BERLIN (dpa-AFX) - Die Stabilität des deutschen Stromnetzes kann in diesem Winter zum Teil nur dank Nachbarschaftshilfe aus Österreich aufrechterhalten werden. Der Netzbetreiber Tennet musste erstmals am 8. und am 9. Dezember auf die von der Bundesnetzagentur für Stromengpässe festgelegte Kaltreserve zurückgreifen. Dafür musste unter anderem ein altes Öl-Kraftwerk bei Graz wieder ans Netz gebracht werden. Die Bundesnetzagentur und Tennet bestätigten am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der 'Welt'.
'Die Netzsituation ist nach wie vor angespannt', betonte ein Sprecher der Bundesnetzagentur. Wegen der Abschaltung von acht Atommeilern nach der Katastrophe von Fukushima waren in Deutschland Reservekapazitäten von 1009 Megawatt festgelegt worden. Hinzu kommt eine Reserve in Österreich von 1075 Megawatt. Entgegen erster Ideen in der Bundesregierung besteht die Kaltreserve nicht aus einem abgeschalteten Atomkraftwerk, sondern aus alten Gas- und Kohlekraftwerken, die im Notfall wieder angefahren werden können.
Die Nothilfe aus Österreich hat weniger mit Stromengpässen zu tun, sondern mit dem bekannten Problem fehlender Stromautobahnen. Am 8. und 9. Dezember gab es im Norden starken Wind. Da Leitungen fehlen, um diesen Strom nach Süden zu transportieren und dort gerade das Atomkraftwerk Gundremmingen C wegen Wartungsarbeiten nicht am Netz war, forderte Tennet den Strom aus Österreich an.
'Das ist eine ganz normale Inanspruchnahme', sagte der Sprecher der Bundesnetzagentur. Für solche Fälle oder aber für kalte, windstille Tage sei die Kaltreserve schließlich vereinbart worden. Eine Tennet-Sprecherin betonte, die Lage sei kritischer als früher, aber beherrschbar. Die Grünen-Energieexpertin Ingrid Nestle sagte, das Beispiel zeige, dass das Konzept der Kaltreserve funktioniere. 'In Deutschland geht auch nach der Abschaltung von acht Atomkraftwerken nicht das Licht aus', betonte Nestle.
Trotz vieler Blackout-Warnungen aus der Energiebranche konnte das Netz bisher weitgehend stabil gehalten werden - allerdings ist der Winter auch eher milde. Um den Betrieb des Höchstspannungsnetzes in Deutschland kümmern sich vier Unternehmen. Im Westen Deutschlands ist die frühere RWE-Tochter Amprion zuständig, im Osten 50Hertz (ehemals Vattenfall) und in Baden-Württemberg EnBW . Das Gebiet von Norddeutschland über Hessen bis nach Bayern deckt der Betreiber Tennet ab, dieser Netzbereich gehörte bis 2010 dem Versorger Eon ./ir/DP/she
'Die Netzsituation ist nach wie vor angespannt', betonte ein Sprecher der Bundesnetzagentur. Wegen der Abschaltung von acht Atommeilern nach der Katastrophe von Fukushima waren in Deutschland Reservekapazitäten von 1009 Megawatt festgelegt worden. Hinzu kommt eine Reserve in Österreich von 1075 Megawatt. Entgegen erster Ideen in der Bundesregierung besteht die Kaltreserve nicht aus einem abgeschalteten Atomkraftwerk, sondern aus alten Gas- und Kohlekraftwerken, die im Notfall wieder angefahren werden können.
Die Nothilfe aus Österreich hat weniger mit Stromengpässen zu tun, sondern mit dem bekannten Problem fehlender Stromautobahnen. Am 8. und 9. Dezember gab es im Norden starken Wind. Da Leitungen fehlen, um diesen Strom nach Süden zu transportieren und dort gerade das Atomkraftwerk Gundremmingen C wegen Wartungsarbeiten nicht am Netz war, forderte Tennet den Strom aus Österreich an.
'Das ist eine ganz normale Inanspruchnahme', sagte der Sprecher der Bundesnetzagentur. Für solche Fälle oder aber für kalte, windstille Tage sei die Kaltreserve schließlich vereinbart worden. Eine Tennet-Sprecherin betonte, die Lage sei kritischer als früher, aber beherrschbar. Die Grünen-Energieexpertin Ingrid Nestle sagte, das Beispiel zeige, dass das Konzept der Kaltreserve funktioniere. 'In Deutschland geht auch nach der Abschaltung von acht Atomkraftwerken nicht das Licht aus', betonte Nestle.
Trotz vieler Blackout-Warnungen aus der Energiebranche konnte das Netz bisher weitgehend stabil gehalten werden - allerdings ist der Winter auch eher milde. Um den Betrieb des Höchstspannungsnetzes in Deutschland kümmern sich vier Unternehmen. Im Westen Deutschlands ist die frühere RWE-Tochter