Berlin, 04. Mai (Reuters) - Die deutsche Reisebranche verliert nach der verlängerten Reisewarnung fast elf Milliarden Euro Umsatz. Dies seien die Einbußen bis Ende Juni, teilte der Verband DRV am Montag mit. "Hinzu kommen die enormen Belastungen für die Branche durch die Rückabwicklung gebuchter Reisen", sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig. "Die existenzbedrohende Situation in der Reisewirtschaft wird immer dramatischer." Das Geschäft der Reisebüros und Reiseveranstalter sei "durch staatliche Anordnung fast vollständig zum Erliegen gekommen" und Besserung nicht in Sicht.
Fiebig plädierte erneut für ein Soforthilfeprogramm. "Denn zwei von drei Unternehmen sehen sich bereits unmittelbar von einer Insolvenz bedroht." Jetzt müsse die Politik rasch handeln und zielgenaue Hilfsprogramme auflegen - mit nicht rückzahlbaren Beihilfen für das weggebrochene Geschäft. "Der Branche geht ansonsten ganz schnell die Luft aus." Die Bundesregierung hatte vorige Woche ihre weltweite Reisewarnung wegen der Coronavirus-Pandemie von Anfang Mai bis zum 14. Juni verlängert. Auslandsreisen sind laut DRV das Rückgrat der deutschen Reisewirtschaft. Zwei Drittel der über 70 Millionen Reisen der Deutschen gehen in andere Länder.