Neuer Sparkurs in Portugal vorgestellt: Mehr Steuererhöhungen
LISSABON - Im hoch verschuldeten Euroland Portugal hat die Regierung nach jüngsten Massenprotesten einen neuen Sparkurs vorgestellt. Man werde auf einige umstrittene Maßnahmen, die kürzlich für 2013 angekündigt worden waren, verzichten, sagte Finanzminister Vítor Gaspar am Mittwoch in Lissabon. Als Ausgleich werde man unter anderem das Einkommensteuersystem reformieren und hier außerdem eine Zuschlagzahlung von vier Prozent einführen. Fallen gelassen wurde den Angaben zufolge unter anderem die Erhöhung der Sozialbeiträge. In Brüssel hatte der Währungskommissar der Europäischen Union (EU), Olli Rehn, am Dienstag erklärt, die Geldgeber-'Troika' und Portugal hätten sich auf eine Änderung des Memorandum of Understanding geeinigt.
Spanien lässt Gesuch um EU-Hilfe offen
MADRID - Spanien lässt weiterhin offen, ob die viertgrößte Wirtschaftsmacht der Euro-Zone die Europäische Union um finanzielle Hilfe bitten wird. Wirtschaftsminister Luis de Guindos reagierte am Mittwoch im Madrider Parlament ausweichend auf entsprechende Anfragen von Abgeordneten. 'Die Regierung wird sich für die bestmögliche Lösung entscheiden', sagte der Minister wenige Stunden vor einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Philipp Rösler (FDP).
Rösler: Deutschland bremst spanisches Hilfegesuch nicht
MADRID - Deutschland hält Spanien nach Worten von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) nicht davon ab, bei der EU einen Antrag auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds ESM zu stellen. 'Wir bremsen da nicht', betonte Rösler am Mittwoch nach einem Treffen mit seinem spanischen Amtskollegen Luis de Guindos in Madrid. Er wies damit Spekulationen in spanischen Medien zurück, wonach Spanien ein solches Gesuch in Brüssel nicht vorlegt, weil es angeblich befürchtet, damit bei den Deutschen auf Ablehnung zu stoßen.
Portugal kehrt erfolgreich an den Anleihemarkt zurück
LISSABON/FRANKFURT - Portugal hat sich erstmals seit April 2011 erfolgreich am Anleihemarkt refinanziert. Insgesamt habe man Anleihen mit einer Laufzeit bis zum Oktober 2015 im Wert von 3,757 Milliarden Euro platziert, teilte die portugiesische Schuldenagentur IGCP am Mittwoch in Lissabon mit. Die Auktion wurde als Anleihetausch durchgeführt. Portugal hat gleichzeitig Anleihen mit einer Laufzeit bis zum September 2013 zurückgekauft.
USA: ADP-Beschäftigtenzahl steigt stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA ist die Beschäftigung des Privatsektors im September stärker als erwartet gestiegen. Im Monatsvergleich sei die Zahl der Beschäftigten um 162.000 geklettert, teilte der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte hatten nur mit einem Zuwachs um 140.000 Beschäftigte gerechnet. Allerdings wurde der Vormonatswert von 201.000 auf 189.000 nach unten revidiert.
Athen nimmt Überweisungen ins Ausland unter die Lupe
ATHEN - Griechenland will gegen Steuersünder vorgehen, die ihr Geld ins Ausland geschafft haben. Athen will Überweisungen von insgesamt rund 22 Milliarden Euro genauer unter die Lupe nehmen und prüfen, ob das Geld zuvor versteuert wurde. Insgesamt geht es um 54.000 Personen und Firmen, teilte das Finanzministerium des von der Pleite bedrohten Euro-Landes am Mittwoch mit.
EU-Spitzen planen neue 'Reformverträge' für Euroländer
BRÜSSEL - Zur Stärkung der Eurozone denken die EU-Spitzen über individuelle Reformverträge zwischen Brüssel und den 17 Mitgliedstaaten nach. Damit könnte die Wirtschafts- und Finanzpolitik im gemeinsamen Währungsgebiet besser funktionieren, heißt es in einem internen Vorbereitungspapier für den EU-Gipfel am 18. und 19. Oktober in Brüssel. Im Rahmen der laufenden Budget- und Finanzkontrolle müssen sich die Euroländer bereits zu konkreten Zielen verpflichten - die angedachten Verträge gibt es aber bisher nicht.
USA: ISM-Index Dienste steigt auf den höchsten Stand seit März
WASHINGTON - In den USA hat sich die Stimmung der Dienstleister im September überraschend aufgehellt. Der entsprechende Index sei von 53,7 Punkten im Vormonat auf 55,1 Punkte gestiegen, teilte das Institute for Supply Management (ISM) am Mittwoch in Washington mit.
'Welt': Europaparlament fordert gemeinsame Einlagensicherung
BERLIN - Das Europaparlament geht laut einem Zeitungsbericht zwei Wochen vor einem entscheidenden EU-Gipfel auf Kollisionskurs mit der Bundesregierung. Das Parlament beharre auf der Forderung nach einer Bankenunion mit einem EU-weiten Bankenrettungsfonds und einem EU-weiten Einlagensicherungs-Topf, berichtet die Tageszeitung 'Welt' (Donnerstagausgabe) mit Bezug auf ein Positionspapier, das die Konferenz der Fraktionsvorsitzenden am Dienstagabend beschlossen haben sollen. Beides müsse 'unter Mitentscheidung (des Parlaments) beschlossen werden', heiße es in dem Papier.
Bundesbank zweifelt an Trennbankensystem
HAMBURG - Die Bundesbank meldet Zweifel an den Vorschlägen zur Bankenregulierung von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück an. 'Ich bin mir (...) nicht so sicher, dass man die abgetrennte Investmentbank wirklich in die Insolvenz schicken kann. Und wenn das nicht der Fall ist, bleibt die Frage, was man durch eine Abtrennung eigentlich gewinnt', sagte Bundesbankvizepräsidentin Sabine Lautenschläger, die bei Notenbank für die Bankenregulierung zuständig ist, der Wochenzeitung 'Zeit' laut einer am Mittwoch veröffentlichten Vorabmeldung. Steinbrück hatte sich für eine Trennung von Geschäfts- und Investmentbanking ausgesprochen, eine Expertengruppe der EU unter Leitung des finnischen Notenbankchefs Erkki Liikanen hatte ähnliches gefordert.
Belgiens Bahnen streiken - Chaos auf den Straßen bleibt aus
BRÜSSEL - Streikende Eisenbahner haben den Zugverkehr in Belgien zum Stillstand gebracht. Kein einziger Zug rollte am Mittwoch auf dem Schienennetz des Landes. Auch ausländische Fernzüge wie ICE, Thalys oder der Eurostar nach London fuhren in Belgien nicht. Der Arbeitskampf begann am späten Dienstagabend und sollte bis 22 Uhr am Mittwoch dauern. Das erwartete Stauchaos auf den Straßen blieb am Morgen aus, wie der Verkehrsservice des Rundfunksenders RTBF meldete.
Mangelnder Schwung in USA und China dämpft Wachstum in Asien
MANILA - Die schwächelnde Konjunktur in den USA und China dämpft die Wachstumschancen in Asien nach einer Analyse der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) deutlich. Selbst Schocks seien nicht auszuschließen, etwa durch die ungelöste Schuldenkrise in Europa, schreibt die Organisation am Mittwoch. Sie korrigierte ihre Prognose von April nach unten, und rechnet für die Gesamtregion nur noch mit 6,1 statt 6,7 Prozent Wachstum in diesem und 6,9 statt 7,3 Prozent im nächsten Jahr.
Eurozone: Einkaufsmanagerindex gibt weiter nach
LONDON - Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im September weiter eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) sei von 46,3 Punkten im Vormonat auf 46,1 Punkte gefallen, teilte das Forschungsunternehmen Markit am Mittwoch in London laut endgültigen Zahlen mit. Das Endergebnis fällt jedoch etwas besser aus als die Erstschätzung, in der ein Wert 45,9 Punkten ermittelt worden war. Der Indikator bleibt trotzdem weiter deutlich unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten und signalisiert damit einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität.
Sorge um China: Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor fällt
PEKING - Die Sorgen um eine harte Landung Chinas wachsen weiter: Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor fiel im September von 56,3 Punkten im Vormonat auf 53,7 Zähler und deutet damit auf das schwächste Wachstum seit März 2011 hin. Das geht aus einer Mitteilung der Regierung in Peking vom Mittwoch hervor. /rob/jsl
LISSABON - Im hoch verschuldeten Euroland Portugal hat die Regierung nach jüngsten Massenprotesten einen neuen Sparkurs vorgestellt. Man werde auf einige umstrittene Maßnahmen, die kürzlich für 2013 angekündigt worden waren, verzichten, sagte Finanzminister Vítor Gaspar am Mittwoch in Lissabon. Als Ausgleich werde man unter anderem das Einkommensteuersystem reformieren und hier außerdem eine Zuschlagzahlung von vier Prozent einführen. Fallen gelassen wurde den Angaben zufolge unter anderem die Erhöhung der Sozialbeiträge. In Brüssel hatte der Währungskommissar der Europäischen Union (EU), Olli Rehn, am Dienstag erklärt, die Geldgeber-'Troika' und Portugal hätten sich auf eine Änderung des Memorandum of Understanding geeinigt.
Spanien lässt Gesuch um EU-Hilfe offen
MADRID - Spanien lässt weiterhin offen, ob die viertgrößte Wirtschaftsmacht der Euro-Zone die Europäische Union um finanzielle Hilfe bitten wird. Wirtschaftsminister Luis de Guindos reagierte am Mittwoch im Madrider Parlament ausweichend auf entsprechende Anfragen von Abgeordneten. 'Die Regierung wird sich für die bestmögliche Lösung entscheiden', sagte der Minister wenige Stunden vor einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Philipp Rösler (FDP).
Rösler: Deutschland bremst spanisches Hilfegesuch nicht
MADRID - Deutschland hält Spanien nach Worten von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) nicht davon ab, bei der EU einen Antrag auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds ESM zu stellen. 'Wir bremsen da nicht', betonte Rösler am Mittwoch nach einem Treffen mit seinem spanischen Amtskollegen Luis de Guindos in Madrid. Er wies damit Spekulationen in spanischen Medien zurück, wonach Spanien ein solches Gesuch in Brüssel nicht vorlegt, weil es angeblich befürchtet, damit bei den Deutschen auf Ablehnung zu stoßen.
Portugal kehrt erfolgreich an den Anleihemarkt zurück
LISSABON/FRANKFURT - Portugal hat sich erstmals seit April 2011 erfolgreich am Anleihemarkt refinanziert. Insgesamt habe man Anleihen mit einer Laufzeit bis zum Oktober 2015 im Wert von 3,757 Milliarden Euro platziert, teilte die portugiesische Schuldenagentur IGCP am Mittwoch in Lissabon mit. Die Auktion wurde als Anleihetausch durchgeführt. Portugal hat gleichzeitig Anleihen mit einer Laufzeit bis zum September 2013 zurückgekauft.
USA: ADP-Beschäftigtenzahl steigt stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA ist die Beschäftigung des Privatsektors im September stärker als erwartet gestiegen. Im Monatsvergleich sei die Zahl der Beschäftigten um 162.000 geklettert, teilte der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte hatten nur mit einem Zuwachs um 140.000 Beschäftigte gerechnet. Allerdings wurde der Vormonatswert von 201.000 auf 189.000 nach unten revidiert.
Athen nimmt Überweisungen ins Ausland unter die Lupe
ATHEN - Griechenland will gegen Steuersünder vorgehen, die ihr Geld ins Ausland geschafft haben. Athen will Überweisungen von insgesamt rund 22 Milliarden Euro genauer unter die Lupe nehmen und prüfen, ob das Geld zuvor versteuert wurde. Insgesamt geht es um 54.000 Personen und Firmen, teilte das Finanzministerium des von der Pleite bedrohten Euro-Landes am Mittwoch mit.
EU-Spitzen planen neue 'Reformverträge' für Euroländer
BRÜSSEL - Zur Stärkung der Eurozone denken die EU-Spitzen über individuelle Reformverträge zwischen Brüssel und den 17 Mitgliedstaaten nach. Damit könnte die Wirtschafts- und Finanzpolitik im gemeinsamen Währungsgebiet besser funktionieren, heißt es in einem internen Vorbereitungspapier für den EU-Gipfel am 18. und 19. Oktober in Brüssel. Im Rahmen der laufenden Budget- und Finanzkontrolle müssen sich die Euroländer bereits zu konkreten Zielen verpflichten - die angedachten Verträge gibt es aber bisher nicht.
USA: ISM-Index Dienste steigt auf den höchsten Stand seit März
WASHINGTON - In den USA hat sich die Stimmung der Dienstleister im September überraschend aufgehellt. Der entsprechende Index sei von 53,7 Punkten im Vormonat auf 55,1 Punkte gestiegen, teilte das Institute for Supply Management (ISM) am Mittwoch in Washington mit.
'Welt': Europaparlament fordert gemeinsame Einlagensicherung
BERLIN - Das Europaparlament geht laut einem Zeitungsbericht zwei Wochen vor einem entscheidenden EU-Gipfel auf Kollisionskurs mit der Bundesregierung. Das Parlament beharre auf der Forderung nach einer Bankenunion mit einem EU-weiten Bankenrettungsfonds und einem EU-weiten Einlagensicherungs-Topf, berichtet die Tageszeitung 'Welt' (Donnerstagausgabe) mit Bezug auf ein Positionspapier, das die Konferenz der Fraktionsvorsitzenden am Dienstagabend beschlossen haben sollen. Beides müsse 'unter Mitentscheidung (des Parlaments) beschlossen werden', heiße es in dem Papier.
Bundesbank zweifelt an Trennbankensystem
HAMBURG - Die Bundesbank meldet Zweifel an den Vorschlägen zur Bankenregulierung von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück an. 'Ich bin mir (...) nicht so sicher, dass man die abgetrennte Investmentbank wirklich in die Insolvenz schicken kann. Und wenn das nicht der Fall ist, bleibt die Frage, was man durch eine Abtrennung eigentlich gewinnt', sagte Bundesbankvizepräsidentin Sabine Lautenschläger, die bei Notenbank für die Bankenregulierung zuständig ist, der Wochenzeitung 'Zeit' laut einer am Mittwoch veröffentlichten Vorabmeldung. Steinbrück hatte sich für eine Trennung von Geschäfts- und Investmentbanking ausgesprochen, eine Expertengruppe der EU unter Leitung des finnischen Notenbankchefs Erkki Liikanen hatte ähnliches gefordert.
Belgiens Bahnen streiken - Chaos auf den Straßen bleibt aus
BRÜSSEL - Streikende Eisenbahner haben den Zugverkehr in Belgien zum Stillstand gebracht. Kein einziger Zug rollte am Mittwoch auf dem Schienennetz des Landes. Auch ausländische Fernzüge wie ICE, Thalys oder der Eurostar nach London fuhren in Belgien nicht. Der Arbeitskampf begann am späten Dienstagabend und sollte bis 22 Uhr am Mittwoch dauern. Das erwartete Stauchaos auf den Straßen blieb am Morgen aus, wie der Verkehrsservice des Rundfunksenders RTBF meldete.
Mangelnder Schwung in USA und China dämpft Wachstum in Asien
MANILA - Die schwächelnde Konjunktur in den USA und China dämpft die Wachstumschancen in Asien nach einer Analyse der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) deutlich. Selbst Schocks seien nicht auszuschließen, etwa durch die ungelöste Schuldenkrise in Europa, schreibt die Organisation am Mittwoch. Sie korrigierte ihre Prognose von April nach unten, und rechnet für die Gesamtregion nur noch mit 6,1 statt 6,7 Prozent Wachstum in diesem und 6,9 statt 7,3 Prozent im nächsten Jahr.
Eurozone: Einkaufsmanagerindex gibt weiter nach
LONDON - Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im September weiter eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) sei von 46,3 Punkten im Vormonat auf 46,1 Punkte gefallen, teilte das Forschungsunternehmen Markit am Mittwoch in London laut endgültigen Zahlen mit. Das Endergebnis fällt jedoch etwas besser aus als die Erstschätzung, in der ein Wert 45,9 Punkten ermittelt worden war. Der Indikator bleibt trotzdem weiter deutlich unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten und signalisiert damit einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität.
Sorge um China: Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor fällt
PEKING - Die Sorgen um eine harte Landung Chinas wachsen weiter: Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor fiel im September von 56,3 Punkten im Vormonat auf 53,7 Zähler und deutet damit auf das schwächste Wachstum seit März 2011 hin. Das geht aus einer Mitteilung der Regierung in Peking vom Mittwoch hervor. /rob/jsl