Brüssel, 02. Okt (Reuters) - Der EU-Sondergipfel hat sich auf Sanktionen gegen Belarus geeinigt. Zypern gab seinen Widerstand gegen die Strafmaßnahmen auf. Von den Sanktionen betroffen seien 40 belarussische Offizielle, sagte EU-Ratspräsident Charles Michel am Freitag. Der umstrittene belarussische Präsident Alexander Lukaschenko befinde sich nicht auf der Sanktionsliste. Dies könne sich aber noch ändern. Die Maßnahmen sollen sofort in Kraft treten.
Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten zuvor im Streit über weitere Sanktionen gegen Belarus den Druck auf Zypern erhöht. Wochenlang blockierte Zypern den erforderlichen einstimmigen Beschluss. Die Regierung in Nikosia forderte zeitgleiche EU-Sanktionen gegen die Türkei wegen des Gasstreits im östlichen Mittelmeer. Die anderen Mitgliedstaaten waren allerdings nicht bereit, beide Vorgänge miteinander zu verknüpfen.
Die EU hielt aber im Konflikt um Gaserkundungen im östlichen Mittelmeer ihre Sanktionsdrohungen gegen die Türkei aufrecht. Im Fall neuer einseitiger Maßnahmen der Türkei könnten alle möglichen Instrumente und Optionen genutzt werden, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
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