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FOKUS 1-Nervöse Anleger machen Franken immer teurer

Veröffentlicht am 19.08.2011, 14:52
BARC
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* Mögleich SNB-Eingriffe schrecken Anleger nicht ab

* Schwappt europäische Krise auf US-Banken über?

Frankfurt, 19. Aug (Reuters) - Aus Furcht vor einer weltweiten Rezession und einer Ausbreitung der europäischen Schuldenkrise sind am Freitag weitere Anleger in den Schweizer Franken geflüchtet. Davon hielt sie auch die Möglichkeit erneuter Schritte der Schweizer Nationalbank (SNB) gegen die Aufwertung der Währung nicht ab. Euro und Dollar verbilligten sich um jeweils ein halbes Prozent auf 1,1343 beziehungsweise 0,7902 Franken.

"Es ist nicht abzusehen, dass sich an der gedämpften Stimmung am Markt etwas ändert, so dass der Aufwertungsdruck auf den Franken bleiben dürfte", schrieben die Analysten der Commerzbank in ihrem Marktkommentar. "Dieser könnte sich noch verstärken, sollte die SNB nicht bald wirksame Maßnahmen, wie zum Beispiel Interventionen, ergreifen. Bisher scheint der Markt noch Angst vor der SNB zu haben. Diese könnte aber schnell verfliegen, sollte die SNB nicht bald glaubhaft handeln." In den vergangenen Tagen war der Euro fast auf die Parität zum Franken gefallen, hatte sich dann aber angesichts des Eingreifens der SNB etwas erholt.

Die Rezessionsängste wurden unter anderem von dem deutlich schlechter als erwartet ausgefallenen Konjunkturindex der Federal Reserve Bank von Philadelphia vom Vortag gespeist.

EUROPÄISCHE BANKEN KLAMM AN DOLLAR?

Ein weiteres Gesprächsthema war die Diskussion um mögliche Refinanzierungsschwierigkeiten europäischer Banken. "Refinanzierungsengpässe in der Euro-Zone sind definitiv zu beobachten, wegen des Teufelskreises aus Schuldenkrise und der Folgen für die Anleihe-Bestände der Banken", sagte Raghav Subbarao, Devisenstratege bei Barclays Capital." Sollte sich die Lage zuspitzen, werde der Euro zum Dollar weiter an Wert verlieren, weil dieser von seiner Position als Weltleitwährung profitieren könne. Am Donnerstag konnte sich der Euro allerdings etwas von seinen Kursverlusten der vergangenen Tage erholen. Er kostete mit 1,4383 Dollar rund einen halben US-Cent mehr als zum New Yorker Vortagesschluss.

Auslöser dieser Diskussion war ein Zeitungsbericht, dem zufolge die US-Notenbank Fed "sehr besorgt" wegen etwaiger Probleme europäischer Institute ist. Ein 500 Millionen Dollar schwerer Kredit der Europäischen Zentralbank (EZB) an ein europäisches Finanzhaus habe bei der Fed die Alarmglocken zum Schrillen gebracht. Mit den auf die US-Devise lautenden Darlehen springt die EZB als Kreditgeber eigentlich nur dann ein, wenn es am Interbankenmarkt hakt.

Seit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers ist das Misstrauen der Banken untereinander weltweit stark gestiegen. Viele können sich nur noch bei ihren jeweiligen Notenbanken mit Liquidität versorgen. Andere wiederum legen überschüssiges Geld lieber zu geringen Zinsen bei der Zentralbank an, als es zu höheren Zinsen an eine andere Bank zu verleihen.

BÖRSIANER - HÖHENFLUG DES BUND-FUTURE NOCH NICHT ZU ENDE

Nach dem Rekordhoch vom Vortag nahmen einige Investoren beim Bund-Future Gewinne mit. Der Terminkontrakt, der auf der zehnjährigen Bundesanleihe basiert, gab 47 Ticks auf 135,29 Punkte nach. "Angesichts der vom Aktienmarkt ausgehenden negativen Stimmung, hat der Bund-Future immer noch Potenzial für neue Hochs", betonte Unicredit-Zinsstratege Kornelius Purps. "Es gibt einfach zu viele Faktoren, die den Investoren Sorgen bereiten: Seien es die Konjunkturaussichten, die Dollar-Kredite der EZB, sei es die Gefahr eines Scheiterns des Rettungspaketes für Griechenland oder die Diskussion um eine Finanztransaktionssteuer in Europa." Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicholas Sarkozy hatten diese sogenannte "Tobin Tax" wieder ins Gespräch gebracht. (Reporter: Hakan Ersen, redigiert von Jörn Poltz)

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