Investing.com - Ölfutures sind am Montag um mehr als 1% angestiegen, nachdem bekannt wurde, dass die chinesischen Erdöleinfuhren im Oktober stark zugenommen haben. Die Zugewinne wurden jedoch von Befürchtungen eines Überangebots auf den weltweiten Ölmärkten begrenzt.
An der ICE Futures Exchange in London wurde Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im Januar am Morgen in Europa zu 85,14 USD das Fass mit einem Aufschlag von 1,17 USD oder 1,39% gehandelt.
In London gehandelte Futures auf Brent waren am 5. November bis auf 81,64 USD das Fass gefallen, ein Niveau wie es seit Oktober 2010 nicht mehr beobachtet worden ist.
An der New York Mercantile Exchange verteuerte sich US-Rohöl zur Lieferung im Dezember um 90 US-Cent oder 1,14% und wurde zu 79,55 USD das Fass gehandelt.
An der Nymex war am 4. November der Preis für ein Fass mit 75,84 USD auf sein niedrigstes Niveau seit Oktober 2011 gefallen.
Wie amtliche Zahlen vom Wochenende zeigten haben die chinesischen Öleinfuhren im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 18,0% gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr auf 24,09 Millionen Tonnen oder 5,7 Millionen Fass am Tag zugenommen.
Der Handelsüberschuss des asiatischen Landes hat sich im vergangenen Monat auf 45,4 Milliarden anstelle der erwarteten 42,0 Milliarden USD ausgeweitet, nachdem er im September auf 31,0 Milliarden USD gelegen hatte.
Die chinesischen Ausfuhren sind im Oktober im Vergleich zum vergangenen Jahr um 11,6% angestiegen und haben damit Vorhersagen auf einen Zuwachs von 10,6% übertroffen, während die Einfuhren um 4,6% anstatt wie erwartet um 5,5% zugenommen haben.
Die Zahlen kamen vor einem Regierungsbericht vom Montag herein, dem zufolge die Inflation in China im Oktober nahe einem Fünfjahrestief von 1,6% verharrte und damit im Rahmen der Erwartungen sich gegenüber September nicht verändert hat.
Der Index der Erzeugerpreise ist im Oktober gegenüber dem Vorjahr stärker als erwartet um 2,2% gefallen.
Wie das Arbeitsministerium am Freitag mitteilte hat die US-Wirtschaft im Oktober 214.000 neue Arbeitsplätze anstelle der vorhergesagten 231.000 Stellen geschaffen..
Der Wert für September wurde jedoch von den zuvor gemeldeten 248.000 neuen Arbeitsplätzen auf 256.000 hoch korrigiert, der für August lag mit 203.000 ebenfalls höher als die zunächst angegebenen 180.000, was die robuste Entwicklung des Arbeitsmarktes verdeutlicht.
Die US-Arbeitslosenquote ist von 5,9% im September auf ein Sechsjahrestief von 5,8% gefallen, was vermuten lässt, dass die Konjunktur weiter an Stärke gewinnt.
Die USA und China sind die beiden größten Ölverbraucher der Welt.
Der Preis von in London gehandeltem Brent ist seit Juni um fast 27% zurückgegangen, als er auf nahezu 116 USD in der Folge von Konflikten im Nahen Osten und Nordafrika gestiegen war. Die Futures auf WTI haben seit dem Hoch von 107,50 USD im Juni fast 26% an Wert verloren.
Sorgen über die sich abschwächende weltweite Nachfrage verbunden mit Anzeichen, dass die Organisation erdölexportierender Länder die Produktion nicht drosseln werde um den Ölmarkt zu stützen, habe in den zurückliegenden Wochen auf dem Ölpreis gelastet.
Einige Marktanalysten glauben, dass nur eine Verringerung der Fördermenge durch das Ölkartell den Rückgang der Preise stoppen kann.
Die Ölminister der Zwölfergruppe werden am 27. November in Wien zu Beratungen zusammenkommen, um zu diskutieren, wie auf die fallenden Ölpreise zu reagieren ist und ob sie ihr Produktionsziel für den Beginn des Jahres 2015 anpassen sollten.