habe Lanxess lediglich von einem verbesserten Ergebnis bei der Absicherung von Währungsrisiken profitiert.
Commerzbank-Analyst Michael Schäfer nannte das Zahlenwerk von Lanxess insgesamt "solide". Vor allem das operative Ergebnis (Ebitda) sei besser als von ihm und vom Markt erwartet ausgefallen. NordLB-Experte Thorsten Strauß hob zudem einen erfreulich raschen Abbau der Verschuldung positiv hervor. Die negative Kursreaktion auf das Zahlenwerk von Lanxess nannte Strauß "nicht nachvollziehbar" und riet weiter zum Kauf der Papiere.