(Neu: Analystenstimmen von der Commerzbank und JPMorgan)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Metro-Aktien haben sich am Dienstag mit deutlichen Gewinnen gegen das insgesamt sehr schwache Umfeld am deutschen Aktienmarkt gestemmt. Am Nachmittag kletterten sie nach der Vorlage von Zahlen um 2,51 Prozent auf 31,64 Euro und waren so mit deutlichem Abstand führend im Dax . Zum Auftakt waren sie noch schwach in den Handel gestartet, konnten aber schon in den ersten Minuten eine spektakuläre Trendwende einleiten und sich deutlich ins Plus absetzen. Gewinnmitnahmen drückten den Dax indes mit gut einem Prozent ins Minus und damit unter die Marke von 7.100 Punkten.
Nach einem Gewinneinbruch in 2011 will Deutschlands größter Handelskonzern aggressiver um Kunden kämpfen. Der neue Vorstandschef Olaf Koch kündigte bei der Bilanzvorlage am Dienstag an, dass er Einsparungen nutzen wolle, um mehr Kunden zu locken und damit auch mehr Umsatz zu erzielen. 'Wir müssen jeden Tag kämpfen und uns die Frage nach dem Mehrwert für den Kunden stellen', gab Koch die Parole aus. Im abgelaufenen Jahr hat ein schwaches Weihnachtsgeschäft dem Metro-Konzern die Bilanz verhagelt. Unter dem Strich ging der Überschuss sowohl im vierten Quartal als auch im Gesamtjahr deutlich zurück.
HÄNDLER: VIEL NEGATIVES SCHON EINGEPREIST
Ein Händler betonte, die finalen Zahlen für 2011 hätten nicht weiter überrascht. Da aber ein Großteil der möglichen schlechten Nachrichten bereits im Kurs enthalten sein dürfte, könnte Metro sogar eine positive Überraschung im laufenden Jahr gelingen, vorausgesetzt die Wirtschaft erholt sich etwas schneller als bislang prognostiziert. Darüber hinaus dürfte das Ausscheiden von Real-Chef Joel Saveuse erneut für Spekulationen über eine mögliche Abspaltung der Supermarktkette sorgen, fügte der Börsianer hinzu. Das sollte die Aktie stützen.
Unter Analysten gab es indes auch einige kritische Stimmen: Herbert Sturm von der DZ Bank nannte die Zahlen in einem ersten Kommentar enttäuschend. Da das Management für 2012 von einem nahezu unveränderten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ausgehe, dürften die durchschnittlichen Analystenschätzungen zunächst nach unten angepasst werden. Er bestätigte seine Einschätzung mit 'Hold' und einem fairen Wert von 29,00 Euro.
ANALYSTEN: GEWINN UNTER ERWARTUNG
Für Jürgen Elfers von der Commerzbank hat der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwar die durchschnittliche Markterwartung erfüllt und seine Prognosen fast erreicht. Das ausgewiesene Ergebnis je Aktie habe die Schätzung allerdings verfehlt. Das vom Handelskonzern für das laufende Jahr erhoffte, unveränderte bereinigte EBIT von 2,37 Milliarden Euro sei durchaus risikobehaftet. Er blieb wie sein DZ-Kollege auf 'Hold' mit einem Ziel von 29,00 Euro.
Laut Matthew Truman von JPMorgan hat der Reingewinn seine Erwartungen wegen höherer Steuern um 20 Prozent verfehlt. Metro habe nun für 2012 und 2013 einige Hürden vor sich. Die zugleich angekündigte Strategie zur Stärkung seine Rolle als Handelskonzern für den Verbraucher dürfte den Umsatz auf vergleichbarer Fläche aber trotz des kritischen wirtschaftlichen Umfeldes im laufenden Jahr stützen. Er beließ sein Votum auf 'Neutral' mit einem Kursziel von 39,90 Euro./tih/wiz
FRANKFURT (dpa-AFX) - Metro-Aktien
Nach einem Gewinneinbruch in 2011 will Deutschlands größter Handelskonzern aggressiver um Kunden kämpfen. Der neue Vorstandschef Olaf Koch kündigte bei der Bilanzvorlage am Dienstag an, dass er Einsparungen nutzen wolle, um mehr Kunden zu locken und damit auch mehr Umsatz zu erzielen. 'Wir müssen jeden Tag kämpfen und uns die Frage nach dem Mehrwert für den Kunden stellen', gab Koch die Parole aus. Im abgelaufenen Jahr hat ein schwaches Weihnachtsgeschäft dem Metro-Konzern die Bilanz verhagelt. Unter dem Strich ging der Überschuss sowohl im vierten Quartal als auch im Gesamtjahr deutlich zurück.
HÄNDLER: VIEL NEGATIVES SCHON EINGEPREIST
Ein Händler betonte, die finalen Zahlen für 2011 hätten nicht weiter überrascht. Da aber ein Großteil der möglichen schlechten Nachrichten bereits im Kurs enthalten sein dürfte, könnte Metro sogar eine positive Überraschung im laufenden Jahr gelingen, vorausgesetzt die Wirtschaft erholt sich etwas schneller als bislang prognostiziert. Darüber hinaus dürfte das Ausscheiden von Real-Chef Joel Saveuse erneut für Spekulationen über eine mögliche Abspaltung der Supermarktkette sorgen, fügte der Börsianer hinzu. Das sollte die Aktie stützen.
Unter Analysten gab es indes auch einige kritische Stimmen: Herbert Sturm von der DZ Bank nannte die Zahlen in einem ersten Kommentar enttäuschend. Da das Management für 2012 von einem nahezu unveränderten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ausgehe, dürften die durchschnittlichen Analystenschätzungen zunächst nach unten angepasst werden. Er bestätigte seine Einschätzung mit 'Hold' und einem fairen Wert von 29,00 Euro.
ANALYSTEN: GEWINN UNTER ERWARTUNG
Für Jürgen Elfers von der Commerzbank hat der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwar die durchschnittliche Markterwartung erfüllt und seine Prognosen fast erreicht. Das ausgewiesene Ergebnis je Aktie habe die Schätzung allerdings verfehlt. Das vom Handelskonzern für das laufende Jahr erhoffte, unveränderte bereinigte EBIT von 2,37 Milliarden Euro sei durchaus risikobehaftet. Er blieb wie sein DZ-Kollege auf 'Hold' mit einem Ziel von 29,00 Euro.
Laut Matthew Truman von JPMorgan hat der Reingewinn seine Erwartungen wegen höherer Steuern um 20 Prozent verfehlt. Metro habe nun für 2012 und 2013 einige Hürden vor sich. Die zugleich angekündigte Strategie zur Stärkung seine Rolle als Handelskonzern für den Verbraucher dürfte den Umsatz auf vergleichbarer Fläche aber trotz des kritischen wirtschaftlichen Umfeldes im laufenden Jahr stützen. Er beließ sein Votum auf 'Neutral' mit einem Kursziel von 39,90 Euro./tih/wiz