Investing.com - Brent-Öl-Futures brechen am Donnerstag auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren ein. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die Organisation Erdölexportierender Länder ihre Produktionszahlen nicht senken wird, um der globale Überversorgung entgegenzuwirken.
An der ICE Futures Exchange in London fiel Brent zur Lieferung im Januar um 1,1 Prozent auf ein Tagestief von 80,23 USD pro Barrel, den niedrigsten Stand seit Oktober 2010.
Die Preise erholten sich zuletzt im europäischen Morgenhandel auf 80,57 USD, ein Abstieg von 0,68 Prozent oder 55 US-Cents.
Am Vortag verloren in London gehandelte Brent-Futures 1,27 USD oder 1,54 Prozent und pendelten sich bei 81,12 USD pro Barrel ein. Anhaltende Sorgen über eine Überversorgung des Weltmarktes treiben die Preise immer weiter nach unten.
Seit Juni verloren Brent-Futures beinahe 31 Prozent ihres Wertes. Damals stiegen die Preise infolge der Unruhen im Nahost und Nordafrika auf 116 USD an.
Sorgen über eine nachlassende weltweite Nachfrage sowie die Unwahrscheinlichkeit einer Produktionsdrosselung in den OPEC-Staaten wirkten sich in den vergangenen Wochen äußerst negativ auf die Ölpreise aus.
Die Ölminister von Saudi-Arabien und Kuwait widersetzen sich Forderungen nach einer Produktionsdrosselung. Libyen, Venezuela und Ecuador dagegen rufen zu Maßnahmen gegen weiteren Preisverfall auf.
Die 12 Mitglieder des Ölkartells treffen sich am 27. November in Wien. Unter anderem soll eine mögliche Anpassung der Produktionsvorgabe für 2015 besprochen werden.
An der New York Mercantile Exchange handelte Rohöl zur Lieferung im Dezember mit 76,80 USD pro Barrel um 0,49 Prozent oder 38 US-Cents niedriger.
Nymex-Öl fiel am 4. November auf 75,84 USD pro Barrel, den niedrigsten Stand seit Oktober 2011. Im Juni erreichten die Ölpreise einen Höchststand von 107,50, fielen seitdem jedoch um beinah 29 Prozent.
Die Marktteilnehmer warten auf die Bekanntgabe der wöchentlichen Vorratszahlen aus den USA, um die Nachfrageintensität des weltgrößten Ölkonsumenten einschätzen zu können.
Der heute im Laufe des Tages veröffentlichte Regierungsbericht zu Vorratszahlen soll für die vergangene Woche einen Anstieg der Rohölvorräte um 0,8 Mio. Barrels widerspiegeln, die Benzinvorräte sollen um 0,6 Mio. Barrels zugenommen haben.
Aufgrund des US-Veterans Day-Feiertages am Montag wird der Bericht einen Tag später veröffentlicht.
Nach Börsenschluss am Mittwoch meldete die Industriegruppe American Petroleum Institute, dass die Rohölvorräte in der Woche bis zum 7. November um 1,5 Mio. Barrels abgenommen haben.
Dem Bericht zufolge hatten die Benzinvorräte um 1,1 Mio. Barrels zu- und die Destillatvorräte um 1,3 Mio. Barrels abgenommen.