Berlin, 01. Mai (Reuters) - Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat es für unzumutbar erklärt, von der Pleite bedrohte Selbstständige auf Hartz-IV-Leistungen als einzige staatliche Hilfe zu verweisen. "Wenn Sie einen Handwerksmeister danach fragen, wird der Ihnen sagen, dass es mit seinem Stolz nicht zu vereinbaren ist, den Staat um Hilfe zu bitten", sagte Dulger der "Rheinischen Post" laut Vorabbericht (Samstagausgabe). "Wenn Sie jahrelang für Ihre Selbstständigkeit Tag und Nacht geackert haben, dann fällt Ihnen dieser Schritt einfach schwer", gab der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) an. Dulger forderte weitere staatliche Hilfen für Unternehmen über Ende Juni hinaus. "Die finanziellen Reserven sind bei vielen Firmen aufgebraucht. Der Staat muss die Unternehmen unbürokratisch und zuverlässig weiter unterstützen". Die Wirtschaftshilfen sind bislang bis Ende Juni befristet. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) wollen in Kürze über weitere Hilfen beraten.
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