Investing.com - Der Goldpreis ist am Montag im Asienhandel leicht gesunken, nachdem der Caixin Einkaufsmanagerindex (PMI) für Juni überraschend gut hereingekommen war.
Gold für August fiel an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange um 0,33% auf 1.238,17 USD die Feinunze.
Caixins PMI für das produzierende Gewerbe in China hat im Juni die Erwartungen geschlagen, was darauf hoffen lässt, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt die erwartete Abkühlung der Konjunktur auch in Zukunft vermeiden kann.
Der privat erstellte Index kam auf 50,4 herein und hat damit ein Dreimonatshoch erreicht, während eine Umfrage von Reuters einen Wert von 49,5 vorhergesagt hatte. Im Mai lag der Index noch auf 49,6, einem 11-Monatstief.
Der Goldpreis lag zu Handelsschluss am Freitag tiefer und hat seinen ersten Wochenverlust seit März verbucht, da ein weltweiter Anstieg der Anleiherenditen zu einer sinken Nachfrage nach dem Edelmetall geführt hat
Das Edelmetall hat dennoch die erste Jahreshälfte 8% teurer beendet, angeschoben vom Kursverfall des Dollars auf neue Jahrestiefststände.
Der Goldpreis kam unter Druck, da es Anzeichen gibt, dass mehrere wichtige Notenbanken aus aller Welt bereit sind, sich der Federal Reserve bei der Straffung der Geldpolitik anzuschließen.
Die Erwartungen der Investoren auf eine Straffung der Geldpolitik sind in aller Welt gestiegen, nachdem die Chefs der Europäischen Zentralbank, der Bank von England und der Bank von Kanada auf eine härtere Linie in der Geldpolitik eingeschwenkt hatten.
Diese Signale stehen im Kontrast mit Zweifel darüber, ob die Federal Reserve die Zinsen in diesem Jahr ein weiteres Mal wird anheben können, angesichts einer Serie schwacher Konjunkturdaten aus der jüngsten Zeit und wachsender Skepsis, ob die Trump-Administration ihre Wachstumsagenda wird umsetzen können.
Die Renditen von US-Staatsanleihen und deutschen 10-jährigen Bundesanleihen erreichten ihre höchsten Stände in fünf Wochen, während der Euro auf ein 14-Monatshoch gestiegen ist, da die Investoren schätzen, dass die EZB schon in Kürze mit der Abwicklung ihres Programms zur quantitativen Lockerung beginnen könnte.
Gold reagiert sensibel steigende Zinsen, die die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht. Gleichzeit kann aber eine Schwäche des Dollars, in welchem Gold ausgepreist ist, den Einfluss höherer Zinssätze wieder ausgleichen.
Höhere Renditen erhöhen die Opportunitätskosten für Rohstoffe, die keine Zinsen abwerfen.
In der kommenden Woche werden die Investoren vor allem das am Mittwoch erscheinende Protokoll von der letzten geldpolitischen Sitzung der Fed im Auge haben, von dem sie sich neue Aufschlüsse auf den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung erhoffen, bevor dann am Freitag der monatliche Beschäftigungsreport vom Juni in den Mittelpunkt rückt.