BERLIN (dpa-AFX) - Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat die Entscheidung in Indien zur Weitergabe eines Patents für das Krebsmittel Nexavar an heimische Hersteller mit Enttäuschung aufgenommen. 'Wir prüfen im Augenblick unsere rechtlichen Möglichkeiten, um unser geistiges Eigentum weiter zu verteidigen', sagte ein Sprecher am Dienstag auf Anfrage von dpa-AFX. In einem wegweisenden Urteil hatte Indien am Vortag den Dax-Konzern zur Weitergabe eines Patents gezwungen.
Das indische Patentamt hatte am Montag entschieden, dass Bayer das Patent an den indischen Generikahersteller Natco weitergeben muss. Im Gegenzug soll Bayer eine vergleichsweise geringe umsatzabhängige Lizenzabgabe erhalten. Durch diese Maßnahme soll das Mittel in Indien künftig deutlich billiger werden und für Patienten erschwinglich werden.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) begrüßte unterdessen die Entscheidung des indischen Patentamts, erstmals einem Generikahersteller eine Zwangslizenz für ein patentiertes Medikament zuzusprechen. Diese Entscheidung beende faktisch das Monopol des Pharmakonzerns Bayer auf das Krebsmedikament Sorafenib Tosylate in Indien. Die Behandlungskosten könnten nun voraussichtlich von mehr als 5.500 Dollar pro Monat auf ungefähr 175 Dollar sinken, erklärte die Organisation. 'Mit dieser Entscheidung hat das Patentamt in Indien klar gemacht, dass Patentmonopole kein Freifahrtschein für überhöhte Preise sind', sagt Philipp Frisch von der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen in Berlin./jha/nmu/tw
Das indische Patentamt hatte am Montag entschieden, dass Bayer das Patent an den indischen Generikahersteller Natco weitergeben muss. Im Gegenzug soll Bayer eine vergleichsweise geringe umsatzabhängige Lizenzabgabe erhalten. Durch diese Maßnahme soll das Mittel in Indien künftig deutlich billiger werden und für Patienten erschwinglich werden.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) begrüßte unterdessen die Entscheidung des indischen Patentamts, erstmals einem Generikahersteller eine Zwangslizenz für ein patentiertes Medikament zuzusprechen. Diese Entscheidung beende faktisch das Monopol des Pharmakonzerns Bayer auf das Krebsmedikament Sorafenib Tosylate in Indien. Die Behandlungskosten könnten nun voraussichtlich von mehr als 5.500 Dollar pro Monat auf ungefähr 175 Dollar sinken, erklärte die Organisation. 'Mit dieser Entscheidung hat das Patentamt in Indien klar gemacht, dass Patentmonopole kein Freifahrtschein für überhöhte Preise sind', sagt Philipp Frisch von der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen in Berlin./jha/nmu/tw