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Citigroup sieht Ölpreis bis 2021 auf 60 Dollar klettern

Veröffentlicht am 14.09.2020, 17:00
© Reuters.
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Investing.com - Der Ölpreis musste in den vergangenen zwei Wochen aufgrund von Nachfragesorgen schwere Verluste hinnehmen. Die Citigroup-Analysten machen den Bullen jetzt allerdings Mut: die Preise für das schwarze Gold sollen vor Ende 2021 wieder auf 60 Dollar pro Barrel steigen.

"Wir sind definitiv bullish", sagten die Citigroup-Analysten um Ed Morse in New York in einem Interview mit Bloomberg während der S&P Global Platts Asia Pacific Petroleum Conference. "In unserem Basisszenario steigen die Preise, weil sich der Markt ausgleicht" und die gigantischen Lagerbestände abgebaut werden, erklärte er.

In den letzten Wochen hat sich das Tempo, mit dem die Ölreserven schrumpfen, anscheinend verlangsamt, da sich das Coronavirus als hartnäckiger erwiesen hat als gedacht und die OPEC+ mehr Öl auf den Markt gebracht hat. Das hat die globale Benchmark Brent Öl in diesem Monat bisher um rund 12 Prozent nach unten gedrückt.

Aufgrund des Wirtschaftswachstums werde es bis Ende 2021 dauern, bis der weltweite Ölverbrauch wieder auf das Niveau von 101 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2019 zurückkehrt, so Morse. Citi sieht den Preis für Nordseeöl Brent, das derzeit knapp unter 40 Dollar pro Barrel gehandelt wird, im Jahr 2021 bei durchschnittlich etwa 55 Dollar, bevor es bis zum Jahresende wieder die 60-Dollar-Marke erreichen dürfte. Der Preis für US-Leitöl der Sorte West Texas Intermediate soll sich bis dahin auf 58 Dollar erholen.

Der Rohstoffhandelsriese Trafigura Group geht jedoch davon aus, dass die Rohöllagerbestände aufgrund der schwachen Nachfrage bis Ende dieses Jahres weiter ansteigen werden. Auf dem Markt wird es "in ein paar Monaten noch düsterer aussehen". Die Citi prognostiziert dagegen, dass Brent-Öl im vierten Quartal durchschnittlich 48 Dollar pro Barrel kosten werde.

Laut Daten von Ursa Space waren die globalen Rohölbestände im Sommer weitgehend unverändert, nachdem sie während der Coronavirus-Krise stark angewachsen waren.

"Das mag sich zunächst nicht schlecht anhören, aber es war der Mangel an Lagerentnahmen, der signalisierte, dass die Nachfrage nicht ganz so robust war, wie viele erwartet hatten", schrieb Geoffrey Craig, Analyst bei Ursa in einem Blog-Beitrag. "Die Ölnachfrage ist während des Sommers am höchsten, was in der Regel zu einem Rückgang der Lagerbestände führt. Diese Entnahmen sind in diesem Sommer nicht eingetreten", fügte er hinzu.

Für Citi sind petrochemische Rohstoffe und Benzin die größten Wachstumstreiber für Kraftstoffe, während der Verbrauch von Kerosin in den Jahren 2024 bis 2025 voraussichtlich ein Comeback erleben werde, meinte Morse.

Eine Erholung der Brent-Sorte über die Marke von 60 Dollar könnte jedoch nur von kurzer Dauer sein, da höhere Preise zu einem Wiederanstieg der amerikanischen Ölproduktion führen werden, glaubt Morse. Es gebe auch mehrere Unsicherheitsfaktoren - einschließlich der Frage, ob die iranische Produktion in signifikanter Weise zurückkommt - die den Markt negativ beeinflussen könnten, fügte er hinzu.

Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur November-Lieferung fiel am Montag um 0,35 Prozent auf 39,70 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis Oktober ging es um 0,16 Prozent nach unten auf 37,30 Dollar.

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