NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Montag anfängliche Verluste wieder ausgeglichen und zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete am frühen Abend 49,68 US-Dollar. Das waren 36 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 23 Cent auf 49,56 Dollar.
Am Vormittag hatten die Preise zunächst nachgegeben. Anschließend drehte sich die Stimmung am Ölmarkt jedoch. Händler begründeten den Preisauftrieb am Nachmittag unter anderem mit Kämpfen in der Nähe des wichtigsten Ölhafens im Förderland Libyen.
Außerdem beeinträchtigen weiterhin Unruhen in Nigeria das Ölangebot. Am Samstag waren dort wichtige Ölpipelines durch Sprengungen beschädigt worden worden. Auch die jüngsten Waldbrände in Kanada wirken noch nach. "Die hohen außerplanmäßigen Produktionsausfälle in Kanada und Nigeria geben den Preisen nach wie vor Unterstützung", schreibt Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank (DE:CBKG). Hinzu kämen die jüngsten Rückgänge der Rohöllagerbestände und der Produktion in den USA.
Die Anleger haben derzeit außerdem ein für Donnerstag geplantes Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) im Blick. Allerdings rechnen Fachleute nicht damit, dass bei dem Treffen wichtige Entscheidungen gefällt werden. Zuletzt hatten die Opec-Mitgliedsländer zusammen mit Russland versucht, sich auf eine Förderbeschränkung zu einigen. Vor allem das führende Opec-Land Saudi-Arabien hatte zuletzt seine Fördermengen erhöht. "Die Strategie Saudi-Arabiens steht fest und für die Opec gibt es kaum einen Anlass, an ihrer Politik etwas zu ändern", sagt Rohstoffexperte Ric Spooner vom Handelshaus CMC Markets.
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist gesunken. Das Opec-Sekretariat meldete am Montag, dass der Korbpreis am Freitag 44,76 US-Dollar je Barrel (159 Liter) betragen habe. Das waren 67 Cent weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells.