Dubai, 08. Jan (Reuters) - Der Iran dringt nach den Worten von Ajatollah Ali Chamenei nicht auf eine rasche Rückkehr der USA zum internationalen Atomabkommen. "Wir bestehen nicht darauf, und wir haben es nicht eilig, dass die USA zu dieser Vereinbarung zurückkehren", sagte das politische und religiöse Oberhaupt am Freitag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Logisch sei aber die Forderung des Irans nach einer Aufhebung der von der US-Regierung verhängten Sanktionen. "Diese brutalen Sanktionen müssen sofort aufgehoben werden." Unter dem scheidenden US-Präsidenten Donald Trump waren die USA 2018 einseitig aus dem Abkommen mit dem Iran von 2015 ausgestiegen. Sein designierter Nachfolger Joe Biden hat sich zur Rückkehr zum Abkommen bereiterklärt, sofern der Iran sich strikt an die Auflagen hält.
Ziel des Abkommens ist es, die Zeit, die der Iran für den Bau einer Atombombe bräuchte, von zwei bis drei Monaten auf ein Jahr auszudehnen. Zu diesem Zweck wurde die Menge an niedrig angereichertem Uran und der Grad der Anreicherung beschränkt. Im Gegenzug wurden Sanktionen gegen den Iran gelockert. Nachdem die USA einseitig das Abkommen aufgekündigt und wieder Strafmaßnahmen ergriffen hatten, hat der Iran - wie angekündigt - beide Grenzen überschritten. Die anderen Unterzeichnerstaaten Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Russland und China haben stets an dem Abkommen festgehalten. Der Iran hat wiederholt erklärt, er könne sich jederzeit wieder an die Auflagen halten. Voraussetzung sei aber eine Aufhebung der Sanktionen. (Reporterin: Parisa Hafezi, geschrieben von Sabine Ehrhardt, redigiert von von Kerstin Dörr.
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