NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag gestiegen. Sie konnten damit einem Teil der deutlichen Verluste vom Vortag wieder wettmachen. Gegen Mittag legte der Preis für ein Barrel (je 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar um 40 Cent auf 61,62 US-Dollar zu. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Januar-Lieferung stieg um 22 Cent auf 56,18 Dollar.
Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung am Ölmarkt. Zur Wochenmitte hatte die Veröffentlichung von Lagerdaten in den USA die Ölpreise auf Talfahrt geschickt. Die Notierungen waren jeweils mehr als zwei Prozent eingebrochen. Zwar waren die Rohölbestände in der vergangenen Woche deutlich stärker als erwartet gesunken. Die Benzinbestände stiegen aber vergleichsweise stark und die US-Ölproduktion erreichte ein neues Rekordniveau. In den USA übertraf die Rohölproduktion erstmals 9,7 Millionen Barrel pro Tag. Nach Angaben von Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG) ist dies im Jahresvergleich ein Anstieg um etwa eine Million Barrel pro Tag. Sie erklärten den starken Rückgang der Ölpreise vom Vortag auch mit spekulativen Finanzanlegern. Diese hätten sich nach dem jüngsten Opec-Beschluss zur Verlängern einer Förderkürzung mit einiger Verzögerung zu Gewinnmitnahmen entschlossen.