BERLIN (dpa-AFX) - Der Weltklimavertrag hat die Debatte um den deutschen Ausstieg aus der Kohle neu entfacht. Es sei "unsinnig, in Deutschland eine Ausstiegsdiskussion nach der anderen zu beginnen", sagte der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, am Montag. Es wäre besser, mit deutschem Geld Klimaschutz in Entwicklungsländern zu unterstützen, "als in Europa neue Einsparungsziele hinter dem Komma zu definieren". Das Institut der deutschen Wirtschaft erklärte: "Die Klimaschutzpotenziale in Asien sind vielfach wesentlich kostengünstiger zu heben als im eigenen Land." Dabei könnten Europäer und Amerikaner den Chinesen und Indern helfen.
Die Vorsitzende des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Hildegard Müller, sagte: "Jetzt müssen sich alle Beteiligten zusammensetzen, um darüber zu reden, wie die Entwicklung des deutschen fossilen Kraftwerkparks unter der Berücksichtigung der Klimaschutzziele aussehen soll." Alle müssten an einen Tisch: Bundesregierung, Bundesländer, Gewerkschaften, Umweltverbände, Energiewirtschaft, Industrie und die Menschen vor Ort. Der in Paris am Samstag beschlossene Vertrag soll die Erderwärmung unter zwei Grad halten.