Mailand, 28. Jan (Reuters) - Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi BMPS.MI hat dank Sondererträgen im vergangenen Jahr erstmals seit 2010 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Es sei ein Nettogewinn von 390 Millionen Euro eingefahren worden, teilte das Finanzinstitut am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Im Vorjahr hatte noch ein Verlust von 5,4 Milliarden Euro in der Bilanz gestanden.
Zuletzt stand Monte Paschi stark unter Druck. Einige Kunden zogen Gelder ab. Seit Jahresbeginn haben die Aktien mehr als 40 Prozent verloren. Anleger reagierten verunsichert auf Spekulationen über zu hohe faule Kredite. Erst im Dezember hatte Monte dei Paschi ein Paket an notleidenden Krediten mit einem Buchwert von insgesamt rund einer Milliarde Euro an die Deutsche Bank DBKGn.DE verkauft. Ohne dieses Geschäft stieg das Volumen der faulen Kredite um 400 Millionen Euro - das schwächste Plus seit acht Quartalen.
Hintergrund für den ersten Jahresgewinn seit 2010 waren Änderungen bei der Bilanzierung des verlustreichen Derivategeschäfts "Alexandria" mit der japanischen Investmentbank Nomura 8604.T von 2009, aus dem das Unternehmen im vergangenen Jahr ausgestiegen war. Die Neubuchung, die sich mit rund 500 Millionen Euro positiv auswirkte, war von der Finanzaufsicht Consob verlangt worden. Ohne diesen Einmalposten reichte es für das italienische Geldhaus nur zu einem Nettoverlust von 110 Millionen Euro.
Das Derivate-Geschäft hatte maßgeblich zur Schieflage der Bank beigetragen, die zudem hart von der Euro-Schuldenkrise getroffen wurde. Der Staat musste Monte Paschi mit Steuergeldern von mehr als vier Milliarden Euro vor der Pleite bewahren, die allerdings bereits wieder zurückgezahlt wurden.