PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben sich nach dem jüngsten Ausverkauf am Dienstag etwas stabilisiert. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) trotzte der anhaltenden Talfahrt an Chinas Festlandbörsen und erholte sich um 2,54 Prozent auf 3151,40 Punkte. Zum Wochenauftakt war der Leitindex der Eurozone zeitweise um bis zu 8 Prozent eingebrochen und hatte auf dem tiefsten Stand seit Mitte Januar geschlossen.
Die anderen europäischen Indizes legten am Dienstag ebenfalls den Vorwärtsgang ein: Der CAC-40-Index (CAC 40) in Paris gewann 2,51 Prozent auf 4493,66 Punkte und der Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) rückte um 2,14 Prozent auf 6025,21 Punkte vor.
Die anhaltende Talfahrt an Chinas Börsen hatte am Dienstag die Kurse in Tokio weiter nach unten gezogen. Die meisten anderen Märkte in Asien konnten sich hingegen etwas erholen. Zudem deuteten die Futures auf die wichtigsten US-Aktienindizes darauf hin, dass sich auch die Wall Street nach der jüngsten Verlustserie berappeln sollte. In Europa sorgten zudem Übernahmefantasien für deutliche Kursgewinne bei einigen Unternehmen
Im marktbreiten europäischen Index Stoxx Europe 600 konnten sich die Anleger über durchgängig positive Vorzeichen freuen. Ihr Favorit waren die Finanzdienstleister- und Bankentitel: Deren Subindizes (DJX:SXFP) (DJX:SX7P) schafften Gewinne von jeweils über dreieinhalb Prozent. Zu den größten Gewinnern gehörten auch die zuletzt gebeutelten Rohstoffwerte, deren Branchenindex (DJX:SXPP) um 3,58 Prozent stieg.
Am wenigsten erholt zeigten sich indes die Aktien der Autobauer und -zulieferer, deren Index (DJX:SXAP) nur ein Plus von 1,70 Prozent schaffte. Auch der Index für die Pharmatitel (DJX:SXDP), die eher in einem schwierigen Marktumfeld punkten, blieb mit einem Anstieg von 1,96 Prozent hinter der allgemeinen Marktentwicklung zurück.
In Zürich sprangen die Aktien von Syngenta (VTX:SYNN) (FSE:SVJ) um 9,65 Prozent auf 392,10 Franken hoch. Der US-Agrarkonzern Monsanto (NYSE:MON) (ETR:MOO) hebe seine Offerte für den Schweizer Konkurrenten von 449 auf rund 470 Franken je Aktie an, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise. Mit der Aufstockung werde Syngenta mit 43,7 Milliarden Franken bewertet.
Keines der beiden Unternehmen wollte sich auf Nachfrage der Agentur zu dem Bericht äußern. Bernstein-Analyst Jeremy Redenius glaubt, dass das Management der Schweizer sich erst bei einem Preis von 500 Franken je Aktie erweichen lasse.
An der Londoner Börse konnten sich die Aktionäre des Versicherers RSA über Kursgewinne von 4,65 Prozent auf knapp 518 Pence freuen. Der Konkurrent Zurich Insurance Group (FSE:ZFIN) (VTX:ZURN) konnte das Management der Briten mit einem Angebot von 550 Pence je Aktie überzeugen. Zusätzlich sollen die RSA-Aktionäre die Anfang August angekündigte Interims-Dividende von 3,5 Pence bekommen, teilte Zurich mit. Die Papiere der Schweizer gewannen 1,88 Prozent.