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dpa-AFX Überblick: UNTERNEHMEN - Die wichtigsten Meldungen vom Wochenende

Veröffentlicht am 15.01.2012, 20:35
Eon und RWE wollen weiter gegen Atomsteuer klagen

DÜSSELDORF/ESSEN/BERLIN - Die Kernkraftwerksbetreiber Eon und RWE wollen trotz des Dämpfers durch die jüngste Entscheidung des Finanzgerichts Baden-Württemberg weiter gegen die Atomsteuer klagen. Nach einem Bericht der Zeitung 'Die Welt' (Samstag) wollen die Konzerne erneut Rechtsmittel einlegen, wenn der Bund beim nächsten Brennelemente-Wechsel in einem ihrer Kernkraftwerke die umstrittene Atomsteuer einziehen will. Eine RWE-Sprecherin bestätigte die Angaben.

Porsche schiebt Einsteigermodell auf die lange Bank

STUTTGART - Der Sportwagenbauer Porsche rückt in seiner groß angelegten Modelloffensive von Plänen für ein neues Einsteigermodell ab. Porsche-Chef Matthias Müller sagte der 'Wirtschaftswoche', dass der angedachte Mini-Flitzer die Modellpalette und damit das Image der Marke vielleicht überdehnen könne. 'Möglicherweise braucht es noch eine nächste Kundengeneration, bis ein kleiner Roadster zu Porsche passt', zitiert ihn das Blatt.

Telekom schließt Netzallianz mit Netcologne

FRANKFURT - Die Deutsche Telekom mietet für den Zugang zu ihren Endkunden zum ersten Mal die Glasfaserleitungen eines Wettbewerbers. 'Netcologne und die Deutsche Telekom wollen sich in Zukunft die gegenseitige Netznutzung für schnelle Internetanschlüsse ermöglichen. Solche Kooperationen streben wir auch mit anderen Unternehmen an', sagte Telekom-Deutschlandchef Niek Jan van Damme der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' (Montagausgabe).

Metro-Großaktionär Haniel will erstmals Kontrolleure von außen holen

HAMBURG/DUISBURG - Der Duisburger Haniel-Konzern plant Strukturveränderungen. Erstmals sollen ab 2013 in die beiden Führungsgremien des Familienunternehmens Mitglieder von außen gewählt werden. Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht des 'Spiegel'. Mitinhaber Franz Markus Haniel hatte den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat entsprechende Planungen in einem Brief in der vergangenen Woche mitgeteilt. Über das Vorhaben muss die Gesellschafterversammlung Ende April entscheiden, bei der die rund 650 stimmberechtigten Familienmitglieder des weit verzweigten Clans zusammenkommen.

Hochtief-Sprecher: Verkauf von Hochtief-Airport weiter Ziel

ESSEN - Das Essener Bauunternehmen Hochtief hält weiterhin am Verkauf seines Tochterunternehmens Hochtief Airport (HTA) fest. 'Das ist weiter unser strategisches Ziel', sagte Unternehmenssprecher Bernd Pütter am Sonntag. Das Marktumfeld habe sich im vergangenen Jahr verschlechtert. Darum habe der Deal 2011 nicht funktioniert. 'Aber wir halten weiterhin daran fest.' Die 'Wirtschaftswoche' berichtete unter Berufung auf einen hochrangigen Unternehmensinsider, die Gespräche mit den letzten beiden Interessenten - dem französischen Baukonzern Vinci und dem chinesischen Mischkonzern HNA - stünden vor dem Scheitern.

Daimlers Kompaktfamilie soll US-Absatz beflügeln

STUTTGART - Mit Hilfe seiner Kompaktwagenoffensive will der Autobauer Daimler die Mercedes-Verkäufe in den USA mittelfristig über die Marke von 300 000 Fahrzeugen treiben. 'In den USA werden wir ab 2013 vier unserer fünf Mitglieder unserer Kompaktwagen-Familie in den Markt bringen. Der Roll-Out wird zwei bis drei Jahre dauern', sagte der Vertriebs- und Marketing-Vorstand von Mercedes, Joachim Schmidt, der Fachzeitschrift 'Automotive News Europe'. Das Ziel eines Absatzes von 300 000 Autos wäre ein Zuwachs von rund 22 Prozent verglichen mit dem aktuellen Stand - 2011 hatte Daimler in den USA 245 231 Mercedes verkauft.

Tui erwartet anhaltende Reiselust in Deutschland

HANNOVER - Der größte deutsche Reiseveranstalter Tui erwartet trotz europäischer Schuldenkrise und der verhalteneren Konjunkturaussichten auch in diesem Jahr wachsende Urlauberzahlen. Die Verbraucherstimmung sei gut und vor allem die entspannte Lage auf dem Arbeitsmarkt wirke sich positiv aus, sagte Tui Deutschland-Chef Volker Böttcher in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Allerdings werde der Reisemarkt in Deutschland vorraussichtlich nicht mehr so stark zunehmen wie 2011. 'Unsere Marktforscher erwarten für den Gesamtmarkt ein leichtes, einstelliges Wachstum', sagte Böttcher.

Commerzbank auf Suche nach Lösung ohne Staatshilfe

FRANKFURT - Kurz vor Ablauf der Frist verdichten sich die Anzeichen, dass die Commerzbank ihre gigantische Kapitallücke ohne erneute Staatshilfe schließen wird. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel' wird im Vorstand des Dax-Konzerns derzeit auch darüber diskutiert, Mitarbeitern den variablen Teil ihres Gehalts für das Jahr 2011 in Aktien des eigenen Instituts auszuzahlen. 2010 habe dieser Posten 437 Millionen Euro ausgemacht. Ein Commerzbank-Sprecher wollten den Bericht am Sonntag nicht kommentieren.

'FTD': Celesio bereitet Ausstieg aus Logistikgeschäft vor

HAMBURG - Der Pharmagroßhändler Celesio bereitet nach Informationen der 'Financial Times Deutschland' (FTD/Montagsausgabe) den Ausstieg aus dem Logistikgeschäft mit Arzneifirmen vor. Celesio habe Investmentbanken eingeladen, sich um das Mandat zum Verkauf der Dienstleistungstochter Movianto zu bewerben, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Branchen- und Finanzkreise. Diese Runde, der sogenannte Pitch, laufe bereits. Movianto transportiert für Pharmakonzerne Pillen und Seren - also etwa hochempfindliche Produkte, bei denen Temperatur und Luftfeuchtigkeit überwacht werden müssen.

'WSJ': US-Finanzinvestor spricht über Einstieg bei Olympus

TOKIO - Der von seinem Milliarden-Bilanzbetrug geschwächte Kamera-Hersteller Olympus ist ins Visier amerikanischer Finanzinvestoren geraten. Die Investmentfirma TPG Capital habe Gespräche mit mehreren japanischen Technologieunternehmen über einen Einstieg bei Olympus geführt, berichtete das 'Wall Street Journal' am Wochenende unter Berufung auf informierte Personen.

'Wiwo': BASF flüchtet mit grüner Gentechnik in USA

LUDWIGSHAFEN - Der Chemiekonzern BASF plant nach einem Bericht der 'Wirtschaftswoche', sein Tochterunternehmen für grüne Gentechnik von Limburgerhof bei Ludwigshafen in die USA zu verlegen. Der Vorstand werde darüber wohl noch in diesem Monat entscheiden, meldete das Blatt am Samstag. Grund sei die Ablehnung der Technologie durch die Deutschen. Vor allem wegen der Gen-Kartoffel 'Amflora' war BASF immer wieder in die Kritik geraten. Eine BASF-Sprecherin sagte, das Unternehmen kommentiere solche Spekulationen grundsätzlich nicht.

Apple will mehr für Arbeiter bei Zulieferern tun

NEW YORK - Apple will härter gegen Kinderarbeit und schlechte Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern vorgehen. Nachdem Inspektionen im vergangenen Jahr erneut zahlreiche Verstöße offenbart hatten, trat Apple als erster Elektronik-Hersteller der Organisation Fair Labor Association (FLA) bei, die für bessere Arbeitsbedingungen weltweit sorgen will. Zudem legte der iPhone- und iPad-Hersteller erstmals die Liste seiner 156 Zulieferer offen.

Verhandlungen über Manroland-Verkauf gehen weiter

MÜNCHEN - Das Ringen um die Zukunft des insolventen Druckmaschinenherstellers Manroland geht vorerst weiter. 'Wir gehen nach wie vor von einer erfolgreichen Lösung aus', sagte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Werner Schneider am Sonntag. Noch seien die Gespräche aber nicht beendet. Der Konzern mit weltweit rund 6.500 Mitarbeitern hatte Ende November Insolvenz angemeldet, nachdem die Haupteigner Allianz und MAN dem verlustreichen Unternehmen den Geldhahn zugedreht hatten. In Deutschland sind Standorte in Augsburg, im hessischen Offenbach und im sächsischen Plauen betroffen.

JPMorgan Chase könnte in Südeuropa 5 Milliarden Dollar verlieren

BERLIN - Die US-Bank JPMorgan Chase könnte wegen ihres Engagements in den Krisen-Ländern Europas Milliarden verlieren. 'Wir sprechen hier von einer Summe von etwa fünf Milliarden Dollar, also knapp 30 Prozent, wenn es richtig schlecht läuft', sagte Vorstandschef James Dimon der 'Welt am Sonntag'. Insgesamt habe das Institut ein 16 Milliarden Dollar schweres Südeuropa-Portfolio. Er halte das Risiko aber für überschaubar, sagte Dimon. 'Ein solcher Verlust würde uns schmerzen, aber nicht umbringen.'

/kja

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