STUTTGART/WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der Autobauer Daimler (XETRA:DAIGn) ist nach eigener Darstellung nicht betroffen von den Ermittlungen der US-Umweltbehörde EPA wegen manipulierter Abgasmessungen in der Autobranche. Entsprechende Vorwürfe waren gegen Volkswagen (XETRA:VOW3) bekanntgeworden, der Wolfsburger Konzern hat das Fehlverhalten bereits eingeräumt und erließ einen Verkaufsstopp für die betreffenden Modelle in den USA. "Es gibt nach unseren Erkenntnissen keine Untersuchungen zu Mercedes-Benz", sagte ein Daimler-Sprecher am Montag in Stuttgart.
Der in der Presse beschriebene Sachverhalt treffe auf Mercedes-Modelle nicht zu. Darüber hinaus sei man schon seit Jahren im ständigen Dialog mit den amerikanischen Behörden, so der Sprecher. Am Wochenende hatte sich Daimler-Chef Dieter Zetsche noch weniger eindeutig geäußert. Er sagte, es sei zu früh, um die Sache zu bewerten: "Ich weiß viel zu wenig über den Fall, um zunächst mal beurteilen zu können, wie gerechtfertigt der Vorwurf Volkswagen gegenüber ist und ob wir zu hundert Prozent und in jeder Betrachtungsweise davor völlig sicher sein können." VW räumte die Manipulation von Software in Diesel-Autos in den USA inzwischen ein. Ziel war es, bessere Abgaswerte zu bekommen. Neben einer möglichen Strafzahlung von mehr als 18 Milliarden Euro droht ein massiver Imageschaden, der nach Expertenmeinung die ganze Branche treffen könnte. Deutsche Autobauer bewerben in den USA die dort bisher wenig beliebten Dieselautos als sparsame Fahrzeuge, deren Nutzung gut für den Klimaschutz sei.