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Aktien Frankfurt: Dax macht Hoffnung auf Weihnachtsrally

Veröffentlicht am 08.12.2017, 12:12
Aktualisiert 08.12.2017, 12:15
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Dax macht Hoffnung auf Weihnachtsrally
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt können doch noch auf eine Weihnachtsrally hoffen. Der Dax (DAX) baute am Freitag seine anfänglichen Gewinne aus und stand um die Mittagszeit 1,46 Prozent höher bei 13 235,00 Punkten. Damit knüpfte er an seine Vortagsentwicklung an und ließ die Handelsspanne zwischen 12 800 und 13 200 Punkten, in der er seit Mitte November gefangen war, erst einmal hinter sich. Auf Wochensicht winkt ein Plus von knapp 3 Prozent.

Bei 13 200 Punkten liege ein "Betonwiderstand", den der deutsche Leitindex in den vergangenen Wochen nicht habe überwinden können, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. "Gelingt es in diesem Anlauf, sind weitere Kursgewinne bis zum Jahreshoch zu erwarten." Entscheidend bleibe die Wall Street - wenn sie einen Schlussspurt hinlege, dürfte sie auch den Dax mit nach oben ziehen.

Dies wäre dann "ein krönender Abschluss eines schon starken Börsenjahres", ergänzte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader. Vor einem Monat hatte der Dax bei 13 525 Punkten den höchsten Stand nicht nur im laufenden Jahr, sondern in seiner Geschichte erreicht. Bereits mit dem aktuellen Plus von über 15 Prozent würde er so stark abschneiden wie seit 2013 nicht mehr - damals hatte er ein Viertel an Wert gewonnen.

Als Dax-Stützen erwiesen sich am Freitag freundliche Vorgaben aus Übersee und der weiter abbröckelnde Eurokurs (EU0009652759), der die Exporte deutscher Unternehmen in Länder außerhalb des Währungsraums erleichtert. Später könnte noch der monatliche Arbeitsmarktbericht aus den USA für Impulse sorgen. Den ersten Durchbruch bei den Brexit-Gesprächen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union (EU) werteten die Experten der BayernLB indes kritisch: "Es bleiben viele Fragezeichen", heißt es in einem Kommentar.

Der MDax (MDAX) der mittelgroßen deutschen Unternehmen zog um 0,65 Prozent auf 26 303,55 Zähler an, während der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) 0,91 Prozent auf 2510,70 Punkte gewann. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stand ein Plus von 1,04 Prozent auf 3610,39 Punkte zu Buche.

In den USA war es am Donnerstag für den Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) und den marktbreiten S&P 500 nach dem jüngsten Rückschlag von den Rekordhochs wieder etwas aufwärts gegangen. Auch die Technologiebörse Nasdaq konnte ihre Stabilisierung auf hohem Niveau fortsetzen. Dem positiven Trend schlossen sich dann auch die Börsen in Asien an.

Im MDax starteten die Aktien des Möbelhändlers Steinhoff (22:SNHJ) nach einem anfänglich weiteren Kursrutsch einen Stabilisierungsversuch: Zuletzt stand ein Plus von 4,20 Prozent auf 0,62 Euro zu Buche. Nach dem Hochkochen des Bilanzskandals und dem Abgang des Chefs mussten die Anleger eine weitere Hiobsbotschaft verdauen: Die Ratingagentur Moody's stufte die Kreditwürdigkeit des Konzerns auf Ramschniveau ab. Das bedeutet, dass Moody's ernste Bedenken hat, dass Steinhoff seine Schulden zuverlässig zurückzahlen kann. Das ist kein gutes Omen für das Treffen mit Kreditgebern, das laut der Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag stattfinden soll.

Aus Branchensicht favorisierten die Investoren am Freitag Bankenaktien. Im Dax verteuerten sich Deutsche Bank (4:DBKGn) und Commerzbank (4:CBKG) um jeweils über 3 Prozent, und im MDax hatten Aareal Bank (4:ARLG) und Deutsche Pfandbriefbank (4:PBBG) mit Gewinnen von rund zweieinhalb Prozent die Nase mit vorn. Marktexperte Craig Erlam vom Devisenbroker Oanda sah die jüngsten Brexit-Nachrichten als Kurstreiber.

Für RWE (4:RWEG) ging es im Dax um 2,95 Prozent hoch, nachdem die französische Großbank Societe Generale (PA:SOGN) die Titel des Energieversorgers unter Verweis auf die jüngsten Kursverluste hochgestuft hatte und nun zum Kauf rät.

Im TecDax gewannen die Anteilsscheine von Carl Zeiss Meditec (112:AFXG) 1,57 Prozent auf 52,28 Euro und erreichten damit neue Rekordstände. Unter dem Strich habe das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr besser als erwartet abgeschnitten und zudem die operativen Margenziele angehoben, lobte ein Händler. Die Aktie hatte in diesem Jahr schon zuvor um fast 50 Prozent zugelegt.

Die Anteilsscheine des 3D-Drucker-Herstellers SLM Solutions (4:AM3D) konnten sich mit einem Plus von 0,59 Prozent auf 40,065 Euro zuletzt kaum noch vom jüngsten Kursrückschlag erholen. Vor einer Woche hatten sie bei 49 Euro eine Rekordmarke erreicht. Dass die Investmentfirma OppenheimerFunds ihre Beteiligung auf fast 11 Prozent der Aktien mehr als verdoppelt hat, wertete ein Börsianer als leicht positive Meldung, nachdem jüngst unter anderem der Investor Paul Singer seine Anteile zurückgefahren hatte.

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